Warum ich die Radtour mache…

… ich will ganz ehrlich sein. Es gibt für mich jede Menge Gründe – sicher andere als Simone sie hat.

Meine 10 Top-Gründe:

 

1. Ich fühle mich einfach wohl, wenn ich mich bewege.

2. Es ist für mich so schön, wenn ich untertags etwas tue und so abends richtig Lust und Vorfreude aufs Essen habe.

3. Ich habe leichten Bluthochdruck – nicht dramatisch – aber immerhin. Und da ist Bewegung richtig gut. Ich kann so meinen Ruhepuls auf ca. 50 Schläge bringen und dabei gehts mir gut.

4. Einfach entschleunigen: Wir sind beruflich IT-Leute und da gehts nahezu jeden Tag rund – immer und immer was Neues. Hier auf der Radreise ist es für mich viel gemütlicher.

5. Ich wollte schon immer mal mit dem Rad nach Zams, nach Meran, nach Florenz etc. fahren. Ich erfülle mir also meinen Traum.

6. Ich lerne Europa kennen, denn ich liebe Europa. Da gibt es überall soviel zu sehen und zu entdecken und soviele Kulturen sind dicht beieinander – das ist superspannend.

7. Mit dem Radl komme ich viel schneller voran also zu Fuß. Im Schnitt sind mit dem Radl in 1 Woche ca. 500 km machbar. Und so kann man in 2-3 Wochen ziemlich weit von zu Hause wegkommen…

8. Es ist absolut faszinierend, wieviele Menschen man unterwegs trifft und kennenlernt. Und eines habe ich schon aus den vorherigen Touren gelernt: Man ist nirgends aufgeschmissen – immer gibt es freundliche Menschen, die helfen,wenn Not am Mann ist.

9. Bei einer Tour lebe ich jeden Tag neu einfach so in den Tag hinein. Morgens ist oftmals unklar, wo man bis Abend hinkommt und wie der Tag eben so verläuft. Jeder Tag hat seine Überraschungen und das ist immer wieder spannend.

10. Ich liebe es, mit meiner Simone solche Reisen zu unternehmen – Simone: Du bist meine Lebensliebe!

Vom Sitzen und der Menschlichkeit

Ich mache mir Gedanken, wieviel der Mensch so sitzt. Da sitzt er acht Stunden im Büro, um Mittags eine Stunde in der Kantine zu sitzen, um mit dem Auto oder S-Bahn abends sitzend nach Hause zu fahren, um sitzend zu Abend zu essen und wieder vor den Fernseher zu sitzen. Ich nehme an, morgens wird das Frühstück im Sitzen eingenommen. In der Freizeit fährt der Mensch dann mit seinem Motorrad sitzend durch die Landschaft, weil er denkt, er bewegt sich. Oder der Bauer schneidet auf seinem Traktor sitzend das Heu, um es auf vollautomatischen Bändern in den Stall zu transportieren. Sicher gibt es auch Berufe, wo man körperlich arbeitet, jedoch der moderne Mensch tut es eher weniger.

Nun, wie der Mensch also da so sitzt, auf seinem Allerwertesten, wird er anscheinend nebenbei immer agressiver, was sich zum Beispiel in hitzigen Bürostreits äußert oder in wilden Stammtischdebatten oder in Ehestreits. Oder der Mensch schreit den Radfahrer vom Motorrad aus sitzend von der Seite an wenn er vorbeibraust: „Hop Hop Hop / langsame Mieze / brauchst an Elektromotor“ oder ähnlichen Schmarrn.

Oder er sitzt im Café, nachdem er sich mit seiner Frau aus dem Cabrio gehievt hat und sie maulen sich an und die Bedienung und Gott und die Welt.

Ob es einen Zusammenhang gibt zwischen der zwischenmenschlichen Aggression und dem Bewegungsmangel, den unsere Zeit und Freizeit wohl so mit sich bringt?

Tagesetappe: 08.06.2013

Tag Höhe ↑ (in m) Höhe ↓ (in m) Strecke (in km)
08.06.2013 1.224 440 66,08