Tagesetappe: 19.07.2012

Tag Höhe ↑ (in m) Höhe ↓ (in m) Strecke (in km)
19.07.2012 1.557 883 422,89

Weitenkoller

Nach der bedrückenden Enge auf Mallorca ist es hier bedrückend weit. Ich komme mir ganz schön verloren vor, nichts als kahle Felder, rausgestampfte Städte, Steppe, karges Gebiet. Unser Hostel ist gleichermaßen karg. Wir stehen an der Grenze zu Andalusien und ich hoffe innigste, dass es landschaftlich reizvoller wird. So karg hätte ich es nun wirklich nicht erwartet, das spanische Innenland. Ein Trost: es ist superflach hier.

Abends irgendwo in Spanien

Es ist wirklich erstaunlich natürlich hier. Menschen total nett, Essen leckerst und obendrauf gibt es ein kostenloses Xylophonkonzert abends um 23 Uhr auf dem Stadtplatz, irgendwo in Spanien – ohne Touristen fühlt es sich an, wie Aichach, nur wärmer!

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Heute beginnt der Ramadan

Vom heutigen 20. Juli bis zum 18. August ist der Fastenmonat Ramadan. Wir werden ihn in Marokko „live“ erleben. Während des Fastenmonats ist es den Gläubigen nicht erlaubt während die Sonne scheint zu essen oder zu trinken.

Tagesetappe: 20.07.2012

Tag Höhe ↑ (in m) Höhe ↓ (in m) Strecke (in km)
20.07.2012 1.053 999 108,08

Berge, Hitze, Wind

Heute hatten wir einen ausnehmend harte Tour. Wir sind just vor wenigen Minuten erst in der Unterkunft eingetroffen – knapp 110 km und 1000 Höhenmeter – rauf und runter. Das war heute viel härter als die Gotthardbezwingung.

Und das bei der Affenhitze. Wir haben im Schnitt auf 20 km jeder 2 Liter getrunken. Und natürlich hatten wir fast die gesamte Strecke Gegenwind – und was für einen.

Wir sind fix und alle und mal gucken, ob wir morgen überhaupt aufs Rad steigen können bzw. werden.

Stell dir vor…

…schalte mal den Backofen ein, dreh das Ding auf 50°C. Dann steck deine Hand rein. Stell dir nun vor, dein ganzer Körper wird von dieser Hitze umgeben. Dann stell dir weiter vor, du sitzt auf einem Fahrrad mit 20 kg Gepäck drauf. Vor dir eine frisch geteerte Straße, schwarz wie die Nacht, sie riecht nach Teer, links und rechts kein Baum, nur endlos scheinende abgeerntete Felder. Die Sonne scheint gnadenlos vom Himmel, Gegenwind peitscht die dürren Sträucher an der Seite.

Die Straße ist kerzengerade, endlose Kilometer lang, man sieht das vermeintliche Ende flimmern. Und da fährst du dahin. Der Wind weht dir immer wieder Backofengluthitze um den Körper. Und dann kommst Du in den Takt. Du bist irgendwann eins mit dem Velo. Du hast ja den ganzen Tag Zeit, diese Straße zu fahren, nichts andres musst du tun, außer treten. Das Rad schnurrt dahin und eigentlich ist es Irrsinn. Ja, so fahren kann irrsinnig ! glücklich machen. Denn ich möchte gerade nirgendwo anders sein. Kannst du dir das vorstellen?