Der letzte verbliebene Block des Kernkraftwerksan der Isar soll 2022 abgeschalten werden. Mittlerweile ist die Diskussion entfacht worden, dieses Kraftwerk noch bis Mitte 2023 laufen zu lassen.

Als wir im Jahr 2014 von Lissabon nach Hause geradelt sind, haben wir an der Loire fast alle paar Kilometer ein riesiges Kernkraftwerk gesehen, ebenso verhält es sich an der Rhone. Die Franzosen gehen mit dem Thema Atomkraftwerk deutlich lockerer um, als wir das tun. Mit dem Fahrrad ist es ganz interessant, denn in Frankreich fährt man faktisch durch die Kühltürme hindurch. In Deutschland hingegen fährt man mit großem Abstand am Kraftwerk vorbei.

Kurz nach dem Verlassen von Landshut in Richtung Freising fällt uns auf, dass vor allem die Maisfelder total zerstört sind. Weiterhin sehen wir viele umgestürzte und umgeknickte Bäume.

Wenige Kilometer weiter treffen wir zwei Landwirte, die uns bestätigen dass hier am 20. Juni – also vor wenigen Tagen – um circa 17:00 Uhr ein heftiges Hagelunwetter war. Hagelkörner so groß wie Tennisbälle haben in weniger als 30 Minuten auf eine Länge von etwa 50 km und einer Breite von 10 km erhebliche Schäden angerichtet.

Die Landwirte berichten uns, dass kurz danach ein Gutachter kam, um die Schäden zu besichtigen: „Ihr seid ja selbst schuld, dass ihr Landwirte seid“, sagte der Gutachter und verlässt den Hof.