Zugfahrten mit Schrecken

Wir bewegen uns ja manchmal mit dem Zug ein Stückchen weiter, manchmal um aus Autovollen Städten herauszukommen und manchmal, um Zeit zu sparen, damit wir schönere Dinge ansehen können, als die Strecke bietet.

Das Fahren mit dem Zug und den Fahrrädern wird jedes Mal zum Challenge. Das ist in Italien viel anstrengender, und nerviger, als wenn man 1000 Höhenmeter hinaufradeln muss. Die Leute sind ungeduldig, drängeln vorbei. Der Schaffner schimpft und poltert, weil die Räder nicht richtig angebracht sind, im falschen Abteil stehen oder den Weg versperren, oder nicht schnell genug am vorgesehenen Platz sind oder oder oder. Einen Grund gibt es immer! Wir zahlen doch extra dafür, behandelt wird man wie in der Holzklasse.

Wir brechen jedes Mal in Schweiß aus und manchmal ärgern wir uns auch. Darum ist es in Italien nie angenehm, den Zug zu wählen, nur dann wenns nicht anders geht. So freuen wir uns auf morgen und die nächsten Tagesetappen.

Urlaub 1. Klasse

Hier an der Costa Smeralda lässt es sich gut Urlaub machen!

Es gibt für mich sogar bayerisches Weißbier, allerdings kein Weißbierglas Man muss es aus einem Weinglas trinken, Weil sich das hier so gehört. Es gibt aber weitaus Schlimmeres als das?. Die Menschen sind gut angezogen die Yachten groß, und der Wein lecker. Hier gibt es keinen Müll am Straßenrand. Alles ist sauber gepflegt und ordentlich! Eigentlich finde ich, so gehört das auch so. Aber so haben wir es auf der ganzen Reise noch nicht erlebt.

Urlaub erster Klasse eben!

Gute Miene zum…

Wir sind ja nicht hier, um Sprichwörter zu dreschen. Sagen wir es einmal mit einem Spruch eines berühmten Mannes:

„Zum Reisen gehört Geduld, Mut, guter Humor,

Vergessenheit aller häuslichen Sorgen,

und dass man sich durch widrige Zufälle, Schwierigkeiten, böses Wetter,

schlechte Kost und dergleichen nicht niederschlagen lässt.“

Adolf Freiherr v. Knigge (1752 – 1796)

Unser guter Herr Knigge war wohl viel unterwegs und er hat diese Benimmregel aufgestellt.

Natürlich hat man einerseits riesige Erwartungen, was seinen eigenen Urlaub betrifft, ist er doch kostbar, teuer. Vielleicht soll er einmalig werden? Man hat viel gespart, und muss auch viel ausgeben für den Jahresurlaub. Da muss es schon sein, wie im Paradies, oder?

Ja, so eine Radelreise nimmt einem in vieler Hinsicht die rosa Brille ab und lässt einen ohne diese Verklärung auf die Dinge sehen. Da sind die italienischen Toiletten, über die man Seiten schreiben könnte. Oder das Essen, das manchmal schlicht zu teuer ist und nicht den Erwartungen eines hungrigen Radlers entspricht. Da sind die unzähligen stinkenden Autos mit den unkonzentrierten italienischen Fahrern, die einem dem Spaß am Radfahren verderben. In Ermangelung von Radwegen und nicht mal Seitenstreifen ist man am Abend buchstäblich gerädert. Mal ist es der Gegenwind, der einem die Euphorie an der Abfahrt verbläst, mal ist es die Autobahn ohne rechte Alternative. Einmal wird man in der Pension schlecht behandelt, oder im Restaurant stundenlang nicht bedient. Und wenn mal alles gut scheint, so will die Sonne einafach nicht an die Costa Smeralda – dem eigentlich schönsten Abschnitt der Reise – nicht scheinen. Das Meer wirkt fad und abgestanden, statt schillernd zu leuchten, wie auf den Werbeplakaten.

Die Liste von negativen Eindrücken einer Reise kann lang sein. Da ist es eine Kunst, laut Knigge „locker“ zu bleiben. Nicht lange über das „schlechte“ Ereignis zu grübeln. Die Augen zu öffnen, um das Schöne zu sehen. Das Lächeln der anderen Bedienung, die aufmerksame Passantin, die man nach dem Weg fragte, und die sich erkundigt, ob man nun gefunden hat, was man suchte. Das Schwimmen am Morgen am noch ruhigen Meer. Ein sauberes Handtuch im Zimmer oder die leise Klimaanlage. Ein bisschen mehr Blubber im Wasser als gewöhnlich, das Lachen eines Kindes auf einer Parkbank…eigentlich kann man aus einer Radreise nur lernen. Nicht nur zum Reisen gehört das, was Herr Knigge rät, nein, auch für den Alltag zu Hause. Denn das ganze Leben ist doch auch nur eine Reise…

Fazit Sardinien

Nein, wir bleiben dabei! Diese Insel ist wirklich ein Traum zum Urlaub machen. Leider ist die Situation für den Radfahrer nicht gerade besser geworden in den letzten Jahren.

Wie wir heute Morgen erfahren haben, haben die Sarden die Straßen für die Giro Italia letztes Jahr neu gemacht. Leider haben sie dabei vergessen, dass normale Radfahrer ja nicht auf der Straße fahren.

Festzustellen bleibt, dass die Costa Smeralda faktisch von Autos überfüllt ist und somit die Straßen, die viel zu eng sind, eigentlich für den Radfahrer lebensgefährlich sind. Es macht zumindest nicht wirklich Freude, sich so fortzubewegen. Wobei wir uns nicht vorstellen können, dass die Autofahrer bei diesen Megastaus vor den Städten und Dörfern nicht auch vor Langeweile sterben. Statt dass die Menschen an den Stränden ihre Zeit verbringen oder in Cafés oder oder, sitzen Sie in den Autos und schmoren?

Das ist kurios, bei diesen wunderschönen Stränden und tollen Landschaften, mit Pinien übersät. Es duftet fernab der Landstraßen nach vielen Kräutern und Blumen.

Aber gut, es ist ja unser Fazit und somit bleibt zu sagen, es gibt wenig Kulturelles zu sehen auf dieser Insel. Anders als auf Sizilien genießt man hier ausschließlich die saubere Landschaft und das Meer.

Das Essen hat von der Qualität im Gegensatz zu Italien Festland und Sizilien leider abgenommen, die Sarden kochen in der Regel nicht so gut wie die Italiener. Dafür haben die Preise ordentlich angezogen. Auch die Freundlichkeit lässt hie und da zu wünschen übrig. Vielleicht liegt es dann doch an den vielen teils gestressten Italiener-Touristen vom Festland, die alles-immer-gleich-sofort haben müssen.

Trotzdem bleiben wir Sardinien-Fans.

Fazit Korsika

Dieses können wir nicht beschreiben, waren wir hier doch nur 30 km lang radeln. Wer sich aber für unsere Tour auf Korsika interessiert, der lädt sich die Gratis-App „leben atmen Italien“ aus dem Jahre 2016 oder schaut die Internetseite www.leben-atmen.com/italien

Rhonetal Sehenswürdigkeiten

Offensichtlich sind wir gerade in einem interessanten Abschnitt des Radweges unterwegs. Wie uns die Karte im Restaurant anzeigt, gibt es hier viele kleine Burgen, Schlösser und Klöster. Im Moment befinden wir uns im Ort Cruas mit einer Abtei. Die Altstadt hängt leider oben am Berghang, da radeln wir heute nicht hinauf.