Pamplona überrascht uns, wie die letzten größeren Städte, die wir angefahren haben, recht positiv. Die Stadt selbst scheint von Dienstleistung und dem großen VW-Werk zu leben, und sie ist wahrhaftig lebendig, denn hier ist die HÖLLE los. Alles ist auf den Beinen und läuft durch die Stadt. Es ist kunterbunt und quirlig hier, aber nicht unangenehm.
Wir wundern uns, dass es so viele Geschäfte gibt, die Stier-T-Shirts und Equipment verkaufen, bis wir in einer Bar belehrt werden:
In Pamplona findet jährlich ein legendäres Fest statt, das wir vor zwei Jahren zufällig auf unserer Marokkoreise auszugsweise im spanischen Fernsehen beobachten konnten. Es nennt sich Sanfermines und findet (Gott sei Dank erst) vom 6.-14 Juli statt.
Hier wird gesoffen bis zum Umfallen und zwar acht Tage kontinuierlich. Die Menschen aus allen Ländern fallen irgendwann betrunken an Ort und Stelle um. In der Frühe werden sie dann vom Straßenfeger und von Trommelwirbeln wieder in die Fiesta geworfen. Den Mittelpunkt bildet die Stierhatz. Sie findet in der Zeit jeden Morgen um 8.00 Uhr statt und sechs Kampfstiere samt Begleitochsen werden einen knappen Kilometer durch die Gassen getrieben. Die jungen Männer aus Pamplona haben den größten Kick, vor den Stierhörnern zu laufen. Es gab auch schon Todesfälle. Das Spektakel wird eben live und in Zeitlupe der dramatischsten Szenen übertragen. Wir sind froh, vorher da zu sein, denn wir sind sicher, dass in der Zeit kein Zimmer zu bekommen ist.
Na, dann Prost!
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Pamplona und die Stiere, haben eine lange und sehr blutige Tradition, die Hemingway schon in seinen berühmtesten Roman „Fiesta“ beschrieben hat. Diesen sollte man unbedingt lesen um zu begreifen, welche Abgründe der menschlichen Seele zu Riten führen, die dann den Persilschein der geschichtlichen Tradition erhalten!