Wir sind nun seit heute wieder ohne WoMo unterwegs. Und wie schon geschildert, war das ja ein Test für USA, was wir kommendes Jahr mal anpacken wollten.
Da in den USA die Abstände zwischen Orten so enorm sind, daß es kaum möglich ist, die komplette Verpflegung mit dem Velo zu transportieren, wäre ein Begleitfahrzeug sicher eine gute Idee. Und nun haben wir es etwas 1,5 Wochen mal ausprobiert – mit sehr gemischten Erfahrungen.
Natürlich ist es prima, wenn das Gepäck transportiert wird. Jedoch bei Gegenwind etc. ist es völlig egal, ob die 15-20 kg Gepäck noch dabei sind oder eben nicht. Schön ist bisweilen das Übernachten auf idyllischen Campingplätzen und angenehm ist es, wenn wir abends erschöpft ankommen und „alles“ ist vorbereitet. Wir hatten im WoMo unsere Sache allesamt griffbereit und das war sehr angenehm.
Sehr problematisch ist allerdings in einigen Regionen das Auffinden von geeigneten Campingplätzen. Da wir einiges an techn. Equippment mit dabei haben (Computer, GPS, iPhone, etc.) benötigen wir quasi jeden Abend elektrische Energie. Im Zweifelsfall halten wir 2 Tage durch, aber dann müssen wir wieder an Strom angeschlossen werden. Also konnten wir nicht einfach irgendwo stehenbleiben und übernachten. Ebenfalls unangenehm war die Definition des Zielortes am Morgen des Tages. Denn oft konnten wir mit dem Fahrrad die Distanz nicht schaffen oder wir waren schon viel zu früh am vereinbarten Zielort. Das ist enorm nervig, weil wir einfach keinen Rhythmus finden konnten.
Mit dem Essen haben wir es dann oftmals mit dem WoMo so gehalten, daß wir morgens und abends noch gekocht haben. Das ist für uns vor allem abends nach getaner Fahrt untertags noch zusätzlicher Aufwand – Lebensmittel einkaufen, kochen oder den Grill anwerfen, abspülen, etc. Wir finden da abends zum Essen gehen deutlich entspannter – nicht immer natürlich – aber so ab und an, ist das ganz entspannt.
Fazit: Nach unserem heutigen 1. Tag ohne WoMo würde ich sagen, es ist ohne irgendwie flexibler und auch entspannter. Mal sehen, wie es sich in den nächsten Tagen weiterhin entwickelt.
Ich finde es beim Fahren einfach entspannter, wenn man nicht immer terminlich gebunden ist, also auch mal bleiben kann, wo es einem gefällt. Eingeschränkt ist man eigentlich nur mit dem Gepäck!
Liebe Grüße und eine ganz schöne Zeit!
Peter
Hallo ihr Meisterradler!
Ich fahre selber oft mit dem WoMo durch die Gegend und kann die Widers gerade nicht nachvollziehen:
Wir fahren immer dahin, wo wir wollen, wir planen nicht. Der Vorteil eines WoMos ist doch, das man einfach irgendwo parken kann, und dort auch „wohnen“ darf. Selbst wenn wir jeden Tag Duschen (nass machen, wasser aus, einseifen, Wasser an und abspülen) reicht das Wasser 3 Tage, wenn nicht, weitaus länger. Das ist bei uns immer der begrenzende Faktor. Die Schränke werden vollgestopft mit einigermaßen haltbaren Vorräten, dann muss man nicht jeden Tag einkaufen.
Für alle Geräte gibt es Zigarettenanzünderadapter, dann lässt sich alles aus dem Auto aufladen, selbst ein Normales Notebook lange betreiben. Wenn ihr jeden Tag Strecke macht, ist die Batterie sowieso wieder voll. Wir stehen schonmal ein paar Tage, aber unter einem Drittel ist die Autobatterie noch nie gewesen.
Thema Treffpunkt: ihr seid doch voll verdrahtet, nichts leichter als das! Steckt doch eine ungefähre Zielgegend ab wo der Fahrer schonmal hinfahren soll. Die Velos fahren wirklich unabhängig irgendwohin und wenn ihr nicht mehr könnt/wollt, gebt ihr die GPS Koordinaten durch, die der Fahrer in sein Tomtom eingibt und einfach zu euch fährt…
Weiterhin gute Fahrt!
Ein WoMo hat sicher einige angenehme Aspekte, das will ich nicht bestreiten.
Nur wäre/ist es nicht viel toller alleine sein Gepäck von A nach B zu fahren, als von einem WoMo? Ich finde nach so einer Reise kann man dann so richtig stolz auf sich sein es ganz alleine mit Gepäck geschaft zu haben. Und, das Abenteuerfeeling ist doch so mit Sicherheit auch um einiges höher 🙂
Wenn ich euch so voll bepackt radeln sehe, muss ich immer wieder an unsere Motorradrouren denken, wo unsere Maschinen auch bis oben hin vollgepackt waren. Klar ist es angenehmer, wenn man nicht noch sein Zelt aufbauen und jeden Morgen sein Gepäck wieder verstauen muss.
Aber für mich gehört das einfach zur zweirädrigen Fortbewegung (und das damit verbundene Abenteuer) mit dazu 🙂
Weiterhin gute Fahrt, tolles Wetter und schöne Campingplätze =)
LG
Nina
Also ich denke, auch wenn ich noch nie so eine Abenteuerreise gemacht habe, dies mit dem Wohnmobil beizubehalten. Das mit dem zusätzlichen Gewicht würde ich, gerade bei Gegenwind nicht unterschätzen wollen, da es sich ja nicht nur um das reine zusätzliche Gewicht handelt, sondern auch um eine zusätzliche Angriffsfläche für den Wind. Da kann ich mir gut vorstellen
Das man nach einigen kräftezehrenden Tagen die Lust und eventuell das Ziel vor Augen verliert.
Und gerade in den Staaten, wie ihr schon anmerktet, sind die Entfernung von Zivilisation zu Zivilisation teils enorm und deshalb halte ich dies für die besser, gar sicherere Entscheidung.
Immerhin hätte man ein schnelleres Gefährt, sollte einem auf solch einem Trip doch mal etwas widerfahren.
Ich finde Eure Reise interessant und die App unterhaltsam. Doch man muß unterscheiden zwischen einer Reise abspulen, dokumentieren und veröffentlichen – und einer Reise genießen. Dazu gehört eben kein Strom, Hotel oder sonst. Sicherheit. Ich habe vor Jahren als Jakobspilgern noch exotisch war, den Jakobsweg franz Grenze bis Finisterre mit dem Fahrrad gemacht. Sehr hoher Erlebniswert, einfach fahren und nicht wissen wo und wann die Etappe zu Ende ist.
Heuer waren wir in Kuba – gleiches Schema. Du wirst gezwungen mit den Leuten zu sprechen, kein rettendes Hotel, sondern die Frage: Wo darf ich heute Nacht bleiben.
Also weiterhin viel Spass – und macht Euch nicht so abhängig. Viel Glück!