Vom nass werden, nass bleiben und nass sein

1. Nass werden:
Unser erster Fahrtag – Dauerregen – 12-14 Grad Celsius – über Null 🙂
Es hat nun über 24 h ohne Unterbrechung geregnet.. Wir sind patschpatschnass.

2. Nass bleiben:
Wir fühlen uns, als wären wir zu lange in der Badewanne gewesen – Hände, Füsse – einfach alles ist durchweicht. Dazu ein strammer Wind und es fühlt sich dann auch noch richtig kalt an.
Besonders eklig ists, stets nach einer Pause wieder hinaus in den Regen zu gehen.

3. Nass sein:
Jetzt angekommen – nach ca. 65 km – und dann sofort unter die Dusche – endlich warmes Wasser!
Dann ausruhen – ins warme Bett – sich einfach lang machen und allmählich trocken werden.

(heute vormittag hatten wir noch 10km zum Marienplatz – die sind nicht aufgezeichnet worden – aber es hat auch geregnet)

1. Tag: Regen, Yamur, Rain

Erst einmal möchte ich mich bei euch bedanken, dass ihr so viele liebe Wünsche gesendet habt. Das hat mir ehrlich den Tag gerettet. Immer wieder kamen die Kommentare rein und wenn es ganz hart regnete, schrieb wieder jemand gute Zeilen. Super, dass ihr dabei seid.

Fahren muss ich aber selbst, das ist mir heute mehr als klar. Virtuell fühlt sich das Leben manchmal viel besser an, man sieht sich an einem heißen Sommertag im Biergarten rasten oder bei lauen Temperaturen am See den Durst stillen.

Die Realität sah heute ganz anders aus. Ich möchte einfach ein Zitat aus dem Film „Forest Gumpp“ schreiben, als Forest in Vietnam sein musste: Es gibt viele Arten von Regen: Einen von oben, einen von der Seite, sanfter Regen, starker Regen, warmer Regen, kalter Regen, sogar von unten kann es regnen.“ So war das heute.

Themawechsel: Toni und ich haben uns überlegt, dass wir einmal am Tag einen Menschen fotografieren und ihn zum „Mensch des Tages“ machen. Heute war es neben unserer Familie Thomas, der als einziger bei dem Sauwetter uns verabschiedet hat. Er hat es möglich gemacht, dass wir alle auf einem Bild zu sehen sind. Danke Thomas, Du bist für uns der Mensch unseres heutigen Tages!

Tagesetappe: 24.07.2010

Tag Höhe ↑ (in m) Höhe ↓ (in m) Strecke (in km)
24.07.2010 706 410 64,96

Heut gehts super

Heute begrüßt uns Schwester Sonne bereits in Österreich. Nachdem wir den Ursprungspass nach Bayrischzell überwunden haben, genießen wir nach einer traumhaften Abfahrt unser Mittagessen. Die Wetterprognose allerdings sieht für diese Region leider nur noch morgen gut aus. Tja Toni, die Suppe, die ich Dir eingebrockt habe, musst Du auslöffeln! Dann guten Appetit!

Länderkultur?

Heute habe ich zwei Länder mit dem Rad besucht: Deutschland und Österreich. Die Strecke in Deutschland führte vom Schliersee zur Grenze am Ursprungpass. Die Gegend ist wunderbar, herrliche Landschaft, atemberaubende Aussichten auf Wald, Seen und Berge. Die Landschaft verändert sich nach der österreichischen Grenze sichtbar: Die Berge werden höher, zerklüfteter, die Luft kälter.

Bezugnehmend auf die Menschen kann man folgendes sagen: Der Dialekt verändert sich, zweifellos, vom bayerischen zum österreichischen. Aber alles andere bleibt völlig gleich: die Menschen sitzen in ihren Autos oder auf knallenden knatternden ohrenbetäubenden Motorrädern, hinter Blech, Glas und Leder, spielen mit gleichen Mützen auf Golfplätzen, die in Deutschland, wie in Österreich gleich aussehen, beide Nationalitäten tragen die gleichen Markenklamotten und führen gleich aussehende Jack Russel-Hunde spazieren.

Vielleicht liegt das alles ja an der früheren gemeinsamen Vergangenheit, die Deutschland mit Österreich verbindet, vielleicht liegt es aber einfach auch daran, dass die Menschen alle das gleiche möchten. Warum ist das so? Hat man heute nur eine begrenzte Auswahl an materiellen Gütern oder Freizeitangeboten? Muss man heute fünfmal hinsehen, um einen visuellen Unterschied zwischen den Menschen in den Ländern zu bemerken? Zumindest beim Essen findet man hier und da regionale Unterschiede wie zum Beispiel ein Zillertaler Käsekrapfen auf Sauerkraut. Den gibts in Deutschland zweifellos nicht…

Tagesetappe: 25.07.2010

Tag Höhe ↑ (in m) Höhe ↓ (in m) Strecke (in km)
25.07.2010 779 890 82,06