Fazit Sardinien

Wir haben ja nur eine Hälfte von Sardinien beradeln können, aber so viel sei gesagt, diese Insel ist es wert, noch einmal zurückzukehren. Vorausgesetzt, man mag auch Einsamkeit in der Natur, Strände und ruhige Orte. Die Preise sind okay, gefühlt sind die Zimmer auf dem Festland günstiger, auch das Essen ist einen Tick teurer.

Kulinarisch ausgezeichnet schmecken Käse, Schinken und auch der heimische Wein. Fisch bekommt man an allen Ecken, er ist köstlich. Die Sarden backen leckeres Brot, das mit Gries angereichert ist und daher gelblich oder auch körnig ist.

Man isst mit Appetit, denn die Haltung der Tiere, Schafe, Kühe, Ziegen, Hühner, ist, zumindest die, die man draußen sieht, vorbildlich.

Die Menschen sind sehr sehr nett, allerorts kann man spaßen, reden und sie erfüllen einem jeden Wunsch, sehr zuvorkommend.

Es gibt keine freilaufenden Hunde, die einem auf die Nerven gehen und der Verkehr konzentriert sich tatsächlich nur auf Cagliari. Den Rest kann man durchaus aushalten, die Straßen benutzen, obgleich es keinen einzigen Radweg gibt.

Was wir nicht gefunden haben, sind Kulturschätze, schöne Bauten, Kirchen oder alte Bausubstanz. Liebliche Dörfer fehlen ebenso wie spektakuläre Hanglagen von alten Städten.

Ich wäre neugierig auf die andere Hälfte, auf die Costa Smeralda, die ja touristisch überlaufen sein soll. Auf unserer erwählten Route merkte man aber nichts vom Massentourismus.

Anfang Juli wird es wohl auch noch nicht so schlimm sein. Im August könnte das, was ich hier schreibe, eventuell nicht mehr zutreffen. Zum Beispiel fahren die großen Schiffe nach Neapel zur Zeit nur zweimal die Woche, Mitte Juli starten sie täglich. Und wenn diese Kiste einmal voller Menschen ist, dann Gute Nacht Marie!

Unser Fazit ist: Tolle Urlaubsinsel, für ein, zwei Wochen bestimmt erholsam, insbesondere Baden und Strände schreibt man hier groß, für Kinder ideal. Allerdings, und das ist natürlich auch ein Argument, es ist schon sehr weit, mit dem Auto oder Wohnmobil hierher zu reisen. Es gibt zwar auch Flüge, aber mir persönlich würde hier das Camping am meisten Spaß machen, weil man näher an der Natur ist.

Tagesetappe: 05.07.2013

Tag Höhe ↑ (in m) Höhe ↓ (in m) Strecke (in km)
05.07.2013 704 655 61,08

Zu Füßen des Vesuvs

Wir stehen am Fuße des Vesuv. Hinter uns zieht ein großes Gewitter auf, wir müssen schauen dass wir zu unserer Unterkunft kommen.
Neapel wirkt schockierend kaputt, die Regierung Italiens wartet wohl darauf, dass der Vesuv ausbrechen wird und irgendwann Napoli verschüttet.

20130706-160112.jpg

Mamma mia

Ops – das ist für Radfahrer schon eine schwere Kost: Neapel. Nein – wir müssen hier nicht ums Leben fürchten – nichts dergleichen ist passiert. Der Verkehr ist einfach wild – wir sind ständig in Alarmbereitschaft, weil wieder aus einer Parklücke jemand aussteigt, rausfährt oder sonst irgendetwas tut.

Wie sagt Simone immer: „In Italien fahren die Autos nur dann, wenn jemand mit einem Handy darin telefoniert.“ Und das kommt dann noch dazu, dass die Autofahrer meist wenig auf den Verkehr achten können, weil nebenher noch telefoniert werden muss. An das Hupen haben wir uns schon gewöhnt.

Nein – schlimm ist der Zustand der Stadt – der Strassen, der Gebäude. Das fühlt sich nicht wie Europa und nicht wie 21. Jahrhundert an. Zudem hatten wir dann von den wenigen Kilometern aus der Stadt heraus großteils Pflaster zu fahren – uff, jetzt wir gut durchgerüttelt.

Aber die Menschen sind nett – sehr nett. Wir fuhren an einem Leichenwagen vorbei – die Tür hinten war geöffnet, ein Sarg darin. Es war ein Jaguar als Leichenwagen. Ein Dabeistehender sagte dazu: „Auf Wiedersehen“. Wir: „Molto finoto“. Wir lächeln alle kurz und weiter gehts.

Oder dann die Frau um die 40, die uns den Weg erklärt. Sie hat mehr Brillen in ihrer Handtasche als Zähne im Mund. Sie ist nett, zeigt uns den Weg, erklärt es nochmal und nochmal und es ist menschlich hier.

Nein – wir machen uns weniger Sorgen um uns, sondern eher um diese ehrwürdige Gegend, der es scheinbar nicht gut geht.

Neuer Spendenkontostand 6.7.

Wir freuen uns, denn heute haben wir die 3000er Marke geknackt.

Wir sind bei  € 3043.-

Vielen Dank an alle Spender!

Wer uns unterstützen will, der kann das gerne tun:

„Ein Rad für Ralf“

KtoNr. 1 000 429 945

BLZ 720 690 05

Raiffeisenbank Aindling

Besonders herzlich bedanken möchten wir uns für die großzügige Spende von Ralfs ehemaligem Chef. Er hat uns einen Brief zukommen lassen, in seinem Dialekt. Ralf könne ihn übersetzen, wenn ihr das wollt. Aber in Original-Ton finden wir es echt klasse!

Herzliche Grüße

Simone, Toni, Ralf und Bea!

Tagesetappe: 06.07.2013

Tag Höhe ↑ (in m) Höhe ↓ (in m) Strecke (in km)
06.07.2013 279 237 26,05

Der Abend klingt aus

…bei einem Fläschchen Rotwein, noch aus Sardinien importiert (Cannpnau 2010) mit einem speziellen Gruß an Tommy! Wir sitzen fast direkt in Pompeji unter dem Vesuv. Morgen werden wir Pompeji besichtigen.

20130706-230412.jpg