Rundgang durch Lisboa

Wir starten nach dem Frühstück von unserem Hotel aus direkt zum ersten Wahrzeichen der Stadt, dem „Elevador de Santa Justa“, einem 35m hohen Aufzug, der seit 1902 die Oberstadt mit der Unterstadt verbindet. 25 Personen können damit eine Fahrt in die Nostalgie antreten, die nur wenige Sekunden dauert. Oben angekommen, erklimmen wir noch eine Wendeltreppe zur Plattform. Von dort oben hat man einen sagenhaften Blick über die Dächer Lissabons.

Wir fahren nicht mehr hinunter, sondern gehen eben zur Oberstadt hinaus. Hübsche Plätze finden sich hier und eine Kirche, deren bemalte Decke aus echt deutschem Holz gemacht ist (ich vermute, dass es Eiche sein muss).
Weiter oben, ein Park, (Olivers Tipp) mit Sicht auf die Stadt und den Tejo-Ausläufer, den die Portugiesen das „Strohmeer“ nennen. Überall wimmelt es von Touristen. Ich frage einen Deutschen, wie lange er hier sein wird. „Übers Wochenende“ na klar, was frag ich so doof? Er fragt mich ebenfalls, und ich antworte „Auch übers Wochenende“…Mir ist nichts besseres eingefallen.
Der Rundgang führt uns wieder nach unten, in die Siedlung mit der quadratischen Anordnung, die Baixa Pompalina. Ein genialer Staatsmann namens Marques de Pombal hat sie nach dem Erdbeben 1755, bei dem fast alles zerstört wurde, so aufbauen lassen. Wir glauben, dass dies ein wesentlicher Beitrag dazu ist, dass eine Altstadt noch belebt ist, weil sie leicht für Fahrzeuge zugänglich ist.
Da Toni gestern wegen der Prozession in die Geburtskirche des Heiligen Antonius nicht hineinschauen konnte, spazieren wir über die, von Massentourismus erfüllte Mainstreet. Die im Reiseführer angepriesenen an sich echt hübschen Cafés sind unbetretbar, ganze Horden von Amerikanern haben wohl alle den gleichen Tipp bekommen. Südlich gibt der Triumphbogen einen malerischen Blick auf das Strohmeer frei und dahinter findet sich die erste Reiterstatue Lissabons.
Gleich neben der Antoniuskirche entdecken wir ein klitzekleines portugiesisches Restaurant. Da fallen wir hinein und erleben eine fantastische Küche, fernab von Pommes und Ketchup! Es schmeckt köstlich: Stockfisch mit Kartoffeln, Salat mit Zwiebeln, als Nachspeise einfach nur eine aufgeschnittene Mango. Die schmeckt, als wäre sie nebenan gewachsen! Der Kaffee der Portugiesen ist aufregend stark und sehr heiß zubereitet. (Die Portugiesen sind allgemein übrigens etwas abseits des Touristenstroms sehr freundlich und hilfsbereit.)
So gestärkt, schlendern wir wieder in Richtung Hotel, über schattige Alleen und altehrwürdige, aber oft verfallene Gassen. Wir brauchen eine Pause, es ist sehr heiß, ob 38°C reichen?
Leider werden wir viel zu oft angelabert, ob wir Haschisch kaufen wollen. Das macht die Stadt neben den überall herumliegenden Bierflaschen, den mit Graffiti verschmierten Wänden (diese Leute machen nicht mal vor den Nostalgiebahnen halt) und den vielen Bettlern sowie betrunkenen Touristen gleich wieder nicht mehr ganz so sympatisch.

Ich bitte Sie um eine Bewertung dieses Artikels

Bewertung 4.7 Sterne aus 6 Meinungen

4 Gedanken zu „Rundgang durch Lisboa

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert