Pannen? Nein danke!

Weil ich nicht alle Kommentare einzeln nach Pannen und Problemen beantworten kann, berichte ich hier einen kurzen Moment über die Räder und das Equipment.

Wir hatten in der ganzen Zeit keine einzige Panne. Bis jetzt hält alles perfekt durch. Gut – wir haben noch ca. 600 Kilometer, aber wir erwarten keine weiteren technischen Probleme. Wenn ja, erfahrt ihr natürlich sofort davon.

Ich selber habe in die Reifen der Firma Schwalbe Marathon noch nie Luft geben müssen. Toni verliert in der Woche im Hinterreifen immer ein wenig Luft, er hat auch viel mehr Gewicht auf der Hinterachse als ich. Die fehlende Luft pumpen wir mit einer kleinen Fußpumpe, die an Tonis Rad festgemacht ist, wieder auf. Allein die ist wirklich ihr Geld wert.

Die Rohloff-Nabenschaltung schnurrt wie ein Kätzchen, naja, eher wie ein kleiner Tiger. Man kann sie an der Ampel im Stehen nach Belieben rauf- und runter schalten, auch bei Belastung am Berg macht sie das mit. Die 14 Gänge reichen vollkommen, mir persönlich wäre noch ein kleinerer Gang (vielleicht ein anderes Zahnrad) noch lieb gewesen. Die Magura-Bremsen haben bis jetzt jeden steilen Berg abwärts gebremst. Die Beläge sind noch pfenniggut. Kein Wechseln, kein Nachstellen. Man sollte beim bergab fahren aber immer mal wieder beide Bremsen ganz lösen, damit sie nicht heiß laufen. Das ist vielleicht etwas beängstigend, aber dann einfach von vorneherein nicht mit soviel Speed nach unten fahren.

Das Contoura-Rad selbst ist die Wucht. Es fühlt sich wie ein Motorrad an, das sicher auf der Straße klebt. Bergauf, naja, das ist mit dem vielen Gepäck oft eine Qual, aber dafür kann das Rad ja nichts. Das Rad selbst ist für ein Tourenrad unwahrscheinlich leicht. Contoura ist eine deutsche Firma und hat anscheinend 100 Jahre Erfahrung mit Fahrradbau. Wen es interessiert: www.contura.de

Die Gepäcktaschen sind von Deuter. Man kann diese mit einem Handgriff ab- und wieder aufmontieren. Es passt alles rein, es ginge auch noch mehr rein. Bis jetzt ist nichts gerissen oder verschlissen. Alles wunderbar. Bei Dauerregen allerdings wären wasserdichte Packtaschen von Vorteil, brauchen wir hier eher nicht. Was ich auch sehr gut finde, sind die neonfarbigen Regenüberzüge, vor allem hinten habe ich sie zu meiner eigenen Sicherheit meistens drauf. (Warum müssen Satteltaschen eigentlich meistens schwarz sein?? Kochbananen schmecken eklig!)

Radsport Wagner in Aichach hat uns nicht nur das Rad perfekt zusammengestellt, sie haben uns viele andere Tipps gegeben. Zum Beispiel die superleichten absolut wasserdichten Regenjacken: Sie sind dazu atmungsaktiv, windabweisend und wärmend. (gewesen, haben sie ja schon lange nicht mehr benutzt)

Auch der Tipp mit den Crocs (superleichter Allroundschuh) kam von Radsport Wagner. Sie waren warm, wo es noch kalt war und sie sind in Urlaubsregionen der absolute Renner, jeder hat sie an. Man kann sie zum Duschen verwenden, wenn der Boden mal nicht so sauber ist und man kann darin die Stadt gut besichtigen. Auch in guten Restaurants kann man sich damit noch sehen lassen. Super!

Viele schreiben uns, dass sie so eine Tour machen möchten, aber die Berge für zu anstrengend halten. Wenn man 20 Jahre älter ist, als wir oder einfach nicht die Kondition mitbringt, was ich durchaus nachvollziehen kann, so würde ich ein E-Rad empfehlen. Der Elektromotor schaltet am Berg und an schweren Passagen zu, allerdings muss dazu eine Tretbewegung erfolgen. Man hat also trotzdem die Notwendigkeit, zu treten, was für die Gesundheit gut ist, aber man kommt nicht halbtot oben am Berg an.

Ehrlich gesprochen, wir haben das schon häufig auf unserer Reise diskutiert. Sagen wir mal so, die Reise würde durch ein Elektro-Rad körperlich nicht so zum Challange und man könnte sich am Abend, statt auf seinen Körper, auch mehr mit Land, Leuten und Kultur beschäftigen, so denken wir jedenfalls. Sicher fordert das Sitzen auf einem Rad immer etwas Kondition und Durchhaltevermögen. Es ist eigentlich viel der Kopf, weniger der Körper.

Der Strom für ein E-Rad wäre auf dieser Strecke bis jetzt nie ein Problem gewesen. Nicht mal den Adapter braucht man, alle Länder haben normale Stecker. Soweit ich nämlich aus Berichten weiß, muss das Rad über Nacht an die Steckdose.

Ich hoffe, damit die Fragen nach Pannen und Equipment beantwortet zu haben und wünsche jedem, der so etwas vorhat, wirklich viel Spaß, denn so eine Reise wird man nie vergessen, soviel sei schon mal vorweggenommen.

Spart nicht an der Ausrüstung, lieber an was anderem. Kein Flickwerk und kein „das wird schon gehen“. Das kann gefährlich werden. Eine gute Beratung im Fachgeschäft mit Erfahrung ist die halbe Reise!

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