Schlosskirche Wittenberg

Hier fing alles an, als Martin Luther 1517 seine 95 Thesen auf lateinischer Sprache an eine Türe der Kirche anbrachte. Er wollte mit Gelehrten darüber diskutieren ob die Ablassregelung gut ist. Das war der Anfang der Reformation.

Das Innere der Kirche ist sehr bunt und man findet rechte Hand auch sein Grab. Nun, über die Außen Anlagen und den Anbau kann man streiten, ist es doch aus schlichtem Beton und Stein angefertigt.

In ihm befindet sich eine Ausstellung und ein kurzer Lebenslauf, sowie die 95 Thesen auf Deutsch.

Museum Lutherhaus

Wir haben noch Zeit, das Lutherhaus Museum zu besuchen. In ihm befindet sich eine Ausstellung über das Leben von Martin Luther und seiner Familie und die Zeiten danach, als das Haus zur Universität umgestaltet wurde.

Man bekommt alte Drucke, Überlieferungen, Original Zeichnungen über Luther und das Drumherum veranschaulicht.

Schaukasten versuchen, das Leben im Mittelalter darzustellen. Die Ausstellung ist sehr umfangreich, und sehr interessant. Man taucht tief in die Geschichte um Martin ein und versteht seinen Wunsch nach Vereinfachung der Kirchenrichtlinien. Insbesondere das Freikaufen der Sünden durch Ablassbriefe fand Luther wohl nicht so gut…

Spott und Hohn für Radwanderer

Über diesen Beitrag habe ich erstmal eine Nacht schlafen müssen, weil mich das Erlebnis tief verstört hat. Es trug sich folgendermaßen zu:

Gestern waren wir in Dommitzsch über Nacht. Unsere Pension war so ziemlich die einzige Möglichkeit, so sammelten sich sämtliche Elbradler dort zum „Schlemmen und Schlafen“.

Dementsprechend voll war dann auch die Gaststube.

Eine Gruppe von vier Leuten – offensichtlich zwei Paare mittleren Alters, kamen gleichzeitig herein. Toni stellte erfreut fest: Franken! So fragte er sie woher, wohin? Sie fragten zurück und Toni meinte, wir kämen aus Augsburg und führen weiter an die Ostsee…..plötzlich fing die dicke der beiden Frauen zu lachen an. Das glaube sie jetzt nicht! Toni meinte eifrig „doch,doch: Lübeck, Flensburg…“ weiter kam er nicht, da fing die zweite an, schallend über ihn zu lachen.

Toni war ganz perplex – er versuchte es noch zu retten „wir machen jedes Jahr große Touren: Istanbul, Marrakesch….“

„ Iiiiistanbuuuul“ – wieherte die eine „Marrrrrakesch-aaahahha“ schrie die andere „so eine Lüge – hahaha“ mittlerweile hob das Gelächter zum Gebrülle an, wohlgemerkt, der volle Gastraum schaute zu, wie Toni verlacht wurde. Er wollte noch was nachsetzen aber es war zwecklos, die vier fränkischen Kaschperl vom Gegenteil zu überzeugen. Ich rief ihn zu mir an den Tisch. „Solche Idioten“ raunzte ich, Toni echt verstört: „Ich wollte doch nur nett sein, sind doch Franken?“.

So was hab ich noch niemals erlebt. Öffentlich für etwas Großartiges verlacht zu werden – starker Tobak, Mann Mann..,

Zuerst hab ich gedacht, ich muss rübergehen und den doofen Puten eins auf die Glocke hauen, wobei das genau deren Niveau gewesen wäre…

Vielleicht ist auch bei Radreisen einfach die Devise : Bescheidenheit ist eine Tugend? Aber Du sollst nicht lügen, gefällt mir eigentlich besser.

Jetzt denke ich, naja, es ist eigentlich tatsächlich unglaublich, wohin uns beide unsere Velos schon gebracht haben!

So bin ich heute eher stolz als wütend, denn diese doch primitiven Exemplare aus Franken haben mir die Augen geöffnet! Es ist weder selbstverständlich, noch normal, solche Reisen machen zu können!

Also schließe ich mit dem Satz: Neid ist die ehrlichste Art der Anerkennung…

Tagesetappe: 03.07.2019

Tag Höhe ↑ (in m) Höhe ↓ (in m) Strecke (in km)
03.07.2019 193 211 47,03