Tagesetappe: 21.07.2014

Tag Höhe ↑ (in m) Höhe ↓ (in m) Strecke (in km)
21.07.2014 621 737 93,22

Unruhe kommt auf

Vor cirka zwei Tagen hatte ich ein ganz komisches Gefühl. Ich hatte Angst, nach Hause zu kommen. Nein, Angst ist der falsche Ausdruck, es war eher Unruhe, die ich da spürte. Ich wehrte mich innerlich gegen den Gedanken, dass die Reise schon vorbei sein könnte. Ich dachte bei mir: ich wasche kurz die Sachen, checke zuhause alles und dann fahren wir weiter, weiter in den Süden. Da wo es warm ist und Sommer. Einfach wieder weg. Nur vorübergehend zuhause. Natürlich geht es nicht, das wissen wir.

Vielleicht sind diese Gedanken die Folge einer so langen Radreise. Muss man doch bedenken, dass man jeden Tag unterschiedlichen Reizen ausgesetzt ist. Man weiß nie, was einen erwartet, zu keinem Zeitpunkt ist es so, wie man es sich ausmalt. Der Alltag dagegen ist gleichförmig, berechenbar, im Vergliech zur Radtour manchmal regelrecht öde.
Ich möchte an dieser Stelle noch ein paar Worte über das Gefühl sprechen, statt, von zuhause wegzufahren, nach Hause zu kommen, etwas sagen: Es sind zwei verschiedene Dinge. Das Fortfahren von Zuhause ist ein besseres Gefühl für den Körper. Stellt sich die Ernährung, das Klima und die Umgebung nur langsam um und so hat eben dieser die Zeit, die er braucht, um mit der Veränderung zurechtzukommen. Man fühlt sich nicht so strapaziert.
Ganz im Gegensatz zu einer vorausgehenden Flugreise in ein fremdes Land, andere Ernährung, anders Klima, fremde Umgebung. Das schlaucht zusätzlich zur Radreise und man braucht länger, bis man in den Rhythmus findet. Allerdings ist es für den Geist ein gutes Gefühl! Gerade vorgestern, das Überfahren der deutschen Grenze, das Essen, das leckere Bier, das ist schon ein Heimkommen, obwohl man noch nicht zuhause ist. Und das ist sehr sehr schön!