Palau

Soeben fahren wir in Palau ein.

Wunderbare Küsten links und rechts unseres Radelwgs sehen wir den ganzen Tag über.

Viele Granitblöcke und Pinien schmücken darüber hinaus die Küste.

Es duftet nach Oleander und Kräutern .

Tagesetappe: 23.07.2018

Tag Höhe ↑ (in m) Höhe ↓ (in m) Strecke (in km)
23.07.2018 812 836 52,93

Gute Miene zum…

Wir sind ja nicht hier, um Sprichwörter zu dreschen. Sagen wir es einmal mit einem Spruch eines berühmten Mannes:

„Zum Reisen gehört Geduld, Mut, guter Humor,

Vergessenheit aller häuslichen Sorgen,

und dass man sich durch widrige Zufälle, Schwierigkeiten, böses Wetter,

schlechte Kost und dergleichen nicht niederschlagen lässt.“

Adolf Freiherr v. Knigge (1752 – 1796)

Unser guter Herr Knigge war wohl viel unterwegs und er hat diese Benimmregel aufgestellt.

Natürlich hat man einerseits riesige Erwartungen, was seinen eigenen Urlaub betrifft, ist er doch kostbar, teuer. Vielleicht soll er einmalig werden? Man hat viel gespart, und muss auch viel ausgeben für den Jahresurlaub. Da muss es schon sein, wie im Paradies, oder?

Ja, so eine Radelreise nimmt einem in vieler Hinsicht die rosa Brille ab und lässt einen ohne diese Verklärung auf die Dinge sehen. Da sind die italienischen Toiletten, über die man Seiten schreiben könnte. Oder das Essen, das manchmal schlicht zu teuer ist und nicht den Erwartungen eines hungrigen Radlers entspricht. Da sind die unzähligen stinkenden Autos mit den unkonzentrierten italienischen Fahrern, die einem dem Spaß am Radfahren verderben. In Ermangelung von Radwegen und nicht mal Seitenstreifen ist man am Abend buchstäblich gerädert. Mal ist es der Gegenwind, der einem die Euphorie an der Abfahrt verbläst, mal ist es die Autobahn ohne rechte Alternative. Einmal wird man in der Pension schlecht behandelt, oder im Restaurant stundenlang nicht bedient. Und wenn mal alles gut scheint, so will die Sonne einafach nicht an die Costa Smeralda – dem eigentlich schönsten Abschnitt der Reise – nicht scheinen. Das Meer wirkt fad und abgestanden, statt schillernd zu leuchten, wie auf den Werbeplakaten.

Die Liste von negativen Eindrücken einer Reise kann lang sein. Da ist es eine Kunst, laut Knigge „locker“ zu bleiben. Nicht lange über das „schlechte“ Ereignis zu grübeln. Die Augen zu öffnen, um das Schöne zu sehen. Das Lächeln der anderen Bedienung, die aufmerksame Passantin, die man nach dem Weg fragte, und die sich erkundigt, ob man nun gefunden hat, was man suchte. Das Schwimmen am Morgen am noch ruhigen Meer. Ein sauberes Handtuch im Zimmer oder die leise Klimaanlage. Ein bisschen mehr Blubber im Wasser als gewöhnlich, das Lachen eines Kindes auf einer Parkbank…eigentlich kann man aus einer Radreise nur lernen. Nicht nur zum Reisen gehört das, was Herr Knigge rät, nein, auch für den Alltag zu Hause. Denn das ganze Leben ist doch auch nur eine Reise…