Rabat – Fotogen und schön

Wir bleiben heute in Rabat und besichtigen die Stadt. Zuerst gehen wir durch die Medina (Altstadt mit Basar) in Richtung Kasbah, das ist eine Festung. Im Inneren befinden sich Wohnhäuser, sehr fotogen und ein schöner Garten mit einer Terasse, auf der man Pfefferminztee und einige Teighäppchen verkosten kann. Wir genießen dies und die Aussicht und unterhalten uns mit einer Frau mit erwachsenen Töchtern (Drillingen) aus Arizona. Sie sind nur für zwei Tage in Marokko und jetten morgen weiter nach Paris, wo eine der Töchter studiert. In dieser Zeit haben sie Casablanca, Marrakesch und Rabat besichtigt. Sie finden es „fantastic“.

Wir gehen weiter durch den Garten und zum Mausoleum von Hassan II, das gestern Abend schon geschlossen war. Dort sollte eigentlich einmal vor langer Zeit eine Moschee erbaut werden, das hat aber nicht funktioniert, Streit und unter anderem ein Erdbeben zerstörte bis auf die Säulen alles. Den Platz und die Säulen haben sie gelassen. Man sieht die riesigen Ausmaße aber deutlich, die das Bauwerk hätte haben sollen.

Das Mausoleum ist feudal verziert und im Inneren steht einzig der Sarkophag von Hassan II, (und sein Bruder in der Ecke des Raumes) der Großvater, des amtierenden Königs. Den amtierenden König nennen sie hier nur kurz „M6“.

Unser erster Schock von Larache und Asilah ist überwunden, sind wir doch hier in einer zivilisierten Stadt und genießen das gediegende orientalische Treiben auf der Straße. Ich glaube, ich würde als Marokkoneuling zuerst hier anfangen, hier gibt es keine falschen Führer, keine Anmacher und niemanden, der einen irgendwo hineinzieht.

Leider können wir nicht viel kaufen, denn wir müssen ja mit den Rädern noch weiter nach Marrakesh.

Wir werden allerdings noch hier bleiben und morgen mit dem Zug einen Ausflug – ohne Räder – in die Königsstadt Fes unternehmen. Der Reiseführer verheißt eine schöne Stadt, in die sich die dreistündige Zugfahrt zu lohnen scheint.

Sich Wohlfühlen II

Als ich vor einigen Tagen sagte, daß wir uns hier noch nicht wohlfühlen, habe ich weiter nachgedacht, was denn notwendig ist, damit ich mich wohlfühle.
Nun – es ist in jedem Fall ganz wichtig, daß es irgendwie sauber und ordentlich ist. Das ist hier in Marokko oftmals nicht der Fall. Der Müll (vor allem Plastikmüll) liegt einfach so herum, des öfteren sind es dann auch organische Sachen, die dann alsbald zu riechen anfangen. Leider sind oftmals die Toiletten nicht gereinigt. Seltsamerweise ist das in muslimischen Ländern öfters der Fall. Warum es gerade dort immer schmuddelig ist, entzieht sich meiner Kenntnis. In Spanien, Frankreich, etc. war alles stets perfekt gepflegt und das stille Örtchen war überall „besuchenswert“.
Damit ich mich wohlfühle, benötige ich auch Natur. Einige Tage in der Stadt sind ok, aber dann brauche ich wieder etwas Grünes oder Blaues (Meer). Sonst geht es mir nicht gut.
Und der Kontakt zu den Menschen ist mir wichtig. Ich möchte „gut“ behandelt und respektiert werden. Ich bin höflich, grüße und versuche in der Landessprache zu kommunizieren – so gut es eben geht. Und dann freue ich mich über ein Lächeln des Gegenüber, der mein Bemühen sieht und sich eben freut.
Zudem will ich vernünftig Essen und Trinken können. Vor allem nach dem Radfahren brauche ich gesunde und kräftige Nahrung, damit es am kommenden mit Kräften weitergehen kann.
Also eigentlich sind es nicht viele Dinge, damit es mir gutgeht.
Was braucht ihr, um Euch in einem anderen Land bzw. auf Reisen wohlzufühlen?