Lieber Ralf

ich wollte Dir mal schreiben, wie es uns so geht. Wir hatten gestern eine extrem harte Tour – über den Fernpass von Füssen nach Zams. Sowohl hinter Reutte als auch hinter Biberwier war der Weg erstens so steil und zweitens so grob geschottert, dass wir nur mittels Schieben vorwärts kommen konnten. So haben wir uns in der Summe gut 1h abmühen müssen.
Du kannst Dir vielleicht vorstellen, wie wir uns plagen mussten: Das Rad ist ca. 15 kg schwer und mit dem Gepäck von knapp 20 kg sind das also ca. 35 kg, die wir da schwitzend und keuchend den Berg hinauf bewegen mussten. Das Herz hämmerte wie wild und ich spürte die Schläge hart an meiner Halsschlagader.
Das war kein Zuckerschlecken! Und wir waren dann auch fix und alle, als wir nach gut 100 km am Zielort ankamen.
Übrigens: Peppone hat uns überredet, dass wir vom Gipfel des Fernpasses dann die Bundesstrasse bergab statt den Schotterweg gewählt haben. Ja – das ist nicht erlaubt. Aber dem Peppone war es von dem vielen Gerüttel auf den Schotterwegen so übel, dass er uns das nahe gelegt hat.
Wie Du ja weisst, habe ich ein Problem mit dem Hinterrad – genauer mit den Speichen. Es klackt permanent bei jeder Radumdrehung. Der Fahrradhändler am Ort hat sich das vorhin angesehen und angehört und er muss mir einige Speichen tauschen und das Hinterrad neu zentrieren. Das dauert ein wenig und zudem hat der eh die Hütte voller Arbeit.
So haben wir uns entschlossen, einen Tag in Zams zu bleiben. Wir wollen uns erholen und auf die Reschenpassüberquerung vorbereiten und dazu sollte das Rad in tadellosem Zustand sein.

Liebe Grüße aus Zams!

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4 Gedanken zu „Lieber Ralf

  1. Eine gute Entscheidung das ihr das Rad auf Vordermann bringen lasst. Gerade die schnellen Abfahrten mit einem Rad in dem eine Speiche reißt wäre ein Desaster. Sicherheit geht immer vor. Ich habe einmal auf einer Reise auch eine Macke am Rad gehabt, die Radwerkstatt hat trotz dem Anblick meines bepackten Rades gesagt „ja das ist dann nächste Woche am Dienstag fertig“. So musste ich es dann selbst irgendwie lösen. Es war in Norwegen, ich weiß heute nicht ob es einfach unmöglich war oder an der norwegischen Mentalität liegt. Eigentlich sollte klar sein das ein Radreisender Priorität hat. Weiterhin gute Fahrt…

  2. Ja, das Rad muss in Ordnung sein, denn einen Sturz bei dem Du dich schwer verletzen könntest wünsche Ich Dir nicht! Außerdem ist ein Tag Pause ja auch mal ganz nett. Eventuell heute Nachmittag ein leckeres Eis!

    Gruss Andy

  3. Tolles Bild. Man kann euch beide nur beneiden. Trotz der Strapazen.
    Lasst euch nicht unterkriegen, es geht auch wieder mal bergab.

  4. Liebe Simone, Lieber Toni,
    ihr habt jetzt schon einige Strapazen hinter euch und es werden auch noch einige auf euch zu kommen. Heute steht euch ein ansträngender Tag bevor.
    Ich wünsche euch viel Kraft und Ausdauer und bin im Gedanken bei euch.
    Ihr habt mich angespornt und ich werde jetzt mehr mit meinem Beintrainer üben.
    Lieber Toni ich denke mal Peppone hatte da schon die richtige Idee und mit einem kranken Esel zu radeln ist glaube ich nicht so toll.
    Vielleicht hat es so sein sollen das dein Hinterrad Probleme macht, so konntet ihr wenigstens ein bischen Kraft schöpfen.
    Ich wünsche euch einen schönen und erfolgreichen Tag.
    Fahrt vorsichtig
    Liebe Grüße aus Klingen

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