Ankunft in Ferentillo

Nach einem herrlichen und abwechslungsreichen Radtag sind wir nun in Ferentillo angekommen. Es sieht ein bisschen aus, als ob wir in den Alpen unterwegs wären.
Heute hatten wir wirklich alles: Erst ein sehr flaches Stück von MonteFalco bis Spoleto dann hinauf auf 750 Höhenmeter bei einer Distanz von 9 km und anschließend eine wunderschöne Abfahrt bis hinein an den Zielort.

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Hab ichs doch geahnt…

… dass Emanuela von uns kein Geld nehmen würde. Ich konnte nichts tun, um sie zu überreden, etwas anzunehmen. „Gute Freunde übernachten immer umsonst bei mir!“…Da kam mir eine Idee. Ich erzählte ihr von Ralf, dass er MS hätte und wir ihm das Rad kaufen möchten. Und ich würde das Geld, dass sie für B & B nehmen würde (50-80 Euro, je nach Kategorie und Frühstück), auf dieses Konto einzahlen. Da war sie total betroffen und gerührt und drückte mir auch noch zwanzig Euro zusätzlich in die Hand, die solle ich zusätzlich einzahlen. Gut also, wir spenden Emanuelas Zimmerkosten für das exklusivste Zimmer bei ihr plus die zwanzig Euro, also 100 Euro sofort auf das Spendenkonto. DANKE Emanuela, wir lieben Dich!

Heute gings nicht gut

Ich hatte einfach keinen Bock zum Radeln. Nicht, dass ich körperlich geschwächt bin, nein, es geht mir sehr gut nach dem Ruhetag in Assisi und dem kurzen Weg gestern nach Montefalco. Aber heute fehlte mir die Freude am Radeln, trotz gigantischer Aussichten auf die umbrischen Berge, trotz der leckeren Mittagspasta.

Mein Hintern wollte nicht in diesem elenden Sattel sitzen und meine Beine nicht den Berg hochkurbeln und meine Hände nicht bergab bremsen. Ich sah mich heute ewig so fahren, ohne Ende, ohne Sinn oder Hoffnung auf ein baldiges Ziel. Das war total doof. Vielleicht dauert die Radreise schon zulange, aber vielleicht ist es einfach immer wieder die gleiche Bewegung – radeln radeln radeln…

Zumal Emanuela etwas von Heimat hat und ich merke, dass ich langfristig doch sesshaft sein muss. Ich vermisse heute irgendwie mein Zuhause, Kontinuität, Komfort, Gleichförmigkeit meiner Umgebung, vielleicht sogar mal ein Auto, in dem ich mich bequem niederlasse, das Gaspedal drücke und den Berg hochsause, ohne körperliche Bewegung.

Ich hoffe auf Besserung, vielleicht muss ich jetzt einfach mal ans Meer, Weite sehen, ins Wasser hupfen. Ja, das könnte mich motivieren, morgen wieder auf das Velo zu steigen…

Tagesetappe: 25.06.2013

Tag Höhe ↑ (in m) Höhe ↓ (in m) Strecke (in km)
25.06.2013 774 937 61,81

Was man den GPS-Daten nicht ansieht…

Wir sind ja auf der Suche nach einem möglichst fahrradtauglichen Franziskusweg. Das war gestern eine ziemlich anstrengende Geschichte. Denn es ist nicht einfach einen angenehmen Weg zu finden, um nach Spoleto rein- und wieder rauszukommen.
Mehrmals haben wir da Anläufe unternommen. Dann hat es nicht funktioniert, wir sind wieder umgekehrt und haben es dann erneut versucht. So geht es uns nun seit gut 1 Woche.
All das Ausprobieren und Wegesuchen nehmen wir aus den GPS-Daten abends dann wieder raus. Ihr bekommt also die „Endversion“ unseres perfekten Weges geliefert.
Zu der von uns also veröffentlichten Strecke kommen oftmals noch etliche km dazu, die wir irgendwo umhergeirrt sind.
Aber das Ergebnis kann sich bislang sehen lassen: Wir haben wunderschöne Strecken gefunden – abseits vom Autoverkehr. So lässt sich der Franziskusweg prima erradeln.