Gargano Nationalpark

Wie auch schon gestern, sehen wir heute einige verbrannte Wälder. Ob es aus Unachtsamkeit, durch Zigaretten, oder durch die vielen herumliegenden leeren Flaschen zu Stande kommt, ist uns nicht bekannt

Während der vorbeifahrende Autofahrer das Dilemma betrachten kann, müssen wir es auch noch riechen. 

Das Werbeposter

„G-AA-RRR-G-AA-NN-OO ! Papi, wo ist das?“ Ich bin sechs Jahre alt und betrachte ein DIN A2 großes Werbeposter, das an der Türe meines Vaters Büro angebracht ist. Darauf ist eine Höhle im Meer zu sehen, umgeben von Pinien, im Hintergrund lugen ein paar Wohnwägen hervor. „Schön ist es da, da möchte ich hin!“ plärre ich. „Zu weit weg!“ antwortet mein Vater darauf stets knapp.

Dazu muss man wissen, dass wir eine waschechte Camperfamilie waren, meine Eltern fuhren mit drei Kindern regelmäßig mit dem Wohnwagen nach Italien in die Ferien. Aber zwei Tage durchfahren mit dem Auto und Wohnwagen, drei Kinder im Gepäck? Das war meinem Vater wohl zu viel. Doch er träumte ständig von Naturplätzen, reiner Luft und schönen Stränden und er suchte mit dem Finger auf der Landkarte nach den solchen. Den Gargano zu bereisen, das war ein großer Traum von ihm.

Heute, 40 Jahre später, stelle ich mir die Frage, ob es ihm hier wohl gefallen hätte, auf dem Gargano und ob sich die weite Fahrt hierher gelohnt hätte? Nun, unser erster Eindruck ist, dass der Naturpark verschmutzt wird durch Plastikmüll und allerlei anderem Unrat, Gepflegt wird er auch nicht. Die Flächen werden landwirtschaftlich intensiv für Oliven, Schafzucht oder Weinreben benutzt. Dazwischen befinden sich massenweise „schlechte“ Campingplätze und viele „Billigurlauber“, anders als man das von Oberitalien kennt. Seitlich wird der Müll gelagert, am kleinen Pool mit gefühlt tausend Kindern wird laute Musik gespielt.

Ein LKW-Fahrer wirft vor meinen Augen eine brennende Zigarette auf die Straße. Es wird das Essen auf Plastikgeschirr serviert. Die Fassaden der Städte sind heruntergekommen, Kultur wo? Entweder war das schon immer so oder der kleine Sporn Italiens hat schon mal bessere Zeiten erlebt.

Ja, ich will nicht alles schlechtmachen, es hat schon irgendwie Charme, auch ist es grün an den Hängen und das Meer ist blau.

Aber was würde ich heute (als Radreisende) meinem Vater sagen, wenn er noch leben würde? Ich glaube, ich würde sagen: die weite Fahrt mit dem Wohnwagen und drei Kindern lohnt sich nicht…

Vieste muss man gesehen haben

Schmale Gässchen laden zum shoppen ein, schöne Blicke hinaus auf das Meer, und zahlreiche Restaurants bieten ihre Speisen an.

Keine Frage, hier lässt sich ein gemütlicher Urlaub verbringen. 

Ein Platz zum Abendessen im Piazetta Petrone ist bereits reserviert. 

Anbei einige Fotos, weitere sind in der Bildergalerie zu finden. 

Tagesetappe: 28.07.2017

Tag Höhe ↑ (in m) Höhe ↓ (in m) Strecke (in km)
28.07.2017 578 510 34,34