Zugegeben: ich hatte keine Ahnung, wie Gibraltar aussieht. Ich habe die Stadt noch nie im Fernsehen gesehen, zumindest nicht bewusst, mich vorher nicht beschäftigt, allenfalls auf der Landkarte und, naja was soll ich sagen, ich bin beeindruckt! Beeindruckt von der Felsenformation, die herausragt aus dem Meer. Die Stadt ist weniger schön, die Menschen skurril schräg und ja, seltsam anders als die Spanier, Engländer in Spanien eben.
Beeindruckt bin ich auch, wie viele Menschen zu Fuß, mit dem Rad, mit dem Auto über diese Grenze wollen! Ein Gewusel. Dahinter der Flughafen, der wohl immer dann abgesperrt wird, wenn eine Maschine landen muss. Man fährt, läuft mitten über die Startbahn. Kurz, ich kann es nicht beschreiben, man muss es mit eigenen Augen gesehen haben! Ich habe im Moment viel Spaß, es ist ein tolles Gefühl, hier zu sein.
Toni hatte bei der Planung gesagt: „Lass uns nur bis Gibraltar fahren, reicht schon“. Damals wollte ich mehr. Jetzt sind wir hier und irgendwie fühlt es sich schon so an, wie wenn wir ein Teilziel erreicht hätten. Wenn wir jetzt aufhören würden, müssten wir uns überhaupt nicht schämen.
Ja, aber jetzt wollen wir es natürlich wissen, wir wollen rüber zu den Marokkanern, den Moslems, zu der bunten anderen Welt, da wo Gastfreundschaft vielleicht nicht darin endet, dass der Hotelportier das Schiffitcket nicht ausdrucken will, aus Angst vor Viren.
Wir haben Spaß am Neuen, wir sind neugierig auf den „bunten Schweif des Orients“. Wir wollen einfach mehr! Wir sind gespannt, was uns morgen erwartet und freuen uns, wenn ihr die letzte Etappe mit uns kommt! Hoffentlich klappt dort alles so wie bisher, wir können eine Internetkarte organisieren und live berichten!
Und vielleicht schaut ja auch meine älteste Schwester zu, Sabine, ich wünsch Dir nochmal alles erdenklich Gute zum Geburtstag!
