Was für ein Tag

Endlich angekommen in Sigmaringen. Das mit dem Wind hatten wir ja schon. Blöd ist zudem der Donauradweg – nirgends sind man die Donau. Wir kreuzen die Donau nur ständig auf Brücken – aber gemütlich daran entlang fahren ist nicht.
Dabei haben wir extra die Route so hingelegt – das schöne Donautal wollten wir abradeln. Wir waren schön öfters auf dm Altmühltalradweg unterwegs – einfach nur herrlich – z.B. Gunzenhausen bis Riedenburg und dann am Kanal weiter bis Regensburg. Einfach nur ein Traum.
Ja – und so hatten wir uns das hier auch vorgestellt. Aber dem ist nicht so.
Und die km-Angaben: so sind wir irgendwo vor Riedlingen – der offizielle Radweg sagt, es sind nun noch 26km, auf der Straße sind es nur 15km. Dann in Riedlingen – auf der Straße sind es gut 24 km bis Sigmaringen – der Radlweg sagt was von 38km. Ihr müsst Euch mal die GPS-Daten in der Satelliten-Darstellung ansehen. Da sieht man ganz deutlich, daß wir kaum an der Donau sind – immer nur abseits davon.

Also ein saublöder Tag. Aber nun sind wir gut angekommen – haben einen Bärenhunger und morgen hoffentlich keinen Regen auf der Fahrt weiter nach Donaueschingen…..

Tagesetappe: 24.06.2012

Tag Höhe ↑ (in m) Höhe ↓ (in m) Strecke (in km)
24.06.2012 727 608 120,36

Altes Mädchen

Während der Wind draußen wütet und die Italiener verzweifelt gegen die Engländer in der Verlängerung kämpfen, liege ich schon im Bett. Ich kann mich einfach nicht mehr länger auf den Beinen halten. Der brutale Gegenwind und die endlose Fahrt auf dem Zickizackidonauradweg haben an meinen Kräften gezehrt. Ich sag nur zu mir selbst: gut gemacht altes Mädchen! Gut Nacht ihr da draußen, ich schlaf dann schon mal….krrrr

Hinweis zur geänderten Route

Es wundern sich einige über den Verlauf der Route. Wir haben uns kurzfristig für den Donauradweg entschieden. Wir werden – aus unserer Erfahrung von München-Istanbul – uns nicht immer an unseren Plan halten wollen oder können. Pläne sind Skizzen und nur ein Anhaltspunkt. Das Ergebnis kann komplett oder teilweise von einer Skizze abweichen, nur dann war es eine gute Skizze. So ist das auch mit unserer Strecke und vielleicht auch mit dem Leben. Nicht starr an Pläne klammern, das Leben soll doch spannend und nicht festgeschrieben sein. In diesem Sinne, immer flexibel bleiben!

Wilde Träume

Immer wenn ich mich so anstrengen muß, dann träume ich auch total wild. Vermeintlich die ganze Nacht hindurch, obwohl es sicher nicht so ist. Das sind dann kurze – heftige Träume – wie Blitze. Und das fühlt sich so echt an. Ich meine immer live dabei zu sein. Und dann ist der „Blitz“ wieder vorbei und die nächste Story steht an.

Jedenfalls bin ich ganz munter heute morgen. Während der Nacht starker Regen. Jetzt gehts – leichter Regen. Manchmal auch wieder ne Pause. Und endlich hat sich der Wind gelegt.
Drückt uns die Daumen, daß wir nicht allzu naß werden.

Leben und Tod

Während wir so dahinradeln und mir alles wehtut, weil sich die Tage im Sattel summieren, neige ich zum jammern. Dann möchte ich es anders, bequemer oder schöner. Bin also nicht im Hier und Jetzt. Und dann fällt mir der Spruch aus dem Zen ein, den der Meister am Ende des Tages zu sagen pflegte, als ich im Kloster war: Leben und Tod sind eine ernste Sache! Schnell vergehen alle Dinge, darum Sei ganz wach!
Dann bin ich wieder in Hier und Jetzt und freu mich, dass ich Hier sein darf und der H. mir wehtut…

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Heute war es toll

Wider Erwarten kein Tropfen Regen. Dann kam die Sonne – es war angenehm warm – so um die 20 Grad. Ein richtig bayerisch blauer Himmel mit wunderschönen weißen Wolken. Durch den Wind ist die Luft herrlich klar und man kann ganz weit schauen und alles ist messerscharf.
Einzig der lästige Wind bläst uns unaufhörlich ins Gesicht. Unsere 90 km von heute fühlen sich in den Beinen wie 120 an.
Und ich bin ja so ganz und gar kein Windtyp: Ich war mal an der Nordseite und da war es so wie heute – mir wirds da regelrecht mulmig im Magen, ich habe keinen Appetit und fühle mich so richtig „durchgeblasen“. Nee – Wind ist nix für mich.

Ein paar Livebilder

von der tollen Fahrt in Richtung Fridringen – von Sigmaringen kommend. Das sind dort wirklich ca. 40 wunderbare Kilometer. Ein herrliches Tal und man fährt ständig an der Donau entlang – das hat richtig viel Spaß gemacht.