Verabschiedung

Heute sollten wir ja eigentlich losradeln, aber wenn man aus dem Fenster sieht, dann weiß man, dass es vernünftiger ist, noch bis Montag zu warten. Warten konnte die Abfahrtsfeier aber nicht. Das Datum war festgelegt und montags müssen alle wieder zu Arbeit. Darum feierten wir heute im kleinsten Kreise unsere Abfahrt. Danke Euch Moni, Werner, Brigitte, Elsa, Bea, Ralf und dem lieben Hans. Herzliche Grüße auch an Martina und Oliver, die heute arbeiten und Oliver deshalb gestern Abend schon zu Besuch war. Die Fotos entstanden bei einer kleinen Regenpause.

Peppone

Als Toni und ich uns kennenlernten, war es mir so wichtig, ihm alles auf einmal zu zeigen, was mir in meinem Leben gefiel. Das waren zum Beispiel ein Frühstück mit Ei und Leberwurst, ein Boogie im Rock ’n Roll Verein, ein wilder Ausritt auf dem Pferde.
Zu meinen Lieblingsfilmen zählte damals „Don Camillo und Peppone“, den wir bald auswendig konnten, so oft sahen wir ihn an. Der erste Teil enthält einen Ausschnitt, in dem Don Camillo auf Wahlplakaten nachts heimlich schrieb: „Peppone ist ein Esel!“ Worauf hin die ganze Stadt Brescello den armen Bürgermeister Peppone mit diesem Spruch verspottet. Uns gefiel das damals so sehr, und da kauften wir uns einen Esel aus Plüsch, der den Namen Peppone erhielt.
Unser neues Maskottchen Peppone soll uns nach Italien begleiten, Glück bringen und uns an die Zeit vor fast genau 20 Jahren erinnern.
An alle übrigen Don Camillo-Fans: wir haben vor, Brescello zu besuchen!

Was für ein Vormittag!

Heute Nacht bin ich von Regengeräuschen aufgewacht. Ich dachte „Das hört bis morgens nie auf!“. Als ich um 6 Uhr aus dem Fenster blickte, hatte es tatsächlich aufgehört. Toni, noch verschlafen, brummelte, es sei noch zu früh zum fahren. Nun, so verkroch ich mich noch einmal unter die Decke. Um 8.30 Uhr goss es erneut wie aus Eimern. Dazu die Kälte, es hatte nur 6°C. Nach dem Frühstück schauten wir Wetterberichte an, die verkündeten, dass es heute noch nicht besser werden würde, obgleich sich die Hochwassersituation entspannen solle.

Wir sitzen vor unseren gepackten Satteltaschen im Wohnzimmer und es gießt und gießt und gießt. Ich weigere mich, auf den Drahtesel zu steigen, die Stimmung ist bei uns beiden am frostigen Tiefpunkt. Toni will unbedingt, ich unbedingt nicht. Er argumentiert, wir hätten doch den Poncho, ich lamentiere, ich hätte aber keinen Skianzug dabei! Warum freiwillig da raus? Ich bin doch nicht blöd! Zumal alle Radwege in der Umgebung teilweise noch überflutet sind. Es ist eine schwere Entscheidung. Ich einige mich mit Toni, noch bis morgen zu warten. Aber morgen geht es endgültig los, mit der Kulturradreise, mit dem schönen Wetter, mit der guten Stimmung. Versprochen!
Unsere erste Etappe Landsberg geht unter. Bildquelle: dpa

Augsburg und die Fuggerei

Einen Vorteil hatte heute die verschobene Abfahrt: Wir besuchten das 18 km entfernte Augsburg als Touristen! Sonst nur als Shopping-Stadt genutzt, hatten wir Zeit, alles mit anderen Augen zu sehen…

In Augsburg sind u. a. wichtige Personen geboren: Berthold Brecht, Mozarts Papa, Jakob Fugger – und ich 😉

Wir besichtigen die Fuggerei (dort war ich noch nie, unglaublich oder?). Ein Besuch ist für den Augsburg-Touristen ein Muss. Man erfährt viel über Werdegang und den Reichtum Augsburgs, der nicht zuletzt auch von den damals einflussreichen Fuggern maßgeblich mit verursacht wurde.

Was ist die Fuggerei? Es ist die älteste Sozialsiedlung überhaupt, erbaut von Jakob Fugger dem Reichen, im Jahre 1521. Zuerst hieß die Siedlung „Fuckerei“. Damals schon war die Miete für eine Wohnung unglaublich günstig: umgerechnet 0,88 Euro pro Jahr.
Es gab aber Bedingungen:  Bedürftig musste man natürlich sein, katholischer Konfession angehören und zuletzt drei Gebete täglich für die Fuggerfamilie beten. Das wars. Und man stelle sich vor, das alles ist bis heute so geblieben, inklusive der Gebete!
Im Kriege Februar 1944 völlig zerstört, bauten die Fugger es schon im gleichen Jahr wieder auf und erweiterten die Siedlung sogar. Ein lebendiges Museum, aber noch heute sozialer Wohnungsbau, wirklich reizend, bescheiden, schön. Die Wohnungen finanzieren sich durch Eintrittsgelder und Spenden und werden nach wie vor von der Fuggerfamilie verwaltet.
Wir gehen weiter zum Perlachturm und dem Rathaus, das neben der Fuggerei und dem Dom zu den tollsten Sehenswürdigkeiten zählt. Es ist ein Beispiel der Renaissancebauweise, die ihresgleichen sucht. Im Rathaus befindet sich der „Goldene Saal“, der besucht werden muss. Wer mehr darüber wissen will: http://de.wikipedia.org/wiki/Goldener_Saal
Der Perlachturm ist noch viel älter. 989 wurde er erschaffen und sollte als Wachturm für die Reichsstadt dienen. Er wurde oft umgebaut und letzlich im Zuge der Rathausfassadengestaltung optisch angeglichen. Auf Wikipedia kann man die Gestaltung des Turmes zu Fuggers Zeit bewundern.

