Mamma mia

Ops – das ist für Radfahrer schon eine schwere Kost: Neapel. Nein – wir müssen hier nicht ums Leben fürchten – nichts dergleichen ist passiert. Der Verkehr ist einfach wild – wir sind ständig in Alarmbereitschaft, weil wieder aus einer Parklücke jemand aussteigt, rausfährt oder sonst irgendetwas tut.

Wie sagt Simone immer: „In Italien fahren die Autos nur dann, wenn jemand mit einem Handy darin telefoniert.“ Und das kommt dann noch dazu, dass die Autofahrer meist wenig auf den Verkehr achten können, weil nebenher noch telefoniert werden muss. An das Hupen haben wir uns schon gewöhnt.

Nein – schlimm ist der Zustand der Stadt – der Strassen, der Gebäude. Das fühlt sich nicht wie Europa und nicht wie 21. Jahrhundert an. Zudem hatten wir dann von den wenigen Kilometern aus der Stadt heraus großteils Pflaster zu fahren – uff, jetzt wir gut durchgerüttelt.

Aber die Menschen sind nett – sehr nett. Wir fuhren an einem Leichenwagen vorbei – die Tür hinten war geöffnet, ein Sarg darin. Es war ein Jaguar als Leichenwagen. Ein Dabeistehender sagte dazu: „Auf Wiedersehen“. Wir: „Molto finoto“. Wir lächeln alle kurz und weiter gehts.

Oder dann die Frau um die 40, die uns den Weg erklärt. Sie hat mehr Brillen in ihrer Handtasche als Zähne im Mund. Sie ist nett, zeigt uns den Weg, erklärt es nochmal und nochmal und es ist menschlich hier.

Nein – wir machen uns weniger Sorgen um uns, sondern eher um diese ehrwürdige Gegend, der es scheinbar nicht gut geht.

Ein Gedanke zu „Mamma mia

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