Ende der 4. Versteigerung Apfeltasche

Sorry hatte vergessen, die Auktion zu beenden.

Haushoch gewonnen hat „Günter“ mit 150 euro Gebot!

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Für die anderen: es folgt noch eine Versteigerung, also dranbleiben

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Seit drei Nächten habe ich nicht mehr gescheit geschlafen. In der vorletzten hatten wir eine schreiende Animation nebenan in der Pension bis tief in die Nacht. Das Haus war dann auch noch hellhörig, ein Schließen der Fenster brachte nichts. Letzte Nacht im B & B war es so heiß, plus Feuerwerk um Mitternacht, dazu Hundegebell vor dem Fenster.

Ja und diese Nacht mussten wir in einem Haus übernachten, bei einer Familie, mitten im Geschehen, das Badezimmer am anderen Ende des Flurs. Unser Zimmer lag tief im Inneren des Hauses, unser einziges Fenster zeigte in ein dunkles, stillgelegtes Treppenhaus. Darunter hatte ein lautstarker Italiener seinen Souvenirshop bis 1.00 Uhr geöffnet. Danach „rattattat“, Laden runter „BUONA NOOTTEE“ plärrte er eintausendmal seinen Freunden hinterher.

Ich schloss daraufhin alle Fenster des Hauses, das nicht mir gehörte und öffnete die Türe zum Gang. Um drei Uhr morgens musste die Herbergswirtin wohl das Fläschchen für das Kleinkind wärmen und unser Frühstück herrichten und die Fenster wieder öffnen.

Wie würde meine Frau Mamma sagen: „Du bist halt empfindlich!“ Da hat sie recht, denn Toni ratzt einfach so dahin, es stören ihn weder die Moskitos noch die Italiener, die eben nachts zum Container gehen und die Flaschen zerdeppern.

Seit drei Morgen gibt es kein gescheites Frühstück mehr, nichts, nur noch Zuckerzeugs, konservierte Fertighörnchen, Zwieback und Marmelade. Nicht mal Butter. Das gibt einfach keine Kraft und keine Power.

Und schließlich, seit drei Tagen fahren wir entweder volle, gefährliche Straßen oder müssen solche Berge hoch, die ich nur noch schieben kann.

Heute war es landschaftlich wenigstens wieder ganz reizvoll, wenn man aber mürbe ist, hat man dafür keinen Blick mehr, keine Nerven und keine Muse. Ich fühle mich hier so verloren, so ohne Hoffnung. Die Häuser sind kaputt, die Landschaft ist verdreckt, es brennt an den Hügeln. Die Menschen sind viel ärmer, so scheint es jedenfalls, als weiter oben.

Nun, vielleicht ist das so, das nahende Ende einer Reise, man muss kämpfen, durchhalten, um sein Ziel zu erreichen, wenngleich es nicht gerade einfach scheint.

Aber es ist schon noch weit bis Palermo und die Strecke schaut zum Radfahren gar nicht gut aus. Bei solchen Aussichten könnte ich verzweifeln. Das Ende droht, mir den Spaß an der Reise kaputt zu machen.

Heute ist unsere Unterkunft weit komfortabler als die letzten drei, so hoffe ich zu Kräften zu kommen. Nach einer guten Nacht schaut es morgen wieder anders aus.

Tagesetappe: 13.07.2013

Tag Höhe ↑ (in m) Höhe ↓ (in m) Strecke (in km)
13.07.2013 1.184 1.122 87,79