Auf der Via Claudia Augusta

Wir sind jetzt auf der via Claudia Augusta, und uns geht es hervorragend. Es ist unglaublich grün hier, und ruhig, man merkt überhaupt nicht das die Städte Königsbrunn und Haunstetten sowie Augsburg neben uns verlaufen. Toni freut sich besonders über die gute Ausschilderung.

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Ich radle für Ralf – Ein Rad für Ralf

Vielleicht haben es einige noch nicht mitbekommen, dieses Jahr steht unsere Fahrradreise unter dem Motto „Ein Rad für Ralf“. Wir möchten auf die schleichende Form der Multiple Sklerose aufmerksam machen und haben uns zu dieser Spendenfahrt entschlossen. Wer mehr über Ralf und sein Schiksal wissen möchte, der kann gerne ausführlicher nachlesen: https://www.leben-atmen.com/wp-content/blogs.dir/4/app-fur-iphoneipad/

Wir möchten Ralf gerne ein Behindertenrad der Marke „Hase“ kaufen. Damit kann er mit seiner Frau Bea wieder Ausflüge unternehmen, was den beiden im Moment durch den Rollstuhl nur schwer möglich ist. Aber natürlich geht es uns in erster Linie darum, aufmerksam auf diese Form der MS zu machen.

Unsere App und unser Blog ist völlig gratis, wer uns trotzdem unterstützen möchte, und sei der Betrag noch so gering, der kann das gerne tun:

Spendenkonto

Betreff: Ein Rad für Ralf

Kto-Inhaber: Simone Ochsenkühn
Raiffeisenbank Aindling
BLZ 720 690 05
KTO 1 000 429 945

Wer seinen Namen gerne im Blog veröffentlicht haben möchte, bitte eine Notiz auf dem Überweisungsschein hinterlassen, denn grundsätzlich werden Spender/innen nicht namentlich genannt. Spendenquittungen können wir leider nicht ausstellen (Wir sind kein eingetragener Verein).

Wer Fragen an Ralf hat, der kann einen Kommentar hinterlassen – er ist ständig dabei und beobachtet – oder schreibt eine E-Mail an: info@amac-buch.de, wir leiten es gerne weiter.

Neuer Spendenkontostand am 4.6.2013 : Euro 475,-

Vielen Dank an die Spender/innen!

Schongau – Besuch aus der Vergangenheit

Als wir eben auf Schongau zufuhren, durchfuhr mich bei der Einfahrt ein Gedanke aus meiner Kinderzeit. Damals existierte die Umfahrung noch nicht. Immer in den Ferien, als wir nach Italien fuhren, mussten wir durch Schongau. Mit allen anderen, die samt Anhänger oder Wohnmobil hier durchfuhren schlängelten wir uns durch die enge kleine Stadt. Die Häuser am Fahrbahnrand, schmutzig vom vielen Verkehr, sahen ziemlich erbärmlich aus damals. Gehalten haben wir nie soweit ich mich erinnern kann. Warum auch? Wir mussten ja nach Italien! Schongau ist von meinem Heimatort nicht so weit entfernt als dass sich eine Pause gelohnt hätte.
Heute komme ich in den Genuss, die historische Altstadt zu besichtigen. Es ist wirklich schön hier, sehr romantisch. Wenn einer eine Fahrradreise tut, dann kann man mehr erleben!

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Beiträge

Viele Gedanken gehen einem durch den Kopf, wenn man täglich einen Blog füttert. Man macht sich den ganzen Tag über schon geistige Notizen. Meistens ist es ein kleiner Anlass und dann geht die Mühle da oben los und arbeitet und formuliert. Allerdings fällt es mir heute schwer, ein Thema zu fokussieren. Wie wäre es, einen Bericht über den unübertroffen tollen Radweg am Lech entlang zu schreiben? Oder soll ich doch von den drei Bierdipfis schreiben, die mir meinen Nachmittagskuchen durch ihre dummen Sprüche vergällt haben? Oder soll ich von der unglaublich schönen Tour schreiben, die wir nachmittags gehabt haben, schlängelnde Wege, Wiesen, Natur, Wahnsinnsaussichten auf bayerische Landschaften? Oder soll ich von meiner nimmer enden wollenden Stimme, eine Bäuerin werden zu wollen, sinnieren? Oder von Tonis Panne (Speichen locker) und dem komischen Fahrradtandler, der es reparieren wollte, und ein frisch blutendes Loch im Kopf hatte? Da gibt es hier in Füssen noch die Königsschlösser, König Ludwigs Geschichte würde allein den ganzen Blog füllen….

So sichte ich jeden Abend an die 100 Bilder, die wir geknipst haben und muss mich für eines, das meinen Beitrag zieren soll, jeden Tag entscheiden. Ja, da mein Eintrag kein konkretes Thema hat nehme ich einfach das, was mich an diesem Tage am meisten erfrischt hat: Am Lech fanden wir heute morgen eine Kneippanlage und ich kam an der einfach nicht vorbei!

P.S. Schaut auch ruhig mal in die Bildergalerie vorbei, dort lade ich täglich Bilder vom Tag hoch.