Besichtigung des Mausoleums in Ravenna

Heute sind wir später losgekommen mit dem Fahrrad. Es ist schon sehr heiß, aber es hat sich gelohnt. Wir besichtigten die alte Basilika aus dem 5/6. Jahrhundert. neben an steht ein kleines Mausoleum. Die Attraktion des gesamten Komplexes sind auf jeden Fall die umfangreichen Mosaike. In der Basilika sieht man Abbildungen aus dem alten Testament.

Ein imposanter achteckiger Aufbau und nach oben strebt die Architektur gen Himmel. Der vordere Teil ist mit Fresken aus neuerer Zeit ausgemalt.

Das kleine Mausoleum mit drei Sarkophagen ist mit komplett blauen und goldenen Steinchen verziert. Es schimmert besonders, weil alabasterfarbene Fenster Licht in das Gebäude einlassen.

Ich sehe mir noch das angeschlossene Museum an, heute ist der Eintritt frei. Ich staune über filigrane Elfenbeinarbeiten, die weit über 1000 Jahre alt sind.

Es berührt mich, dass die Menschen von damals schon so viel Muse hatten. Und alle sind sie schon lange tot. Nur das, was sie getan haben existiert noch immer.

   
   

Tagesetappe: 05.07.2015

Tag Höhe ↑ (in m) Höhe ↓ (in m) Strecke (in km)
05.07.2015 152 134 63,41

Ravenna bis Rimini – weniger Deutsche?

Wir fahren den ganzen Tag am Meer entlang und treffen keinen einzigen Deutschen. Es ist Wochenende, die Italiener haben alles eingenommen, Strand, Bars, Parkplätze. Sie sind unter sich. Es fühlt sich so an, als ob die Deutschen hier keinen Urlaub mehr machen (möchten). Es ist Juli! Nun, vielleicht fehlen noch die Urlauber der Bundesländer Baden-Württemberg und Bayern? Mittlerweile sind es schon fast zwei Generationen nach mir, die als Kinder hier ihren Urlaub verbringen könnten. Zu meiner Zeit waren auch viele Norddeutsche da und genossen Sonne, Sand und Meer.

Einerseits finde ich es gut, dass Italien authentischer, italinenischer geworden ist. Nicht mehr „Man spricht Deutsch“, sondern „Parla Italiano“! Kein Snitzel mit Pommes sondern Antipasti, Carne, Gelati! Aber für die Italiener ist es sicher ein – zumindest – finanzieller Verlust, dass „wir“ nicht mehr kommen. Unzählige Betonbauten sind verlassen, Hotels verschlossen, Fassaden ungepflegt, Ferienwohnungen leerstehend. Offen gestanden finde ich es hässlich, links der Strand (toll, breit, weiß, gepflegt), zugestellt mit Sonnenschirmen, die Straße, auf der wir fahren, und viele stinkende Autos mit uns – rechts von uns Hotels und Ramschläden ohne Baum und Strauch, und das, soweit das Auge reicht. Es ist aber nicht viel anders wie überall an Europas Stränden. (Es ist aber sehr sauber und gepflegt.)
Wo macht denn der Deutsche dann Urlaub? Vor zwei Tagen rief ein Geschäftskollege an und verabschiedete sich für zehn Tage in Urlaub: Bali… Wahnsinn! Für so wenig Zeit so einen weiten Weg plus Zeitverschiebung in Kauf zu nehmen? Wo man hier doch das gleiche erhält: Sonne, weißen Sand, Alkohol, Party und Meer…
Nun, vielleicht suchen wir Deutschen immer noch nach dem letzten Paradies auf Erden. Ich habe schon viel gesehen, und ich stelle fest, dass, wo auch immer wir Deutschen auftauchen, uns ein Betonparadies mit allen Annehmlichkeiten des urbanen Lebens hingestellt wird, ob das nun Jesolo, Côte d’Azur, Caorle, Rimini, Kreta, Mykonos, Teneriffa oder Antalya ist. Und wenn alles fertig zubetoniert ist, gefällt es uns nicht mehr, weil es nämlich kein Paradies mehr ist und wir fahren nicht mehr hin, suchen woanders.
Schade um die Küsten auf Bali, Langkawi, Malediven, Seychellen, Albanien, Neuseeland…