Heute bin ich stolz auf uns

Daß wir es tatsächlich mit eigener Muskelkraft schon bis hierher geschafft haben. Hier sausen ständig startende oder landende Flieger über uns hinweg. Wir jedoch haben es mit dem Rad schon bis nach Mallarco geschafft. Gut 2000 km haben wir schon zurückgelegt. Wir haben etwas mehr als die Hälfte erreicht und in wenigen Tagen werden wir aufs Festland zurückkehren und weiter in Spanien unseren Weg aufnehmen. Schön ist es, so zu reisen. Viele Eindrücke können wir sammeln und wir hoffen, daß es Euch Freude bereitet unsere Kulturradreise zu verfolgen.

Verständnis

Wir durchfahren Mallorca in Richtung Norden. Das flache Land ist akribisch aufgeteilt, hier ist nichts dem Zufall überlassen, streng begrenzt, jeder hat seins. Land ist hier kostbar, klar. Gestern las ich mich in die Geschichte Mallorcas ein und habe nun ein wenig mehr Verständnis dafür, dass es auf der Insel so ist, wie es ist. Verschiedene Völkergruppen stritten sich seit jeher um diese Insel. Und jeder brachte was andres mit. Religion oder Früchte, Bäume etc. Mal gab´s Moscheen, mal wieder Kirchen, viele Kulturen und Interessen. Und bis heute ist dieses wirklich kleine Fleckchen Land heißumkämpft. Im Moment haben die Touristen die Oberhand, das steht außer Frage – 800 Maschinen täglich fliegen das Eiland an – ein Wahnsinn, wie ich persönlich finde. Mallorca wird doch völlig überbewertet. Es gibt wunderbare Landstriche auf Europas Festland, wieso zieht es gerade die Deutschen ausgerechnet hierher?

Nun, bis dato hatten wir ja nicht so viel gesehen. Als wir in die Berglandschaft eintauchen, wirds besser, natürlicher, ursprünglicher. Atemberaubende Aussichten präsentieren sich uns. Hier kommen – wen wunderts – dann doch nicht so viele Fremde an, wie an den Stränden. Die Natur hat eindeutig die Oberhand. Eine kleine saubere Straße windet sich den Berg hinan, ein paar Autos fahren langsam an uns vorbei. Die Insassen zeigen sich beeindruckt, wie wir bei der Affenhitze da überhaupt hochfahren können. (Wenn die wüßten, das 600 Höhenmeter bei 5% Steigung für uns mittlerweile eher schon ein Klacks sind…die Menschen sind nix gewohnt und stöhnen schon, wenn das Gaspedal schwerer zu drücken geht.)

Jetzt sind wir im Kloster angelangt und genießen das ehrwürdige Anwesen. Es ist wirklich schön hier. Heute Abend soll ein Knabenchor singen, wie jeden Abend übrigens. Das lassen wir uns nicht entgehen. Die Anstrengung hat sich gelohnt!

Tagesetappe: 16.07.2012

Tag Höhe ↑ (in m) Höhe ↓ (in m) Strecke (in km)
16.07.2012 668 387 41,76