Hochzeitstag

Geliebter Toni! Ich wünsche dir einen schönen Hochzeitstag mit mir, für unsere interessierten Leserinnen und Leser: es ist der 17..

All die schönen Jahre mit dir gebührend Dank und ich hoffe das wir noch viele weitere große und kleine Radtouren machen können!

Ich liebe dich ewiglich ??

Deine Simone

Ein Wahnsinns-Spiel – Ein Wahnsinns-Mensch

„Toooor Toor“ – Wir schreien um die Wette, und liegen uns in den Armen beim späten Tor der Deutschen zum 2:1. In der Küche bei der Anni. Mit der Anni. Und Beate, die deutsche Freundin von Anni. Irgendwo in Kärnten. 

Als wir nachmittags in der „Pension am Stausee“ ankommen, hätte mich Annies Hund beinahe in den Fuß gebissen, als ich klingeln wollte. Mit aufkeimender Wut ob der unverschämten Begrüßung begegnete ich Anni. Sie meinte nur „der gloane Deifi, der!“ (Der Hund) „Seid Ihr denn gar nicht mit der Harley Davidson da? Ich hätte eigentlich jemanden mindestens mit einem Oldtimer oder einem Porsche erwartet, heute habe ich nur Gäste mit Autos!“

Anni betreibt die Pension mit vielen Zimmern. Hinterm Haus hat sie zwei Schweine und Hühner, zwei Hunde. Ein gepflegter Garten und ein sauberes Zimmer erwarten uns. Im Laufe des Nachmittags stellt sich heraus, dass Anni getrennt lebt und das riesige Anwesen ganz alleine betreibt.

Wir staunen nicht schlecht, als sie uns anbietet, für uns zu kochen. Sie hat aber auch Zeit für ein Schwätzchen. Sie meint, man müsse „mit der Jugend gehen“ und sich für Autos und Oldtimer interessieren! Sie macht einen kompetenten Eindruck, was das betrifft. 

Beiläufig erwähnt sie, dass sie ja noch die Tabletten für die Mamma geben muss. „Mamma?“ frage ich. „ja“ meint sie, „komm mit!“ Eine alte Frau liegt in einem Krankenbett in einem Zimmerl hinter dem Esszimmer. Sie pflegt auch noch die 90 jährige Mamma zuhause! Wir kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus.

Und da würden wir auch noch klagen, wenn wir im Fußball verlieren? Was soll das denn! Für mich ist Anni meine persönliche Heldin des Tages. Und ja, sie sitzt mit uns vor dem Fernseher beim Fußball und fiebert mit uns Deutschen mit (man muss offensichtlich nicht nur mit der Jugend gehen sondern auch mit deutschen Gästen)- das nenne ich mal spontane Empathie!

 

Fazit Slowenien

Grün – das ist die Farbe, die mir sofort einfällt, müsste ich die Hauptfarbe Sloweniens benennen. Das Land ist einfach nur grün. Viele Wälder, bewaldete Hügel und viele Wiesen dominieren dieses kleine, nicht besonders dicht besiedelte Land. Wenn man über den Loiblpass von Österreich aus ins Land radelt, merkt man keinen Unterschied. Straßen super, Häuser in Ordnung – man zahlt in Euros. Wenn man einen Unterschied feststellen mag, so findet man viele – zwar bewohnte – aber unverputzte Häuser. Die Autos sind kleiner als in Österreich oder Deutschland. Also offensichtlich brauchen die Slowenen diesen Status nicht, um sich zu definieren.

Ach ja, die Slowenen selbst sind UMWERFEND nett! Wir haben nur liebe Leute kennengelernt. Sie lachen viel, fragen, grüßen freundlich und verschenken jederzeit ein Lächeln. Sie sind dezent und rücksichtsvoll. Sie sind einfach wie sie sind. Ich glaube, den Menschen in diesem Land geht es gut, aber sie machen kein Ding draus. Sie genießen das Leben und das was sie haben. So haben wir jedenfalls den Eindruck. Also unser Fazit lautet: Slowenien Daumen hoch!

Trauer um Kuno

Wir wissen nicht, was Kuno dazu veranlasst hat, von meinem Fahrrad abzuspringen und sich in die kroatischen Schluchten von Cres zu werfen!

Die Operation in St. Johann war doch perfekt verlaufen. Der Bergdoktor hatte ganze Arbeit geleistet und Kuno war wieder vollends genesen. Er war nur nicht mehr der gleiche, depressiver… Vielleicht aber auch hat ihm gestern das Fußballspiel den Rest gegeben und er wollte nicht mehr leben.

Jetzt ist er im Zwergenhimmel und wird wohl dort gut aufgehoben sein.?

Aber das Leben muss auch ohne Kuno und ohne Weltmeisterschaft weitergehen! Seine Arbeit als Maskottchen übernimmt nun der kleine Molch Protheus aus den Postojnagrotten. Er ist zwar viel kleiner, blind und taub, aber es wird schon schief gehen.?

Und sein Zwillingsbruder Bruno übernimmt natürlich auch große Teile seines wichtigen Jobs.

