Hochmut kommt vor dem Fall

Ganz ruhig ist es hier und die Italiener haben sich spätestens nach dem 3:0 aus der Bar geschlichen…Warum bloß?? Jedenfalls werden wir – nach dem trotzdem abgefackelten Feuerwerk – ruhig schlafen können. Wir wünschen allen daheimgebliebenen eine geruhsame Nacht!

Gestern abend war ich mies drauf

Irgendwie ist mir die Stimmung weggekippt und ich kann nicht recht sagen, wieso das passiert ist. Vielleicht liegt es an der Gegend hier – flach wie eine Flunder und das ist nach der aufregenden Alpenüberquerung einfach eine Zumutung. Dann dieser Campingplatz – erstens ist er nicht sauber und zweitens plagen uns tausende lästiger Stechmücken.
Ja und auch die Umgebung – wie schon erzählt, ist hier vieles verlassen, verfallen, etc.
Der Gipfel der Ungemütlichkeit war gestern Omegna. Dieser Ort liegt vor dem Lago di Orta – wenn man vom Lago Maggiore aus hinkommt: Alles alte ungemütlich aussehende Häuser. Kein Mensch auf der Straße. Hätte es – wie in den Wildwest-Filmen – einen Rollbusch durch die Straßen geweht, hätte es mich auch nicht gewundert.

Ruhetag?

Nun, heute sollte eigentlich ein Ruhetag sein, für mich, für Toni. Hans fährt uns, damit wir weiterkommen, aber dennoch ausruhen können. Hans verlässt uns am Mittwoch schon, darum war es eigentlich eine gute Idee, bei sinflutartigem Regen im Wohnmobil ein paar sinnlose Flachlandkilometer hinzulegen.

Toni hat gestern den Plan geändert, so lassen wir die Côte d´ Azur sausen (schnüff) und verzichten aufgrund der bergigen und touristischen Landküste auf diesen Streifen Italiens und Frankreichs.

Dafür sollte uns der Weg über die 3000 Meter! hohen Berge führen (Bergziege). Aber, weit und breit kein Campingplatz in Sicht.

Zimmer gibt es nur im Winter, also müssen wir weiterfahren (Ich fahre, weil Hans zu müde ist). Umdrehen ist sinnlos, denken wir. Wir verpassen eine schöne Abfahrt nach der anderen, kein Camping, kein Stellplatz.

Zut, würde der Franzose sagen. Tonis Gesicht verfinsterte sich zusehends an diesem Tag, wo doch Radfahren seine Passion ist.

Letztendlich sind wir schneller als uns lieb ist, in Frankreich gelandet. Und jetzt muss ich meine neu erlenten Französichkenntnisse hervorkramen. Es funktioniert ganz gut!

Okay, wir waren zwar noch nicht Abendessen, aber das mit dem Campingplatz habe ich schon mal hingekriegt.

Tagesetappe: 02.07.2012

Tag Höhe ↑ (in m) Höhe ↓ (in m) Strecke (in km)
02.07.2012 2.610 1.476 194,53

Die Entscheidungsfalle gestern

Gestern haben wir ja eine folgenreiche Entscheidung getroffen – zurück in die Berge statt am Meer entlang. Das ist uns nicht einfach gefallen.
Aber durch die Erfahrungen in Locarno und Ascona, wo es für Radfahrer wenig bis kaum Platz gibt, haben wir das ebenso für die dichtbewohnte Mittelmeerküste prognostiert. Deshalb nun der Schwenk zurück in die Berge – in die Alpen: Natur statt Zivilisation.
Und – wir fahren noch genügend an der Küste entlang – und zwar in Spanien. Darum haben wir uns umentschieden.
Und saublöd ist das mit dem Wohnmobil, weil man hier in den Bergen – anders als auf Karten zu sehen – nirgends stehen bleiben kann. Viele Campingplätze sind geschlossen oder sind gar keine Plätze im eigentlichen Sinn sondern nur Parkplätze, um außerhalb der Ortschaft das Wohnmobil abzustellen.
Heute ist übrigens der letzte Tag, an dem das Wohnmobil dabei ist – morgen geben wir Euch dann die Info, wie es in der Summe war…