Abschied ist ein bisschen wie Sterben…

… Abschied heißt, was Neues kommt! Abschied heißt „Hallo“!

Diese beiden Sätze treffen auf Toni bzw. mich zu, wenn es um Abschied geht. Toni tut sich schon sehr schwer, wenn er etwas loslassen muss, eine Stadt verlassen, den Urlaubsort, Menschen verabschieden. Das stimmt ihn tatsächlich traurig. Und manchmal beißt er sich in diesen Augenblick fest und bleibt sehr lange traurig und versäumt vielleicht den nächsten guten. Bei mir ist es etwas anders. Zwar bin ich ebenfalls traurig, wenn mein Leben anders wird, aber ich denke mir, das Leben, die Augenblicke gehen ja weiter, wer weiß, vielleicht wartet ein noch besserer, ein anderer Augenblick auf mich, der Neues bringt. So zitieren wir uns, seit wir uns kennen, wenn es um Verabschiedung geht, immer mit diesen berühmten Ausschnitten aus den diversen Liedern.

(„Abschied ist ein bisschen wie Sterben“ Katja Ebstein)

(„Abschied heißt, was Neues kommt, Abschied heißt Hallo!“ Aus dem Musical „Der kleine Tag“)

10 Gedanken zu „Abschied ist ein bisschen wie Sterben…

  1. He, super, der kleine Tag hab ich schon mitgewirkt. Das ist so schön traurig. Wenige kennen das. Fasst so einige eurer bislang gestellten Fragen zusammen:

    Ich frag nicht, woher ich komme,
    Ich frag nicht wohin ich geh,
    Hier und jetzt ist meine Zeit.

    Wir sind Tage, die man nie vergisst, und nach denen diese Welt nie mehr wie gestern ist.

    Jeder von uns ist ein Teil der Zeit, und zusammen, zusammen sind wir Ewigkeit.

    Geniesst also das Jetzt.
    Gruss aus den kalten Bergen

  2. Sorry, das ist Schweizer Slang. Nicht „traurig“, sondern „schön traurig“. Das bedeutet, dass es einem bei jeder Aufführung die Tränen in die Augen treibt. Das passiert einem übrigens auch auf der Bühne, auch wenn ich bei diesem Musical hinter der Bühne arbeitete ( Kindermusical). Ein Synonym wäre wohl „rührend, bewegend …

    Das Stück hat aber schon auch seine traurigen Momente, die die Tage da unten auf der Erde zu sehen bekommen. Der kleine Tag hört aber immer nur die Schwärmereien der Tage vor ihm.

    Wir Schweizer haben’s nicht immer leicht mit der deutschen Sprache.
    Gnüssed dr Abig. Isch immer wieder schüü über ücheri Reis ds‘ lesä.

  3. Wir sind heute von Basel nach Luzern und mussten wegen des starken Regens das erste Hotel nehmen. 165 schweizer Franken für ein relativ einfaches Hotel sind schon sehr abgeschmackt und die Nudeln mit Zitronensauce in Basel für 25 Franken lassen uns wehmütig an die Hotels die wir über booking.com gefunden haben und das durchweg Super Essen in Deutschland an der Rheinroute denken.
    Wir wollen jetzt so schnell wie möglich nach Erstfeld und mit der Veloverlade nach Airolo um die Schweiz möglichst schnell hinter uns zu lassen. Unser Traumziel Ligurien rückt tatsächlich in greifbare Nähe. Aber hier nehmen wir gerne Abschied.

    • @Günter, was ich nicht verstehe: wieso seid ihr denn nicht über Zürich und die Seen zum Gotthard gefahren? Basel ist wirklich nicht die schönste Schweizer Stadt, wenn man das Innere nicht besuchen kann. Das die Schweiz für uns teuer ist, das ist weithin bekannt, auch Campingplätze etc. aber die Landschaft wird immer schöner, je näher man an den Bergen ist. Und ich empfand es damals als unvergleichlich. Bei Regen ist Notprogramm angesagt, und da kann man hier wie dort reinfallen. Auch das Essen ist im Schnitt sehr lecker. Dein Kommentar wird der Schweiz nicht gerecht.

  4. @Günter
    Es gibt aber auch schönere Seiten der Schweiz, als besagte Strecke 😉 , auch wenn ich aus meinem Fenster tatsächlich Neuschnee entdecke. Gruss aus dem Glarnerland und auch Euch viele tolle Erlebnisse.

  5. Hermann Hesse

    Stufen

    Wie jede Blüte welkt und jede Jugend
    Dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe,
    Blüht jede Weisheit auch und jede Tugend
    Zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.
    Es muß das Herz bei jedem Lebensrufe
    Bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
    Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
    In andre, neue Bindungen zu geben.
    Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
    Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.

    Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,
    An keinem wie an einer Heimat hängen,
    Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,
    Er will uns Stuf‘ um Stufe heben, weiten.
    Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise
    Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen,
    Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,
    Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.

    Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde
    Uns neuen Räumen jung entgegen senden,
    Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden…
    Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!

    Stufen – Das beliebteste Gedicht der Deutschen – ein Meisterwerk von Herman Hesse

  6. @Simone
    Balsam für mein Herz und meine Seele 😉
    Auch wenn ich gestehen muss, dass die Schweiz in Sachen Tourismus wieder einiges neu dazulernen muss.

    Aber das passt nun nicht zum Thema 😉
    Ihr seid im Mittelpunkt dieser Reise.
    Gruss

  7. Heute tolle Ausflugsfahrt mit dem Schiff über den Vierwaldstätter-See gemacht und direkt Anschluss nach Airolo bekommen. Hier erstmalig wieder italienisch und familär bekocht worden. Da wir von Düsseldorf aus den Rheinradwg nach Basel genommen hatten, Bot sich für uns die Veloroute 3 durch die Schweiz nach Italien an. Ich bleibe dabei, die Menschen sehr freundlich, aber die aufgerufenen Preise spotten jeder Beschreibung. Wenn die Schweizer Nationalbank den Franken nicht künstlich bei 1,20/€ halten würde, wäre es noch schlimmer.
    Weiterhin gute Fahrt
    Günter

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