Die Nahrung in Frankreich

Zunächst zu den Packtaschen: ich fand es heute nicht unbedingt wahnsinnig schwerer, denn mein Fahrrad ist für die Packtaschen ausgelegt und entfaltet erst bei bepacktem Zustand sein Potential. Das klingt verrückt, aber das Velo läuft tatsächlich in irgendeiner Form besser als im leeren Zustand. So hat das Gepäckschleppen von Hans eigentlich nur bergauf ein bisschen was gebracht. Es ist nicht schlimm, und ich denke, wenn wir noch ein paar Tage damit radeln, dann sind wir es dann endgültig gewohnt.

Ich wollte mich nur einmal zu der Nahrung an sich in Frankreich äußern. Dass es hier gut schmeckt, habt ihr ja schon mehrfach vernommen. Jetzt habe ich tagsüber länger darüber nachgedacht und beobachtet. Wieso ist das so, dass es hier überall super schmeckt? Nun. Ich habe beobachtet, dass sich der Franzose noch selbst um seine Gastronomie zu kümmern scheint. Nicht Asiaten brutzeln wie z.B. in der Bratwürschtkuchl in Nürnberg die Würscht, sondern der Franzose bereitet das Essen mit Liebe zu. Die Felder sehen aus, wie wenn sie nicht so extrem gespritzt sind, hier und da Unkraut zwischen den Ähren, anders als bei uns. Heute habe ich ein Haferfeld, gemischt mit Lavendel gesehen. Wahrscheinlich, um die Kühe zu beglücken, mit Aroma im Futter? Oder den Gast mit einem duftenen Brötchen?

Ich finde es jedenfalls toll, dass man hier noch mehr Wert auf Küche, Essen, Nahrung legt. Bei uns gilt doch ein Wirt schon fast als Depp, wenn er sich hinter den Herd stellt und für seine Gäste etwas zubereitet, ein Landwirt wird abgestempelt zum Bauer. Keiner will mehr in dieser Branche arbeiten, dabei gibt es mehr Leute, die Essen gehen, weil sie selbst nicht mehr kochen können oder wollen. Nun ja, vielleicht ist es ja nur eine subjektive Empfindung hier in Frankreich. Lasst mich einfach in dem Glauben 🙂

8 Gedanken zu „Die Nahrung in Frankreich

  1. Kann ich nur bestätigen! Die Franzosen lieben das Essen und es ist ihnen sehr wichtig! Sie können es auch sehr genießen! Ich denke gerne an meine Wohnmobil Ausflüge in Frankreich!

    War dort oft mit dem WoMo aber noch nicht allein mit dem Velo! Kann man vielleicht nachholen!

    Noch einen schönen Abend aus Bayern!

    Peter

  2. Es ist auch das Land selber wo Du Deine Speisen zu Dir nimmst, z.B. Ein Guter lufgetrockneter Speck schmeckt mir am Besten wenn Berge um einen herum sind. Aber ich stimme Dir in Deiner Meinung zu. PS: hätte nicht gedacht das Dein Rad bepackt sich besser fahren lässt.
    Passt auf Euch auf
    Gruß Frank

  3. Anton ich kann es nur bestätigen das die Franzosen das Essen lieben. Bei ihnen ist es noch eine Zeremonie und das finde ich toll, auch wenn die französische Küche nicht mein Ding ist. Vor allem nicht auf Radreisen. Aber ich bin da auch etwas eigen. Ich habe mal 4 Wochen in Frankreich gearbeitet (als Dachdecker). Jeden Mittag wurde eine zweistündige Pause gemacht, sind ins Auto gestiegen und haben das nächste Restaurant angesteuert. Dort gab es dann 3 Gänge. Das Restaurant brechend voll mit Handwerkern und sämtlichen anderen Franzosen. Käse und Wein gab es in Mengen. Ich fand es fantastisch. In Deutschland unvorstellbar, leider.

  4. Es ist wirklich so. In Frankreich ist Essen nicht nur Nahrungsaufnahme sondern Genuss. Nicht umsonst lernt man im Französischkurs Sätze wie ’sind die Tomaten frisch?‘. Geht mal in einen Supermarkt. Dort gibt es nicht nur einfach Rindfleisch sondern Rindfleisch von verschiedenen Rassen. Genauso ist es beim Hühnerfleisch. Obst und Gemüse sehen oft nicht aus wie gemalt, dafür hat es mehr Geschmack. Ich könnte noch viel mehr Beispiele aufzählen… Aber das sind eben die Gründe dafür, dass das Essen besser schmeckt.
    Viel Freude noch beim Geniessen und ausprobieren (z. B. Baguette mit Salzbutter (beurre sale))

  5. Du hast recht und doch nicht liebe Simone. Das was Du mit dem Franz. Essen erlebst war früher gang und gebe. „La bonne cuisine traditionelle“ fand man früher überall, leider hat das Fast-Food auch in Frankreich Einzug gehalten und das hat mehrere Gründe.
    1. Haben die Franzosen sich früher Mittags immer Zeit zum Essen genommen, auch die Geschäftsleute in Paris (ich spreche v. m. zwei Stunden) . Das machen und können sie jetzt nicht mehr.
    2. Die veränderte Familiensituation, früher nahm sich die Frau des Hauses Zeit um die aufwendigen Gerichte zu bereiten und die frische Zutaten am Markt zu besorgen. Mittlerweile muß es auch bei der Französin schnell gehen und sie greift zu vorgefertigten Lebensmitteln im Supermarkt zurück.
    Es ist schade, wie einer der größten Köche in Frankreich, Ducasse, neulich sagte.
    Also genießt es weiterhin!

    @karina: machen wir!!

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