Italienische Lebensmittel

Wenn ich zuhause sitze und italienische Lebensmittel genieße, z.B. Olivenöl, Zitronen, Wein, Limoncello, Pfirsiche, Trauben, usw. dann denke ich stets an die Amalfitana, Capri, oder an das schöne Sizilien oder Umbrien, das ist so liebe. Aber ab heute ist mir wie Schuppen von den Augen gefallen, dass die Produkte, die ich esse, gar nicht von dort sein können, weil dort so etwas nicht in der Masse angebaut wird. Nein, im Innenland Apuliens und in Lukanien überall, da kommt das alles her! Da bin ich jetzt sicher, denn wir fahren schon seit Bari mal mehr und mal weniger durch Plantagen. Olivenplantagen, Traubenplantagen, Pirsch, Zitronen, Orangenpantagen… In diesem Ausmaß habe ich den Anbau dieser Pflanzen noch nirgends gesehen. Die Natur wird ausgebeutet, sie sieht gequält aus, ähnlich wie im Vinschgau die Äpfel und Kirschen.

Ich werde ganz traurig beim Anblick dieser Situation. Stundenlang hier durchzuradeln zerrt an meinen Nerven und an meiner Moral. Aber DAS ist die Realität und hat nichts mit meiner romantischen Vorstellung vom Zitronenanbau in Italien zu tun.

Bildquelle Wikipedia

Tagesetappe: 05.07.2018

Tag Höhe ↑ (in m) Höhe ↓ (in m) Strecke (in km)
05.07.2018 351 339 58,23

Frisch geteert und…

…gestärkt ! Mit Hunderten von Lastwagen polterten wir durch die Nacht. Wir glauben, näher kann man nicht an einer Autobahn nächtigen. Vielleicht noch in Indien…?

Irgendwie haben wir aber doch ganz ok geschlafen, ermattet vom gestrigen wilden Tag. Carlo serviert uns das ideale Radlerfrühstück: eine Sachertorte, die seine Schwiegermamma gebacken hat! Wenn die mal nicht den gesamten Kalorienbedarf des Tages deckt?

Warum wir tun was wir tun und wie wir es tun

Es war im März diesen Jahres als ich auf einer Tour den brandneuen iMac Pro vorstellen durfte als mein „alter“ Freund Markus (Name geändert) zur Empfangstüre reinkam. Er war sehr verändert …Markus arbeitet so wie ich seit nunmehr knapp 30 Jahren in der IT-Branche. Das Arbeiten in der EDV ist schnelllebig und extrem hektisch. Ich weiss noch gut, als ich in meiner Hauptkampfzeit eines morgens in den Frühstücksraum meines Hotels kam, eine Dame mich nach einer Zimmernummer fragte und ich die Zahl 235 von mir gab. Daraufhin antwortet die Dame freundlich, diese Nummer gäbe es in diesem Hotel gar nicht.Ich war jeden Tag woanders – bin mit Flugzeugen und Zügen umhergesaust und habe IT-Trainings gemacht. Dabei sind mir (inkl. Veranstaltungen) sicherlich um die 50 000 Menschen über den Weg gelaufen. Hängen geblieben ist davon nichts …Ich habe dann nach dem Frühstücksraum-Desaster schnell gemerkt, dass es so nicht weitergehen kann. Zum Glück hatte meine Frau den Verlag (amac.de) gegründet und ich konnte ohne Reisen mein Wissen weitergeben.Markus ist in den Vertrieb gewechselt. War es anfangs nur Deutschland, so wurde bald Europa draus. Jeden Tag am Flughafen, jeden Tag ein anderes Land …Vor ca. 1,5 Jahren saß Markus abends mit einem Freund in einer Kneipe, als der Freund zu Markus sagte: „Mensch Markus, was ist denn los – Dein Gesicht – Du schaust so komisch“. Markus: „Nichts nichts, bin etwas gestresst, lass uns einen Schluck trinken.“ Doch es wurde schlimmer und der Freunde reagierte prompt. Der Notarzt kam und sofort wurde Markus ins Krankenhaus gefahren. Den Schlaganfall hat er nur um ein Haar überlebt. Markus ist keine 50 Jahre alt.Heute kann Markus wieder gut sprechen, doch das Gehen fällt im schwer. Er nutzt einen Gehstock. Und er weint, als er mir sagt, wie gerne er mit seinen Kindern im Meer baden möchte oder gemeinsam Skilaufen gehen würde. All das geht nicht mehr!Und er sagt noch etwas zu mir: „Toni, mach so weiter mit Deinen Radreisen, achte auf Deine Gesundheit, denn das ist das Allerwichtigste“.