Ah mon Dieu! (Ach du liebe Zeit!)…

…entfährt es der Bäuerin, als wir heute morgen aufgestanden sind. Sie habe die ganze Nacht nichts mitbekommen von dem nimmer enden wollenden Unwetter. Sie meinte nur, so etwas hätte ihr Mann noch nie gesehen, seit er hier geboren wurde. Es würde nur eine Stunde dauern, dann höre es sicher auf und wir können mit dem Traktor rüberfahren… Nur, sie hat leider nicht Recht! Die Brücke ist weggerissen, zusammen mit Drahtzäunen und Bäumen. Der Bezirk meldet, man solle seine Häuser nicht verlassen. Es regnet seit Stunden weiter, ohne Unterlass. Bleiben könnten wir nicht, meint sie, sie erwarte sechs Gäste über das Wochenende. Tja, die werden wohl nicht kommen, so wie wir nicht wegkönnen.

Derweilen lernen wir alles über die Schafhaltung. Ich habe noch nie gesehen, wie Schafe gemolken werden. Man lockt sie mit Kraftfutter an die Melkstation, sie stecken die Köpfe ins Gitter, schwups, sind sie am Hals fixiert. Und nun setzt der Bauer die Melkmaschine an. Zwei Liter gibt so ein Schäfchen am Tag. Nach dem die erste Charge fertig ist, kommen die nächsten dran usw. Wenn alle fertig gemolken sind, treibt sie der Bauer auf die angrenzende Weide.

Für mich ist das toll! Ich liebe die Tiere und hätte am liebsten selbst einen ganzen Bauernhof. Allerdings hat dies den Nachteil, nicht verreisen zu können. So bleibt dies mein Traum aber ich partizipiere heute und hier von diesem Betrieb, auf dem wir tatsächlich festsitzen.
Um das Essen machen wir uns keine Sorgen, die Landwirtin versorgt uns mit Frischkäse aus Schafmilch (klar) der so göttlich schmeckt, mit einer Prise Salz und selbstgemachter Marmelade…

Tagesetappe: 04.07.2014

Tag Höhe ↑ (in m) Höhe ↓ (in m) Strecke (in km)
04.07.2014 446 575 36,92