Zur Erinnerung: der Herr ist 88…
Selbstbeobachtung beim Radfahren
Ja man hat so den ganzen Tag Zeit, sich selbst zu beobachten. Und über die lange Zeitspanne – es sind jetzt fünf Wochen – kann Frau auch sagen, was sie essen muss, damit sie auch den Berg hinaufkommt.
Morgens ist es für mich am Besten, wenn ich etwas Wurst oder Schinken essen kann. Dann reicht die Energie tatsächlich auch bis zum Mittagessen. Es ist echt interessant, es nützt nichts, haufenweise Brot, also Kohlenhydrate zu essen, oder gar Süßes wie Krapfen, die ich so gerne mag. Nach einer Stunde knurrt mir der Magen, mir wird schlecht und es geht nicht richtig weiter.
In Italien sind Wurstwaren zum Frühstück total unüblich, darum bin ich froh, wenn es so etwas einmal gibt. Alternativ ist ein Müsli gut, auch das hält lange her und gibt Power, dazu frisches Obst – perfekt. (Aber auch das ist hier nicht immer greifbar.)
Mittags sind Nudeln super, wenn ich auch nicht immer mag. Eine süße Cola macht mich fit (trinke ich sonst nie!). Auf dem Rad gibt es nur Trinkwasser ohne Kohlensäure in die Flaschen. Früher dachte ich, es geht ohne Mineralbrausetabletten gar nichts, mittlerweile vertrage ich das künstliche Zeugs nicht mehr, bekomme trotzdem keinen Muskelkater, Krämpfe oder ähnliches.
Also nur Wasser ohne was drin, und das reichlich, was reingeht. Ich brauche nichts Zusätzliches. Als eiserne Reserve für Unterzuckerung (kommt selten vor) habe ich einen Fruchtsaft im Gepäck und Monis Müsliriegel. Diese haben wir schon manches Mal gebraucht, wenn die Steigungen langanhaltend und heftig waren.
Abends ist es egal, was ich esse, es hält nicht bis zum nächsten Tag. Egal ob es Fleisch, Fisch, Gemüse oder Nudeln waren. Entscheidend ist wirklich das unmittelbare Essen am gleichen Tag.
Übrigens ist Italien ein tolles Land fürs Essen und Genießen (brauche ich niemandem erzählen, oder?). Es gibt wirklich gute und natürliche Lebensmittel, Obst, Gemüse, hier an der Küste Fisch, super Schinken, direkt heruntergeschnitten, Büffelmozzarella, Wein. Kurz, alles, was mein Herz begehrt. Ich dachte vor dieser Reise, ich werde dem Italien überdrüssig, weil es ja nur ein Land ist. Aber das Gegenteil ist der Fall. Die Leute sind so nett, das Essen ist immer fein, nein, ich möcht´ jetzt nirgends woanders sein!
Tagesetappe: 10.07.2013
| Tag | Höhe ↑ (in m) | Höhe ↓ (in m) | Strecke (in km) |
|---|---|---|---|
| 10.07.2013 | 1.277 | 1.282 | 72,49 |
Und weiter geht es
Atemberaubende Küstenstrasse
So was haben wir noch nicht gesehn
2 Fragen
Ein 2000er und ein verlassenes Dorf
Marina Acquappessa
Wenn uns das heute morgen jemand gesagt hätte, dass wir hier landen werden, hätten wir es wohl kaum geglaubt. Aber im Ernst: Natürlich planen wir unsere Routen – aber eben nicht exakt. Unsere Richtung ist klar, aber der Weg dahin nicht immer. So wußten wir, dass die SS 18 direkt am Meer entlangläuft, aber nicht, wieviel Verkehr da sein wird. Bis Praia war es auch superruhig und dann kamen die LKWs von Potenza herkommend dazu. Das war dann schon nervig. Aber wir können kaums ausweichen, weil zwischen dem Meer und den Bergen verläuft unsere Straße. Und die Berge sind nicht ohne: 1400m, 1600, 1800m, knapp 2000m… Da überlegen wir natürlich schon zweimal, ob wir den „Umweg“ wagen.
Na bislang haben wir es auf der SS 18 ausgehalten und war dann heute aber froh, ein ruhiges B&B direkt im Meer zu finden. Gleich nach der Ankunft war Schwimmen und damit Abkühlen angesagt – einfach herrlich.
Und jetzt beginnt „die Planung“ für den morgigen Tag: Wir schauen uns die Karten an und legen mal so ungefähr die Route fest. Daneben kümmern wir uns noch um die E-Mails und die Fotos sowie die GPS-Daten des heutigen Tages.
Apropo Bilder: Wir schiessen jeden Tag ca. 100 Fotos – die besten davon wählen wir aus und geben diese Euch online: http://www.flickr.com/photos/78563425@N04/sets/72157633396169256/
Wer iPhone und iPad hat, kann ja direkt auf die Bildergalerie zugreifen.






