Archiv für den Monat: Juli 2014
Fazit Spanien
Bevor wir damit beginnen, an Spanien kein gutes Haar zu lassen, möchten wir betonen, dass dies unsere persönliche Meinung ist, gebildet durch unsere persönlichen Eindrücke und Erlebnisse. Es ist unsere Realität und kein Fakt. Jeder, der gerne nach Spanien reist, oder reisen will, sollte dies tun. Jeder denkt anders, erlebt anders, mit dem Auto oder Flugzeug sowieso.
Wir als Radler erlauben uns ein eigenes Urteil, das folgendermaßen aussieht. Zum Radfahren ist Spanien – und zwar der Norden wie der Süden, einfach nur doof. Schöne ruhige Landstraßen oder gar Radwege gibt es nicht, Bundesstraßen werden einfach zu Autobahnen umfunktioniert, ohne an eine Alternative zu denken.
An dem Jakobsweg kommt man in Nordspanien nicht vorbei, selbst wenn man möchte. Man müsste große Umwege in Kauf nehmen und auf Infrastruktur verzichten. Dieser verläuft ebenfalls großenteils auf oder neben Bundesstraßen und Autobahnen.
Die Spanier sind freundlich, jedoch entlang des Camino di Santiago eher unverbindlich – das Geschäft mit den Pilgern eben; geringer Aufwand, maximaler Gewinn. Ohne Liebe ist das Essen, überteuert in Jakobshochburgen, die Zimmer eher „Naja“. Man machts halt, statt es als Bereicherung zu sehen. Das ist sehr sehr schade.
Die Landschaft ist, vorsichtig ausgedrückt, ausgebeutet. Von Landwirtschaft und Industrie gezeichnet, die Hügel karg und ausgeblutet. In Küstennähe gehts, sie machen insbesondere in Galicien überhaupt nichts draus.
Hier kommen die Ausnahmen: Asturien ist durchwegs grün, schön, gepflegt, tolle Landschaft, Naturparadies, vielleicht eine eigene Reise wert. Die Städte, die wir gesehen haben und schön und offensichtlich wohlhabend sind, lauten Oviedo, Burgos, Pamplona.
Uns, so denke ich, hat Spanien gesehen, wir haben vor zwei Jahren den Süden beradelt, und es hat uns in der Summe auch nicht umgehauen. Also, lassen wirs gut sein: Adios Espagna, du wirst uns ebenfalls nicht vermissen!
Wie das Lächeln eines Kindes
Das ist es: Natur, Einsamkeit, das Plätschern des Flusses neben der Straße, auf der kein Auto mehr fährt. Das habe ich solange vermisst. In ganz Spanien ist es mir nicht untergekommen und das hat mich unzufrieden gemacht. Spanien, obwohl so riesig, bietet überhaupt keinen Freiraum. Begrenzt ist man durch die Straßenführung ohne Alternativen, ausgetretene Routen und Pfade, auf denen man einer von vielen ist.
Tagesetappe: 03.07.2014
Tag | Höhe ↑ (in m) | Höhe ↓ (in m) | Strecke (in km) |
---|---|---|---|
03.07.2014 | 999 | 1.337 | 89,44 |
Sintflut in Frankreich
Ah mon Dieu! (Ach du liebe Zeit!)…
…entfährt es der Bäuerin, als wir heute morgen aufgestanden sind. Sie habe die ganze Nacht nichts mitbekommen von dem nimmer enden wollenden Unwetter. Sie meinte nur, so etwas hätte ihr Mann noch nie gesehen, seit er hier geboren wurde. Es würde nur eine Stunde dauern, dann höre es sicher auf und wir können mit dem Traktor rüberfahren… Nur, sie hat leider nicht Recht! Die Brücke ist weggerissen, zusammen mit Drahtzäunen und Bäumen. Der Bezirk meldet, man solle seine Häuser nicht verlassen. Es regnet seit Stunden weiter, ohne Unterlass. Bleiben könnten wir nicht, meint sie, sie erwarte sechs Gäste über das Wochenende. Tja, die werden wohl nicht kommen, so wie wir nicht wegkönnen.
Derweilen lernen wir alles über die Schafhaltung. Ich habe noch nie gesehen, wie Schafe gemolken werden. Man lockt sie mit Kraftfutter an die Melkstation, sie stecken die Köpfe ins Gitter, schwups, sind sie am Hals fixiert. Und nun setzt der Bauer die Melkmaschine an. Zwei Liter gibt so ein Schäfchen am Tag. Nach dem die erste Charge fertig ist, kommen die nächsten dran usw. Wenn alle fertig gemolken sind, treibt sie der Bauer auf die angrenzende Weide.
Weiter gehts – ab durchs Wasser
Sturmschäden
Wir leben noch…
1:0…aber amused sind die Jungs in der Bar nicht…