Gibt es hier in La Grande-Motte.
Archiv für den Tag: 8. Juli 2012
Marokkanische Pizza und Cubanischer Salat
Die Welt ist bunt?
Das sagt Kalle in seinem Blogeintrag. Und vielleicht hat er recht.
Ich jedoch neige dazu, die Welt als immer monotoner und flacher anzusehen. Weltweit werden mittlerweile die gleichen Speisen verzehrt (Mc Donalds, Burgerking, Starbucks, etc.), die gleiche Musik gehört, gleiche Schulabschlüsse (Bachelor, Master) absolviert, identische Internetseiten aufgerufen (facebook, google, apple) und so mache ich mir sehr große Sorgen, daß es bald mit „bunt“ vorbei sein wird.
In Europa haben wir ja mit dem Euro nun die gleiche Währung und quälen uns mit der Verschiedenheit der Länder rum, um diese sukzessive gleicher zu machen.
Oder schaut mal in die Glotze – in quasi jedem Land gibt es Sendungen wie „Wer wird Millionär“ und viele andere auch.
Die Welt ist noch bunt und leider wird sie für meinen Geschmack täglich farbloser, eintöniger und monotoner.
So wird auch das Reisen immer „langweiliger“, weil es an anderen Orten oftmals nur das Gleiche zu erleben gibt.
Wie geht’s der Frau auf einer Radtour?
Immer wieder lese ich in den Kommentaren, dass die Männer so etwas ähnliches gerne tun würden, nur die Frauen würden nicht wollen. Darum werde ich von mir aus einmal erzählen, wie das für eine Frau so ist. Natürlich kann ich nur für mich sprechen, aber ich denke, dass es für andere weibliche Wesen ähnlich empfunden werden könnte.
Der Radtag hat seinen eigenen Rhythmus, der erst einmal gefunden werden muss. Am Anfang denkst du: „Das schaff ich NIE!“. Das schwere Rad mit Bepackung, die Berge hoch, die Autos. Doch, nach dem vielleicht achten Tag stellt sich so etwas wie Gewohnheit ein. Die Muskeln werden kräftiger, auch der Geist, der muss das ja wollen.
Ich habe mit meinem Mann ausgemacht, wenn mir die Tour zu anstrengend wird, wird ein Zimmer gesucht, egal, ob die Etappe erreicht wird, oder nicht. Manchmal ist es nicht so vorteilhaft, aber unbedingt notwendig, dass Mann Rücksicht auf die schwächere Konstitution der Frau nehmen muss. Wenn es mir zu schwer werden würde, würde er auch schwere Teile des Gepäcks abnehmen müssen und auch tun.
Morgens nach dem Frühstück ist es fein, da ist man frisch und die Luft ist noch kühl. So gegen Mittag kommt ein körperliches Loch. Das überwinde ich mit Mittagsrast. Sie kann eine Stunde oder länger in Anspruch nehmen. Richtig toll essen kann Frau, soviel sie will, wird ja alles wieder verheizt 🙂 Nachmittags wird es hart. da kommt der mentale Durchhänger, der ist schlimmer ist, als der körperliche. Da würde ich auch lieber schummeln, wie Edda im Kommentar schreibt und lamentiere vor mich hin, wie blöd ich doch bin, jetzt nicht am Strand zu liegen, sondern hier auf diesem Drahtesel zu schmoren.
Aber auch der Hänger geht vorbei. Kurz vor dem Ziel läuft es am Besten, vielleicht weil man bald am Ziel ist?
Das schönste am Tage ist das Durstlöschen mit Sprudelwasser und das Abwaschen des Tagesstaubs unter einer schönen Dusche. Das ist wie eine Trophäe jeden Tag. Ausruhen lang ausgestreckt auf dem Bett ist eine Belohnung sondersgleichen. Das Abendessen würde ich am liebsten im Stehen einnehmen, Sitzen ist nicht mehr so toll.
Den Schlaf empfinde ich als leicht, das täuscht denke ich, denn ich fühle mich in aller Regel am nächsten Morgen ausgeruht. Körperliche Probleme gibt es für mich eher, wenn ich zulange vor dem Computer sitze, Migräne, Kopf- Nackenschmerzen, Unruhe etc. sonst an der Tagesordnung sind hier ein Fremdwort. Weil alles durchblutet wird.
Lästige Pflichten der Frau sind das Herauswaschen der Kleidung, Waschmaschinen gibt es nicht so ganz oft und das Desinfizieren der Flaschen (einmal pro Woche). Man kommt vielleicht auch dem Redefluss nicht so nach, weil man am Rad alleine vor sich hinstrampelt, Mann voraus oder dahinter, je nachdem. Ist vielleicht auch garnicht so schlecht mal nichts sagen zu müssen/wollen.
Aber alles in allem ist es ein tolles Gefühl, so weit mit dem Rad zu fahren, man hat was geschafft, was getan und was erlebt. Da brauchts kein großen Strand oder kein Super Museum. Das Reisen mit dem Rad, das ist das eigentliche Highlight, weil der Körper mitleben darf.
Wenn die eine oder andere von Euch überlegt, so etwas doch zu tun: Einfach mal probieren und die Tagesetappen nicht so weit stecken. Da merkt man, man schafft 30 km, 40 km 50 km 60 km auch, ohne dass man gleich stirbt.
Der Körper macht das schon und darauf vertraue ich. Allerdings gehört das Durchbeißen und das Einhalten des Ziels auch ein bisschen dazu.
Tagesetappe: 08.07.2012
Tag | Höhe ↑ (in m) | Höhe ↓ (in m) | Strecke (in km) |
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08.07.2012 | 180 | 180 | 76,19 |