Immer Ärger mit den Maskottchen

Unser Maskottchen Bruno möchte hierbleiben! Denn seine Vorfahren haben schon hier gewohnt. Und die Trulli Häuser passen hervorragend zu seiner Mütze, denn sie haben den gleichen Winkel. Wir können ihn nur unter Mühen überreden, mit ans Meer zu kommen, denn er würde ja noch viel versäumen wenn er hierbleibe. Außerdem haben wir ihn an die Aufgaben des Maskottchen erinnert.

Gastfreundschaft und Interesse pur

Im Gegensatz zu Kroatien sind hier die Leute allesamt sehr interessiert an uns! Jeder fragt, woher wir kommen und wohin wir fahren. Sie sind beeindruckt von der Strecke, die wir zurückgelegt haben und die wir noch vor uns haben.

Sogar Carabinieri fahren neben uns und sprechen uns an.

Man kann kaum zwei Minuten in einem Café sitzen und schon hat man viele Freunde gewonnen. Auch Radfahrer fragen beim vorbeifahren, was los ist. Es tut gut, beachtet zu werden, ist man doch unter Tags zweisam.

Ansonsten merkt man an Häusern und Straßen, dass wir sehr südlich in Italien unterwegs sind.?

Morgens 7.30 Uhr: 27Grad

„Oggi droppo caldo“, schmettert unser Herbergswirt uns heute morgen entgegen. Was wir schon längst wussten, weil wir schon draußen waren. Zum Radfahren gibt die Landschaft leider nichts her. So radeln wir bei großer Hitze langsam Crotone entgegen.

Italienische Lebensmittel

Wenn ich zuhause sitze und italienische Lebensmittel genieße, z.B. Olivenöl, Zitronen, Wein, Limoncello, Pfirsiche, Trauben, usw. dann denke ich stets an die Amalfitana, Capri, oder an das schöne Sizilien oder Umbrien, das ist so liebe. Aber ab heute ist mir wie Schuppen von den Augen gefallen, dass die Produkte, die ich esse, gar nicht von dort sein können, weil dort so etwas nicht in der Masse angebaut wird. Nein, im Innenland Apuliens und in Lukanien überall, da kommt das alles her! Da bin ich jetzt sicher, denn wir fahren schon seit Bari mal mehr und mal weniger durch Plantagen. Olivenplantagen, Traubenplantagen, Pirsch, Zitronen, Orangenpantagen… In diesem Ausmaß habe ich den Anbau dieser Pflanzen noch nirgends gesehen. Die Natur wird ausgebeutet, sie sieht gequält aus, ähnlich wie im Vinschgau die Äpfel und Kirschen.

Ich werde ganz traurig beim Anblick dieser Situation. Stundenlang hier durchzuradeln zerrt an meinen Nerven und an meiner Moral. Aber DAS ist die Realität und hat nichts mit meiner romantischen Vorstellung vom Zitronenanbau in Italien zu tun.

Bildquelle Wikipedia

Frisch geteert und…

…gestärkt ! Mit Hunderten von Lastwagen polterten wir durch die Nacht. Wir glauben, näher kann man nicht an einer Autobahn nächtigen. Vielleicht noch in Indien…?

Irgendwie haben wir aber doch ganz ok geschlafen, ermattet vom gestrigen wilden Tag. Carlo serviert uns das ideale Radlerfrühstück: eine Sachertorte, die seine Schwiegermamma gebacken hat! Wenn die mal nicht den gesamten Kalorienbedarf des Tages deckt?

Was für eine Freude!

Unglaublich, unfassbar, unwahrscheinlich! Treffen wir hier doch unseren lieben Freund Roberto. Wir kennen ihn seit 2006 und natürlich erwähnen wir ihn auch in unserem Buch Leben atmen. Wir halten seither Verbindung. 2010 hat er uns das Gepäck über den Großglockner gefahren.

Das letzte Mal trafen wir in 2015 auf unserer Reise nach Izmir. Er hat es damals möglich gemacht uns entgegenzusegeln und auf Tinos zu warten. Heute will es der Zufall, dass wir ihn überraschen konnten!

Eigentlich hätten wir ihn noch in Sizilien vermutet. Aber dort war er schon mit seiner Präsentation, also ist es purer Zufall, dass ich ihn just heute angeschrieben habe! Was für eine Freude!