Kroatischer Großglockner

Und da bin ich hoch und noch weiter! Was für eine Insel. Der höchste Berg hat 1000 Höhenmeter. Dass es anstrengend wird war gestern schon klar aber so? Ich kann zwar nicht gut rechnen, dennoch habe ich beim verweifelten bergaufradeln folgende Rechnung aufgemacht:

8% Steigung + 3 Stunden + 36 Grad + Gepäck – Essen = Großglockner in Hvratska!

Kroatien erleben

Nachdem wir in diesem herrlichen Land nun schon einige Tage unterwegs sind, bin ich der Meinung, daß es nur zwei Möglichkeiten gibt, diese einmalige Natur zu erleben: Entweder mit ein Boot oder eben mit dem Fahrrad.

Nur so kann man diese herrliche Landschaft in allen Zügen genießen. Mit dem Auto oder Motorrad geht alles viel zu schnell. Die Details bleiben so auf der Strecke.

Aber mit dem Rad ist es nicht ganz einfach – viele Höhenmeter sind zu überwinden.

Wir sind heute in Darce geblieben. Einfach weil das Meer hier noch blauer, die Pinien noch duftender und die Sonne wohl noch schöner ist. Wir waren einfach am Strand gelegen, haben den Himmel beobachtet, das erfrischende Meer genossen – einfach uns entspannt und es war wunderbar.

Unser Zimmer hat natürlich Meerblick und es ist traumhaft schön, hier zu sein.

Meine körperliche Grenze

Heute, das muss ich sagen, glaube ich, bin ich an eine körperliche Grenze gestoßen. Es ist ja nicht nur die Anstrengung, die Hitze, der Berg. Auch die Konzentration, die Autos, die knapp an einem vorbei fahren – alles zehrt an Körper und Nerven. Irgendwo oben am Berg kamen mir heute die Tränen, nein eher ein Wasserfall aus Tränen. Keine Ahnung warum, aber es war sooo anstrengend da hoch.

Da dieses kleine Örtchen Dartce solchen Charme versprüht, wollte ich einfach bleiben, meine müden Knochen und Muskeln ausruhen, ein bisschen zu Kräften kommen.

Heute bereue ich es, nicht früher schon sportlich gewesen zu sein. Der/diejenigen, die sich seit Kindesbeinen an mit Sport befassten, ja für die wäre dies wohl ein Spaziergang.

Ich höre mich noch zu Toni am Küchentisch in Obergriesbach sagen, als er kleinlaut meinte: „Sollten wir nicht doch die Donauroute nehmen?“ Ich: „Pah!!! Das ist doch nur für Weicheier!“

Heute wäre ich gerne das Weichei auf der Donauroute…

Der Italiener…

.. ist schon ein lustiger Kauz: Er will es einfach nicht wahrhaben, daß außerhalb seines Landes kaum jemand italienisch spricht. Besonders nervig ist das stets an den Ticketständen für die Fähren. Je weniger sein Gegenüber kapiert, desto schneller und eifriger versucht der nette Italiener ihn in seiner Landessprache von seinem Anliegen zu überzeugen.

Heute habe ich es sogar erlebt, daß die italienische Familie einen Zettel und einen Stift herausgezogen haben, um deren Anliegen in einer Zeichnung darzubieten.

Dabei käme er hier in Kroatien mit ein paar Brocken Englisch leicht zu recht. Aber das ist dem netten Italiener wohl noch nicht zugetragen worden.

Dovidenja Hvratska

Heute sind wir wahrscheinlich den letzten Abend in Kroatien. Mir ist schon ein wenig mulmig zumute, wenn ich an die großen Unbekannten Montenegro und Albanien denke.

Andererseits muss ich immer wieder am eigenen Leibe feststellen, dass mich Vorurteile vor Unbekanntem quälen, seit ich denken kann. Zum Beispiel Türkei: 1994, unser erster gemeinsamer Sommer, den wollte Toni gleich schon mal in der Türkei verbringen. Er hatte einen türkischen Studienkollegen, Turan, der war sehr nett und dieser inspierierte ihn wohl, dorthin zu reisen.

Ich persönlich hatte mehr Angst als Vaterlandsliebe, dort einzureisen. Und was war? Es war einer meiner schönsten Erlebnisse, denn die Türken waren so hilfsbereit, das Essen wunderbar, das Meer noch blauer als irgendwoanders und und und…

Misstrauisch und ängstlich bin ich jetzt wieder. Bis jetzt aber waren alle meine Bedenken unbegründet. Die größte Gefahr stellen tatsächlich die Autofahrer dar. Ansonsten war unsere Reise bis jetzt – Toi toi toi – angenehm und ich habe sie als sicher empfunden. Keiner, der uns was will etc.

Ihr seid hoffentlich alle dabei, wenn wir morgen die Grenze des Unbekannten Landes Namens Montenegro überschreiten. In diesem Sinne, einen wunderschönen Abend! Grüße aus Dubrovnik, hoch über den Dächern der Stadt.

Preisfrage – Antworten als Kommentare bis 15.8.

Wir sind ja nun schon eine Weile unterwegs und haben verschiedene Länder bereist und dabei auch jede Menge Unrat am Straßenrand gesehen.

Und hier unsere Frage: Was glaubt ihr, welches „Ding“ ist definitiv am häufigsten am Straßenrand liegend zu sehen? (Unabängig vom Land!)

Bei korrekter Antwort dürfen sich die Personen ein Buch ihrer Wahl aus unserem Verlag aussuchen (http://www.amac-buch.de) und wir senden es kostenfrei zu.

Bitte die Antworten als Kommentare (korrekte E-Mail-Adresse) zu diesem Artikel eintragen und am 16.8 werden wir dann die Antwort bekanntgeben.

Ein kleiner Tipp: Das „Ding“ gibt es nur in wenig verschieden Packungsgrößen – deshalb ist die Nennung des Markennamens auch ok!

Viel Erfolg!!!

Montenegro wie es leibt und lebt

Heute hatten wir hier im ganzen Lande Stromausfall und anscheinend hat das auch die Telefonleitung betroffen, so melden wir uns erst spät, zumal wir auch spät das allerletzte Zimmer ergattern konnten.

Wir haben es heute nicht bis zur albanischen Grenze geschafft. Das lag einfach daran, dass die Küstenstraße eine glatte Selbstmordstrecke ist.

Hier ist für Radfahrer kein Platz. So haben wir nach dem Flughafen von Tivat eine Ausweichstrecke über die Berge genommen – Alter, gings da hoch! Also entweder zehrt das Land an den Nerven oder an den Kräften. Oben angekommen, ging es dann ganz idyllisch zu. Lange hat der Spaß nicht angehalten. 7 Kilometer vor Budva mussten wir wieder diesen Autoput nehmen, woraufhin ich vollends am Boden zerstört war. Als wir in einer Bar zu Kräften gekommen sind, kam Toni die Blitzidee: Vielleicht gibt es ja eine Fähre nach Bar!

Ja und so war es auch. Es war wie ein kleines Wunder, 15 Minuten später haben sie uns mitgenommen. Aber es war keine normale Fähre, sondern ein Partyboot! So kennen wir nun jeden Strand von Montenegros Küste!

Wir haben vom Boot aus gesehen, dass es eine gute Entscheidung war, den Seeweg zu nehmen.