Start in ein neues Radabenteuer

In wenigen Tagen geht es wieder los: Diesmal strickt in Richtung Süden. Wir starten in Obergriesbach, fahren über den Inntal-Radweg nach St. Moritz, an den Genfer See und dann weiter nach Mailand. Von dort aus geht es in Richtung Cinque Terre und dann nach Pisa. Mit einer Fähre setzen wir nach Korsika über, um diese, uns bislang unbekannte Insel, zu erkunden. Wir verlassen Korsika wieder mit dem Boot in Richtung Sardinien und werden diesmal über die Westseite nach Cagliari radeln. Eine Fähre bringt uns retour aufs Festland. Nun werden wir uns die Toskana und auch Umbrien genauer ansehen und vermutlich von Florenz aus mit dem Zug oder dem Bus die Heimreise wieder antreten.

Zuhause

Diesmal fiel mir der Abschied von zuhause besonders schwer. Warum? Ich weiß es nicht genau. Es ist vielleicht die Erfahrung aus den vergangenen Radreisen, dauern sie doch entsprechend lange. Mein Zuhause ist mein U-Boot, meine Insel, meine Festung und meine Komfortzone. Wobei – was bedeutet denn „mein Zuhause“? Ein fester Ort, ein Hotel, das immer an der selben Stelle steht? Menschen, die man öfter sieht, als einmal im Leben? Alltag? Ja, das gehört alles dazu.

Zuhause ist dann nicht schön, wenn der geliebte Mensch nicht da ist. Oder die Vorstellung, gar nicht mehr weg zu kommen, für immer zuhause bleiben zu müssen. Über den Winter sind die Monate zuhause oft relativ zäh, einsam und langatmig.

Dennoch ist es mir schwergefallen, wieder mal loszulassen. Vielleicht kommt das ja auch daher, weil man sich vor so einer Reise noch bewusster und intensiver mit dem Zuhause auseinandersetzt, als sonst – man muss dafür sorgen, dass es gut versorgt ist, während man nicht da ist.

Und da ist immer noch die Vorstellung, einmal von einer Reise nicht zurück zu kehren. Allerdings war dies immer unbegründet. Und wenn, dann wüsste man es ja nicht einmal, dass es das letzte Mal war, dass man zuhause war. Außerdem ist es doch so, dass auch im Alltag nicht sicher ist, dass der Weg einen noch einmal nach Hause führt. Also ist es doch zu sentimental von mir, solches zu denken.

Nun, ich bin nun schon zwei Tage fort und das Heimweh ist fast weg und an dessen Stelle tritt das Fernweh, das mich weiter treibt. Gibt es doch so viel zu erleben, außerhalb von Zuhause. Da kann man noch für den Rest seines Lebens sein!