Heute ist endlich wieder ein Sommertag. Die Sonne scheint vom wolkenlosen Himmel.
Und wir folgen weiter dem Fahrradweg Euro Velo 6 und fahren am Kanal entlang.
Tag | Höhe ↑ (in m) | Höhe ↓ (in m) | Strecke (in km) |
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15.07.2014 | 254 | 251 | 97,63 |
Nach all den nervenaufreibenden Wochen in Portugal, Spanien und hier in Frankreich, nach dem Bangen um das schlechte Wetter, die Unsicherheit ob der Weltmeisterschaft, die Sorge um Straßen und den Verkehr, kehrt seit ein paar Tagen richtig Ruhe ein. Wir fahren tatsächlich flach und fast durchgehend auf dem Radweg seitlich des Kanals. Es ist Meditation. Man hat nichts zu denken außer das Radfahren. Treten, treten, den ganzen lieben Tag. Es strapaziert auch nicht sonderlich und seit gestern ist das Wetter fantastisch. Die Aussichten darauf sind ebenfalls bestens und so wie es sich anlässt, bleibt das bis zur deutschen Grenze genau so.
Eigentlich wollte ich das schon eher erzählen – aber egal – jetzt ist auch ein guter Zeitpunkt.
Ich wollte für alle technisch interessierten Leute mal erzählen, wie die App und das Drumherum eigentlich so funktionieren, denn da steckt jede Menge Arbeit und viel Knowhow drin. Und – jeder kann dabei eigentlich Einiges Lernen…..
Wie kommen die Videos in die App bzw. in den Blog?
Untertags haben wir stets unsere iPhones parat. Ratzfatz sind die Videos aufgenommen. Zumeist rufen wir die Funktion über das Kontrollzentrum bzw. über den Sperrbildschirm desiPhones auf. Dazu schieben wir den Bildschirm nach oben.
Ist das Video gedreht, senden wir es direkt zu Vimeo. Dazu muss der Account in den Einstellungen hinterlegt sein. Wir nutzen einen kostenfreien Account von Vimeo.com. Das hat zwar den Nachteil, dass die Konvertierung der Videos oftmals etwas Zeit benötigt, aber das stört uns nicht wirklich.
Ist das Video also übertragen (direkt aus der Fotos-App des iPhones via Teilen und vimeo) und konvertiert, kümmert sich zapier.com bwz. ifttt.com darum. Das fertige Video wird zu WordPress übertragen (zu WordPress später mehr…). Genauer: Der Link zum Video wird an WordPress übergeben und dann erscheint das Video im Blog bzw. in der App.
Der Vorteil für uns ist, dass wir das Video nicht selbst auf unseren Servern vorhalten müssen, denn darum kümmert sich vimeo.com. Zudem werden die Videos dann über die Google-Suche zu finden sein…
Wie kommen eigentlich die Fotos in die App bzw. in den Blog?
Hier nutzen wir Flickr. Wir haben einen kostenfreien Account und diesen wiederum im iPhone in den Einstellungen hinterlegt. Ebenso ist der Account am Computer in iPhoto eingetragen. Nun können wir entweder direkt vom iPhone aus oder via iPhoto die Bilder an Flickr übergeben.
Kurz zu iPhoto: Wir nutzen Canon-Kameras und laden allabendlich die Bilder in iPhoto. Dazu haben wir ein USB-Kabel dabei.
Die Flickr-Bilder werden tageweise gesammelt und als Tages Galerie an die App weitergegeben. Für jeden Tag gibt es also eine Fotogalerie.
Wer in der App in die Einstellungen geht und dort die Bildergalerie auswählt, bekommt alle Fotos und zwar die neuesten zuoberst.
Zudem haben die iPhone-Fotos ebenfallls GPS-Daten, die in der Bildergalerie ausgewertet werden. So kann man als in der Bildergalerie der App auch erkennen, wo genau die Fotos geschossen wurden. Ziemlich cool!!!
Wer den Web-Blog nutzt ruft den Menüpunkt Bildergalerie auf und wird dann zu Flickr weitergeleitet.
