Morgens 7.30 Uhr: 27Grad

„Oggi droppo caldo“, schmettert unser Herbergswirt uns heute morgen entgegen. Was wir schon längst wussten, weil wir schon draußen waren. Zum Radfahren gibt die Landschaft leider nichts her. So radeln wir bei großer Hitze langsam Crotone entgegen.

Italienische Lebensmittel

Wenn ich zuhause sitze und italienische Lebensmittel genieße, z.B. Olivenöl, Zitronen, Wein, Limoncello, Pfirsiche, Trauben, usw. dann denke ich stets an die Amalfitana, Capri, oder an das schöne Sizilien oder Umbrien, das ist so liebe. Aber ab heute ist mir wie Schuppen von den Augen gefallen, dass die Produkte, die ich esse, gar nicht von dort sein können, weil dort so etwas nicht in der Masse angebaut wird. Nein, im Innenland Apuliens und in Lukanien überall, da kommt das alles her! Da bin ich jetzt sicher, denn wir fahren schon seit Bari mal mehr und mal weniger durch Plantagen. Olivenplantagen, Traubenplantagen, Pirsch, Zitronen, Orangenpantagen… In diesem Ausmaß habe ich den Anbau dieser Pflanzen noch nirgends gesehen. Die Natur wird ausgebeutet, sie sieht gequält aus, ähnlich wie im Vinschgau die Äpfel und Kirschen.

Ich werde ganz traurig beim Anblick dieser Situation. Stundenlang hier durchzuradeln zerrt an meinen Nerven und an meiner Moral. Aber DAS ist die Realität und hat nichts mit meiner romantischen Vorstellung vom Zitronenanbau in Italien zu tun.

Bildquelle Wikipedia

Tagesetappe: 05.07.2018

Tag Höhe ↑ (in m) Höhe ↓ (in m) Strecke (in km)
05.07.2018 351 339 58,23