Das Trinken des Cidra hat in Asturien eine lange Tradition. Der mit dem Federweißer in etwa zu vergleichen, ein trockener Weinmost mit 5 % Gehalt, wird in hohem Bogen in ein Glas geschüttet. diesen Schluck muss man dann sofort trinken, weil er durch das Schütten mit Sauerstoff angereichert ist. Der letzte Rest aus dem Glas wird einfach auf den Boden gekippt. Entsprechend riecht es in den Gaststätten nach vergorenem Alkohol.
Für uns ist es skurril anzusehen und eine komische Begebenheit, aber hier ist es völlig normal, ein bis zwei Flaschen von diesem vergorenen Alkohol zu trinken. Für meinen Zustand ist er eher nichts, aber Toni freut sich.
Wir legen heute einen Ruhetag in Oviedo ein, schauen uns die Stadt ein wenig an und dann sehen wir morgen weiter.

…in diversen Cafés in Oviedo, dazu ein langer Schlaf am verregneten Vormittag, lassen meine Genesung voranschreiten. Ja, so heißt offensichtlich der Schwarztee, wie man auf der Rechnung lesen kann. Ich bin sogar so fit, dass mich die aufgestellten Pferde zum Reiten animieren!

Oviedo besticht uns mit renovierten Fassaden, sauberen Plätzen und wunderschönen Parks. Dazu Barstreets, die belebt und fröhlich wirken. Als Universitäts- und Jakobspilger-Stadt macht Oviedo einen Klasse Eindruck. Einzig die gotische Kathedrale besichtigen wir nicht von innen. In einer Kirche Eintritt zu verlangen, das fanden wir in Porto schon höchst befremdlich.

Morgen geht es mit dem Bus weiter, ein Stückchen ins Innenland, nach Burgos. So bleibt mir ein weiterer Tag, an dem ich mich schonen kann, den ich leider auch nötig habe. In Burgos ist das Wetter zwar auch nicht superprickelnd, aber es hat mindestens acht Grad Celsius mehr als hier. Es ist wirklich frisch und wir kommen nicht aus unseren Jogginghosen und der Daunenjacke heraus. Lausiges Wetter, auf Deutsch gesagt! Hofft mit uns, dass es ab morgen bergauf geht, in allen Belangen.

Und so war unsere Idee, von Oviedo hier her zu kommen, goldrichtig. Und hier ist auch das Wetter viel besser. Wir haben Sonnenschein und knapp 25 Grad. Es bläst zwar ein kühler Wind, aber es ist allemal besser als draussen am Atlantik.

Und dann die Kathedrale: Simone ist meiner Meinung – so etwas Schönes haben wir bisher noch nicht gesehen. Bereits von außen betrachtet ein äußerst beeindruckendes Bauwerk. Aber innen ist es voller Sehenswürdigkeiten von allen namhaften Künstlern zwischen dem 12. und 17. Jahrhundert.

Anbei einige Fotos… aber: Die Kathedrale sollte man mit eigenen Augen erleben und sehen. Einfach unbeschreiblich schön.

Wir fahren auf einem Schotterweg neben der Straße N 120. Es geht mäßig bergauf doch ein kräftiger Rückenwind hilft uns.

Ich wusste gar nicht dass man mit so wenig Energie so radeln kann!