Tiberradweg mit Ärgernissen

Vorhin hatte es so gut angefangen, haben wir doch den Tiberradweg eingeschlagen. Leider waren nur die ersten drei Kilometer schön! Danach ging es erst mal nach Montone. Wie der Name schon sagt, war das Dorf natürlich hoch auf dem Berg.  Danach ging es in Serpentinen wieder nach unten an den Tiber. Fast an der gleichen Stelle wo wir auf dem Berg fuhren. Der Weg war mit Geröll und Steinen aufgeschüttet. Wir fanden den Anschluss nicht und fuhren am Maisfeld im Schlamm vorbei.

Dann hat es uns gereicht und wir sind wieder auf die Staatsstraße gewechselt. 8 km vor Citta di Castello haben wir es noch einmal versucht. Vergeblich! Dieser Fahrradweg ist zusammenhängend nicht befahrbar! Sehr schade für Umbrien!

Meditation am Berg

Wir arbeiten uns langsam die Serpentinen hoch zum heiligen Berg La Verna. Dabei gerät man in eine Art Meditationszustand. Während der Körper sich mit der Anstrengung beschäftigt, schwitzt und arbeitet, befindet sich der Geist in dieser fast absoluten Einsamkeit der Natur. Kein Auto oder Motorrad, kein Wanderer noch irgendetwas anderes stört den Flow.

Es ist ganz still im Kopf und während wir dem frommen Berg immer näherrücken, auf dem sein fantastisches Kloster ruht, wird man ganz leer, ganz voll, ganz ruhig und ganz zufrieden...

Imposantes La Verna

Auf circa 1140 Höhenmeter angelangt, blicken wir mit Staunen auf die Landschaft die uns zu Füßen liegt. Das Kloster ist sehr alt und ehrwürdig. Und sehr groß! Es sind viele Tagesgäste hier, aber wenige Pilger.

Kunstwerke wie die Porzellanaltäre von della Robbia aus 1480 zieren so manche Kapelle und die Hauptkirche.

Das beeindruckendste sind jedoch die Felsformationen, auf denen das Kloster errichtet wurde.

Verstörend – die Menschen

Heute Morgen, als ich aus dem Fenster blickte, kam mir der Gedanke, dass mich die Menschen im Allgemeinen sehr verstören. Warum? Als wir den ersten Tag schwimmen waren, schwammen wir in einem Meer voller Plastik und Blumentöpfen und was sonst noch alles… Die komplette Adria Küste ist mit Hochhäusern zubetoniert. Wie zum Hohn sind einige uralte Pinien dazwischen erhalten. Sie sind schon viel älter als das alles hier! Das kann doch nicht erstrebenswert sein, in einem Betonbunker eine Nacht zu verbringen und in einem verseuchten Meer zu schwimmen.

Dazu kommt dieser herrliche Autoverkehr. Die Menschen fahren sicher bis von Bologna an den Strand. Eine einzige Blechlawine vor den Toren des Meeres. Ist das erholsam? Gibt es nur diese eine Möglichkeit, Urlaub zu erleben? In zerstörter Natur in Massen die Lokale zur selben Uhrzeit zu verwüsten, bis tief in die Nacht dann zu grölen um bis Sonntag spätnachmittags zu schlafen, um dann mit allen anderen wieder heim zu fahren?

Hätte man nicht die herrlichen Pinienwälder lassen können, Fuß und Radwege bauen und Holzbars aufstellen können?



Bisamratte

Als wir dasvor drei Wochen das erste Mal die Poebene durchradelt haben, sind sie uns schon aufgefallen: große, rattenartige Nagetiere, die in den Bewässerungskanälen umherschwimmen. Diesmal sehen wir noch mehr davon! Leider sind sie auch manchmal tot auf unseren Wegen. Das hat die Frage aufgeworfen, ob es tatsächlich Ratten seien und vielleicht eine Plage die vergiftet werden.

Wir haben nachgelesen und waren sehr erstaunt darüber, dass die Tiere ursprünglich ausschließlich in Nordamerika zu finden waren. Jetzt sind sie bedeutender Bestandteil der Pelzindustrie. Sie gehören zur Gattung der Wühlmaus und sind wirklich beeindruckend groß, manche sind so groß wie Biber. Trotzdem möchten wir kein Erfrischungsbad in einem der Kanäle nehmen.

Foto: Wikipedia

Udine – Salzburg

Die Prognose für das Wetter war genauso, wie es nun gekommen ist. Nachts in Udine hatten wir starke Gewitter und es hat auf einen Schlag 20°C weniger. Heute, bei lausiger Kälte, hocken wir im Zug nach Salzburg, ersparen uns Regengüsse und die steilen Alpen.

Der Zug hat ein riesiges Radabteil, das man reservieren musste, es sind auch viele Radler im Zug, die wie wir das Angebot nutzen.

Festung Hohensalzburg

Bei einsetzendem Dauerregen besuchen wir die Festung Salzburgs hoch über den Dächern der Altstadt. Es geht mit einer Zahnradbahn flugs nach oben. Mit der Eintrittskarte darf man sämtliche Museen und Gemächer dieser Trutzburg besichtigen. Die Themen wechseln zwischen den zuerst herrschenden Erzbischöfen zum ersten Weltkrieg, der Ausstattung der Burg im Mittelalter und was es so zu essen gab. Die Ausstellung ist wirklich liebevoll gemacht und die Burg gibt einem immer wieder herrliche Ausblicke über die Stadt. Leider verregnet es uns heute die Aussicht. Aber besser als Radfahren bei dem Wetter ist das alle Mal!

Ende der Radtour 2021

Hier endet nun unsere Reise, wo sie vor vier Wochen angefangen hat. Wir wünschen euch noch viel Vergnügen beim stöbern in unserem Blog und freuen uns, wenn ihr nächstes Jahr wieder mit uns mitradelt! Macht’s es gut und bleibt gesund ! Ride on ….