Andreas Hofers Geburtsort

Heute sind wir in St. Leonhard über Nacht geblieben. Ein wirklich entzückendes Dorf, sonnig mit vielen Blumen, eingebettet in das Passeiertal, eingerahmt von Bergen. Hier ist der Geburtsort von Andreas Hofer, ein Freiheitskämpfer und Volksheld. Im Ort stehen viele Denkmäler und unser Hotel hält dieses berühmte Gemälde an der Wand in Ehren.
 Hofers Wirken ist schon lange her – wurde er doch 1767 hier geboren. Er lehnte sich gegen die bayerische und französische Besetzung auf und verhinderte unter anderem die Annektierung.
Nun, manchmal finden wir Bayern das etwas schade, dass Tirol und Südtirol nicht zu „uns“ gehört, sind doch die Länder äußerst reizvoll und attraktiv. Andererseits kann man Freiheits- und Unabhängigkeitswillen total nachvollziehen. Wer lässt sich schon gerne unterdrücken, eine andere Sprache, Kultur etc. aufdrücken?

Genusss und Geburtssstag

Seit wir in Südtirol sind, hats zum Frühstück diese leckeren Cornettos. Zur Erklärung: was also dem Franzosen sein Croissaint ist dem Italiener sein Cornetto. Je näher wir Italien kommen, umso frischer und besser werden sie. Sie duften morgens schon durch die Pension, zart nach frischer Butter und dünnem knusprigen Teig, mit einem Hauch Puderzucker überschneit. Jetzt zieht es mich in den Frühstücksraum. Der Cappuccino muss dazu bereitstehen. Ich nehme mir ein herrlich großes Cornett und dann beiße ich hinein –  und da ist es, das Gefühl: Das Hörnchen knistert und kleine feine Teile springen ab und fallen wie Federn auf den Teller. Zurück im Mund bleibt ein Feuerwerk des Geschmackes des herrlich gebackenen Teils. Ich kaue langsam und rieche dabei. Es ist nicht nur der Geschmack, auch Optik und Haptik passen perfekt. Es ist eine Sinfonie der Sinne, ein kleines Fest am Morgen… leider liegt das Event schon hinter mir. So freue ich mich schon auf Morgen, nur noch einmal schlafen!

In diesem Sinne wünsche ich meiner Freundin Martina, die auf Fatmas Schwester Sibel aufpasst, einen herrlichen genussvollen Geburtstag!

Der Mann und das Meer

„Komm, wir fahren ans Meer, das hast du doch noch nicht gesehen“, sage ich zu meinem Schwiegerpapa. Er nickt und zieht seinen besten Anzug an. Der Anzug ist grau. Er wirkt viel größer als gewöhnlich, größer als Toni oder ich. Wir fahren ans Meer. Ein weißer Sandstrand, hellblau/grau ist das Wasser, wir sind an der Adria. Mein Schwiegervater grinst und zieht seine schwarzen Schuhe und Socken aus. Ich tue es ihm nach. Barfuß laufen wir durch den Sand. Wir stecken die Füße gemeinsam ins Wasser, die warme Brise weht uns vom Meer her durch die Haare. Da lachen wir beide wie die Schelme. Schön ist es ihn glücklich zu sehen, denke ich…

Und plötzlich bin ich heute morgen aufgewacht. Es war nur ein Traum! Mein Schwiegerpapa ist am 8. April 2015 gestorben. Und das Meer hat er leider nie gesehen…

wir verlassen Cortina

auch diesen wunderschönen Ort werden wir nun wieder verlassen. Aber im Winter zum Skilaufen kommen wir sicher zurück.
Wir danken unserem Freund Eliot für den angenehmen Aufenthalt in seinem Hotel Villa Alpina.