Sibel’s Sonntagsfrügstück

In der Ferne läuten die Kirchglocken, es ist ein herrlicher Sommermorgen, noch angenehm kühl, es weht eine leichte Brise und Sibel genießt ihr erstes Frühstück im Freien. Griechenland ist toll, Frauchen hat mit ihrem Mann auch schon tolle Urlaube auf den Inseln verbracht. Sibel will jetzt auch endlich ans Meer

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Mein Eindruck

Gestern waren wir in einem Bergdorf, in dem eine große Kirche zu bewundern war. Die Dorfmitte bildet ein Platz, an dem viele Cafés Platz finden, für ein Dorf dieser Größe fast zu viele. Wir wurden von zahlreichen Männern, die in einem der Cafés saßen, neugierig beäugt und anschließend lauthals hergewunken. Ein junger attraktiver Mann sprang auf und fing an, auf italienisch mit uns zu reden.

Wir nahmen in seiner Nähe einen Tisch. Die anderen begutachteten uns noch immer. Als der italienisch sprechende Grieche den Männern übersetzte, dass wir Deutsche seien, schrie förmlich der ganze Marktplatz auf! Einige schienen sich vor uns ein bisschen zu schämen, die anderen riefen wild „Merkel“ und „Schäuble“ zu uns herüber. Wir aßen Salat und tranken Kaffee. Einer der Griechen zahlte unseren Kaffee und brauste ohne ein Wort in seinem Mercedes davon. Der andere übernahm das Sodawasser, das wir tranken. Den edlen Spender hat sich nicht zu erkennen gegeben. Zum Schluss zahlte ich verdutzt ganze sechs Euro.

Ich habe den Eindruck, dass es vielen persönlich peinlich ist, wie das alles läuft; und andere sind stolz und hochmütig, wie nur ein Grieche sein kann. Manchmal tun sie mir leid. Viele Geschäfte sind ausgeräumt, leer. Traurig und frustriert sehen die Städte oft aus, wie die Menschen. Aber sie müssen sich bewegen, sonst wird es nicht besser werden. Da kann die EU auch nicht helfen, jeder muss ein bisschen mehr für alle tun, und nicht nur deutsche Radelfahrer verlachen oder der Merkel schöne Grüße bestellen…

Tagesetappe: 12.07.2015

Tag Höhe ↑ (in m) Höhe ↓ (in m) Strecke (in km)
12.07.2015 704 767 86,82