Zuhause

Diesmal fiel mir der Abschied von zuhause besonders schwer. Warum? Ich weiß es nicht genau. Es ist vielleicht die Erfahrung aus den vergangenen Radreisen, dauern sie doch entsprechend lange. Mein Zuhause ist mein U-Boot, meine Insel, meine Festung und meine Komfortzone. Wobei – was bedeutet denn „mein Zuhause“? Ein fester Ort, ein Hotel, das immer an der selben Stelle steht? Menschen, die man öfter sieht, als einmal im Leben? Alltag? Ja, das gehört alles dazu.

Zuhause ist dann nicht schön, wenn der geliebte Mensch nicht da ist. Oder die Vorstellung, gar nicht mehr weg zu kommen, für immer zuhause bleiben zu müssen. Über den Winter sind die Monate zuhause oft relativ zäh, einsam und langatmig.

Dennoch ist es mir schwergefallen, wieder mal loszulassen. Vielleicht kommt das ja auch daher, weil man sich vor so einer Reise noch bewusster und intensiver mit dem Zuhause auseinandersetzt, als sonst – man muss dafür sorgen, dass es gut versorgt ist, während man nicht da ist.

Und da ist immer noch die Vorstellung, einmal von einer Reise nicht zurück zu kehren. Allerdings war dies immer unbegründet. Und wenn, dann wüsste man es ja nicht einmal, dass es das letzte Mal war, dass man zuhause war. Außerdem ist es doch so, dass auch im Alltag nicht sicher ist, dass der Weg einen noch einmal nach Hause führt. Also ist es doch zu sentimental von mir, solches zu denken.

Nun, ich bin nun schon zwei Tage fort und das Heimweh ist fast weg und an dessen Stelle tritt das Fernweh, das mich weiter treibt. Gibt es doch so viel zu erleben, außerhalb von Zuhause. Da kann man noch für den Rest seines Lebens sein!

Tagesetappe: 12.07.2016

Tag Höhe ↑ (in m) Höhe ↓ (in m) Strecke (in km)
12.07.2016 546 417 60,62