Vielleicht kommt dieser Beitrag jetzt ein bisschen spät, aber so kurz vor Ende der Reise habe ich doch das Bedürfnis, meinen lieben Mann Toni zu loben.
Er ist ein Viech, würde ein Bayer ihn beschreiben. Er hat Energie von fünf gstandenen Männern und ist den auto- und motorradfahrenden Gigolos hier und in ganz Europa weit überlegen. Mein wahrer Held hat ein rotes Fahrrad, müsst ihr Euch vorstellen, er kann die Karten lesen (ist echt nicht selbstverständlich), weiß mir genau die Höhenmeter und die Kilometer im voraus anzusagen. Wir verfahren uns so gut wie nie. Das einzige, was man aussetzen könnte, plant er die Touren doch für Tonis, und nicht für Ehefrauen mit mittlerem Ehrgeiz.
Aber wenn ich ihn nicht hätte, ich hätte schon lange geschummelt, mich in eine Bahn gesetzt und dafür ein Bad im Meer genommen, wenn ich überhaupt so weit gekommen wäre.
Er ist es, der den Zirkus hier mitmacht. Ich kenne niemanden, der dies wirklich auch tun wollte, auch schon einmal in dieser Form mit seiner Frau getan hat.
Er hält mich bei Launen, wenn ich schlapp auf dem Rad hänge, wartet auf mich, wenn er zu weit vorne ist, hält mir die Trinkflasche hin oder baut „Kussstationen“ auf, die mich motivieren, noch mehr zu geben, weiter zu radeln.
Er hält mein Geschimpfe aus, manchmal heftige Tiraden, bei Überanstrengung platzt Frau der Kragen und Toni bekommt es richtig ab. Abends ist er ein guter Unterhalter und immer nett zu den Menschen, die ihn unermüdlich Löcher in den Bauch fragen, ich könnte manchen nur die Augen auskratzen.
Ja, mit ihm und keinem anderen scheint so eine (Tor)tour möglich. Ich finde ihn einfach nur großartig, meinen Toni.
Am Donnerstag werden wir voraussichtlich in Palermo einlaufen und dann, ja dann habe ich es nicht zuletzt ihm zu verdanken, dass ich so ein tolles Leben habe! Danke Toni, Du bist mein Leben! Ich liebe Dich.