Wie kommen die Textbeiträge in die App bzw. in den Blog?
Wir nutzen die weltweit beste Blog-Software namens WordPress. Die Version 3.9 ist – wie auch die Vorgängerversionen kostenfrei – auf unserem Server installiert. Am iPhone haben wir die ebenfalls kostenfreie WordPress-App installiert und von dort aus können wir direkt Textbeiträge erstellen und mit Fotos garnieren und zu WordPress übertragen. In Sekundenbruchteilen wir das dann an die App weitergegeben und per Push-Meldung signalisiert.
Wie kommen die GPS-Daten in die App?
Auch hier setzen wir auf das Beste vom Besten: Garmin. Wir haben ein Garmin etrex 30 dabei. Jeden morgen beim Losfahren schalten wir es und beim Ankommen wieder aus. Dieses Gerät zeigt quasi metergenau an, wie wir gefahren sind. Manchmal kann man auch bergauf sehen, wie wir in Schlangenlinien uns hocharbeiten. Wie aber kommen nun die Daten in die App?
Jeden Abend laden wir die GPS-Daten per USB-Kabeln auf den Mac. Mit der Software Garmin Roadtrip sichten wir die Daten und erstellen daraus eine .GPX-Datei. Diese übertragen wir vom Mac auf unseren Server per FTP.
Die App erkennt das und liest die Daten ein und wertet diese aus. Die Route erscheint dann in der Zeitleiste für den jeweiligen Tag und auch in der Kategorie Strecke.
Dabei wird die Entfernung sowie die Höhe auf- und abwärts aus den GPS-Daten ausgelesen.
Für die Blog-Leser am Computer werten wir die Daten einmal pro Woche aus und stellen diese im Menüpunkt Strecke zur Verfügung.
Wie kommen die Sprachnachrichten in die App bzw. in den Blog?
Das Programm Sprachmemo ist auf jedem iPhone vorinstalliert. Damit kann man quasi wie an einem Diktiergerät Informationen aufsprechen. Ist dies geschehen, kann die Sprachmemo-Datei über Teilen per E-Mail versendet werden.
Wir haben einen Mail-Account bei iCloud.com (kostenfrei) eingerichtet, der das E-Mail mit dem Sprachmemo-Anhang empfängt. Das WordPress-Plugin Postie fragt diesen E-Mail-Account alle 15 Minuten ab. Wird eine Sprachmemo-Datei entdeckt, wird diese als Blogeintrag an WordPress weitergegeben und per Push an die App versendet.
Wie kommen die Kommentare in die Beiträge?
Als Rückgrat dient hier wieder WordPress. Werden in der App Kommentare eingetragen, werden diese an WordPress gesendet. Egal ob also ein Kommentar in der App oder am Computer eingestellt wird – er erscheint sofort überall.
Ebenso verhält es sich mit den Bewertungssternchen. Diese können entweder in der App oder am Computer vergeben werden und sind sofort überall verfügbar!
Wie kommen die Facebook-Likes in die App?
Unsere Einträge (Text, Text + Bilder, Videos, Sprachmemos, etc.) werden über das WordPress-Plugin Social an Facebook und an Twitter weitergegeben. Das Plugin ist kostenfrei.
Werden in Facebook Likes vergeben oder Kommentare eingetragen, so werden diese wiederum zu WordPress zurückgespielt und erscheinen dann ebenfalls sofort in der App.
Fazit:
Die App „Leben atmen – Lissabon“ ist also in der Summe ziemlich komplex. Sie fragt Daten direkt von Flickr ab, spricht mit WordPress auf unserem Server, um neue Blogeinträge und Kommentare dort zu synchronisieren und prüft unseren FTP-Server, um von dort die GPS-Daten abzuholen.
Und: Die App ist für iPhone und iPad optimiert und im iOS 7-Style programmiert.
Ich denke, wir haben da technisch ein Meisterwerk geschaffen und möchten auch unserem Programmierer Lars Bergelt dafür nochmals von ganzem Herzen danken.