Ausstattung II

Da zu einer Radtour neben einem guten Fahrrad auch die Radbekleidung zählt und uns immer wieder Fragen über unsere Hosen etc. erreichen, stelle ich nun die Kleidung vor.

Dr. Strunz hat einmal in einem seiner Bücher überJoggingkleidung geschrieben: Es sei wünschenswert, nicht in den allerletzten Klamotten im Wald joggen zu gehen. Für das Auge der Mitmenschen, die einem dort begegnen, sei es nicht schön, wenn man ausgebeulte Baumwolldinger, die man kaum als Hose bezeichnen kann, anzusehen.

Dieses Credo beherzigen wir beim Radfahren, das habt ihr sicher schon gemerkt, es ist uns wichtig, in dieser Hinsicht gut auszusehen. Uns begegnen bisweilen Kolleginnen und Kollegen, die könnten auch unter der Brücke geschlafen haben. Vogelwilde Kleidung und Taschen am Fahrrad. Das macht einfach optisch schon keinen guten Eindruck und versaut den Ruf der Radwanderer. Wir fühlen uns weiß Gott nicht als 2. Klasse Reisende.

Radhosen: Je nach Sattel ist die Polsterung ausgeprägt oder weniger dick. Grundsätzlich haben wir in den letzten Jahren festgestellt gilt die Losung: Harter Sattel (z.B. Brooks Flyer bei Toni) viel Polster in der Hose. Viel Polster am Sattel (z. B. Selle Royal Respiro Damen, Leder) wenig Polster in der Radhose. Leider – muss man fast schon sagen – haben wir beide auch entsprechend andere Polsterungen dabei. Manchmal reiben diese Hosen dann zwischen Haut und Sattel. Da ist man dann froh, wenn man am nächsten Tag die andere anziehen kann.

Übrigens waschen wir diszipliniert jeden! Tag die komplette Radbekleidung aus, egal wie müde man ist. Das ist hygienisch unbedingt notwendig, fährt man doch ohne Unterwäsche. Trocken wird die Kleidung über Nacht fast immer. Wir verwenden Reisewaschmittel mit Bürste und wenn die Tube leer ist, dann gibt es in südlichen Ländern Handwaschpulver zu kaufen. Eine Waschmaschine ist selten aufzutreiben und mittlerweile nutzen wir diese extrem selten.

Radtrikots: Wir haben schon viel ausprobiert, aber wir sind uns auch in diesem Punkt einig: Die Italiener machen die schönsten Trikots! Unsere Sachen mittlerweile sind fast alle von Castelli. Sie sehen nicht nur gut aus sondern trocknen schnell, schützen vor Wind und Sonne und sind atmungsaktiv, außer man radelt den Großglockner. Das einzige Manko: Als Deutscher braucht Toni, der normalerweise zwischen M und L wählt, XXL-Größe…

Regenbekleidung: GORE Jacken sind absolut wasserdicht. VAUDE Hosen auch. Dazu gibt es wie bei der Motorradkleidung Überzieher für die Schuhe von VAUDE, echt spitze die Dinger.

Ansonsten, na klar, Helme gehören ebenfalls zur Grundausstattung dazu. Die sollte man laut Hersteller alle 5 Jahre austauschen. Hoffen wir mal, dass die Hersteller es wirklich gut mit uns meinen und nicht nur mit sich selbst…

Gestern Ruhetag?

Wer uns kennt, weiß, dass wir selten Ruhe geben an einem Ruhetag. Eigentlich wollten wir auf Mali Losinj bleiben, aber die Zimmersuche gestaltete sich äußerst schwierig. So hatten wir schon fast die Notwendigkeit, weiterzureisen. Auch das Wetter war für einen Badetag einfach zu schlecht!

Zunächst nahmen wir einen Catamaran nach Zadar. In Zadar dann begann es zu regnen. Überhaupt ist das Wetter hier nicht so, wie wir es uns erhofft hatten, windig, regnerisch und kühle Temperaturen.

Wir wollten weiter nach Split. Von Zadar aus gibt es aber keine Fährverbindung nach Split, so mussten wir den Bus nehmen. Der schaukelte uns und unsere Fahrräder im Bauch des Busses 2 Stunden nach Split. Eine grausame Fahrt ?, so verbrachten wir den Abend in Split. Wir waren total schockiert, dass es so viele Touristen hierher treibt. Wir dachten eigentlich, je weiter wir nach Kroatien hinunter fahren, desto ruhiger wird es. Das Gegenteil ist der Fall! Das vorletzte Zimmer und hektische Bedienung bei völlig überteuerten Preisen im Restaurant waren die Folge.

Heute bewegen wir uns weiter auf die Insel Korcula, von der aus wir morgen wieder auf das Festland übersetzen. Wir müssen am Montag in Dubrovnik sein, damit wir die Fähre nach Italien bekommen. Aber das dürfte radfahrtechnisch kein Problem sein.

Eigentlich dachten wir, auf der Insel finden wir etwas ruhigere Stunden, aber mit Nichten! Die komplette Fähre ist bis zum letzten Quadratmeter voll gestopft mit Touristen und Autos und natürlich unseren beiden Fahrrädern.