Heute Nacht bin ich von Regengeräuschen aufgewacht. Ich dachte „Das hört bis morgens nie auf!“. Als ich um 6 Uhr aus dem Fenster blickte, hatte es tatsächlich aufgehört. Toni, noch verschlafen, brummelte, es sei noch zu früh zum fahren. Nun, so verkroch ich mich noch einmal unter die Decke. Um 8.30 Uhr goss es erneut wie aus Eimern. Dazu die Kälte, es hatte nur 6°C. Nach dem Frühstück schauten wir Wetterberichte an, die verkündeten, dass es heute noch nicht besser werden würde, obgleich sich die Hochwassersituation entspannen solle.
Was für ein Vormittag!
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Wir sitzen vor unseren gepackten Satteltaschen im Wohnzimmer und es gießt und gießt und gießt. Ich weigere mich, auf den Drahtesel zu steigen, die Stimmung ist bei uns beiden am frostigen Tiefpunkt. Toni will unbedingt, ich unbedingt nicht. Er argumentiert, wir hätten doch den Poncho, ich lamentiere, ich hätte aber keinen Skianzug dabei! Warum freiwillig da raus? Ich bin doch nicht blöd! Zumal alle Radwege in der Umgebung teilweise noch überflutet sind. Es ist eine schwere Entscheidung. Ich einige mich mit Toni, noch bis morgen zu warten. Aber morgen geht es endgültig los, mit der Kulturradreise, mit dem schönen Wetter, mit der guten Stimmung. Versprochen!
Unsere erste Etappe Landsberg geht unter. Bildquelle: dpa