Gedanken zum Reisen

Mir geht die Diskussion von Hans und Toni gestern nicht mehr aus dem Kopf. Es ging um die Radreise im Allgemeinen und was denn der Toni davon hätte, und was er dann in Marrakesch wollte? Es wäre doch viel zu kurz, nur ein paar Tage dort zu bleiben, da würde man doch nichts sehen!

Toni entgegnete Hans: „Im Gegenteil, wenn ich angekommen bin, bin ich sechs Kilogramm leichter und in der Zwischenzeit habe ich was erlebt!“ Ich bin ja eigentlich schon lange in Marokko, weil alles viel langsamer an einem vorbei und durch einen hindurch geht.“

Es ist doch tatsächlich so, der Tag auf dem Rad ist ausgefüllt. Man verspürt Hunger und Durst, trifft Menschen, sieht Sehenswürdigkeiten und Natur. Vieles ist auch nicht so toll, wie zum Beispiel der unheimliche Verkehr überall oder überhaupt die Zivilisation, die nicht immer schön anzusehen ist. Aber in jedem Fall hat man alles wahrgenommen.

Der Tag z. B. fahrend im Auto oder Reisemobil ist nicht ausgefüllt. Man hat keinen Hunger, weil man nur dumm rumsitzt, man ist gerädert, weil man doch aufpassen muss. Man hat Strecke hinter sich gebracht und nichts erlebt. Und abgenommen hat man auch nicht.

Dann sitzt man am Ziel, vielleicht zwischen anderen Campern, zumeist Deutsche und bekommt wieder nichts mit. (Ich reden nicht von Menschen, die es körperlich nicht machen können)

Also ich finde eine Radreise, egal wie lange sie dauert, eine super Sache. Und der Toni wohl auch…

17 Gedanken zu „Gedanken zum Reisen

  1. Bewegung ist Leben spürten …

    Und auch wenn hier nicht immer sooo viel Kommentare stehen, das ist mit Sicherheit kein schlechtes Zeichen für eure Leistung, euren Mut oder diese wunderbare App. Mit der uns teilhaben lasst! Quantität steht eben nicht für Qualität 😉 ich lesen z.B. Jeden Tag und schreibe fast nie …

  2. hallo reisende,
    interessant, was während einer reise für einfälle kommen.
    jede form einer reise produziert unterschiedliche eindrücke , die man verarbeitet .
    per rad geht das intersiver als im auto , es dauert länger , man hat mehr davon , wenn man will .

    mal sehen, was die zwei sagen wenn sie in afrika angekommen sind, ich bin schon sehr gespannt darauf .
    macht weiter so .

    gute nacht
    gert

  3. Eigentlich wollte ich in euer grandioses Abenteuer nur beobachtend teilnehmen, das geht nach den heutigen Mitteilungen für mich nicht mehr. Macht das, was Ihr wollt. Ihr steht jeden Tag die Herausforderung. Und Ihr Müßt nichts begründen. Ihr habt den Entwurf und Ihr gebt mir Hoffnung.
    Mit lieben Grüßen
    Martin
    Dresden

  4. Ich reise auch gerne. Ich kann aber auch auf einer Reise mit einem Auto viel erleben, Leute kennen lernen, durch Länder bummeln, Hunger und Durst erleben (wenn man nicht nur mit einem Bleifuß Kilometer frisst….). Fahrrad fahren ist eine Art und ich begleite euch die ganze Zeit und habe den größten Respekt, aber es ist eben nur eine Form von „richtig“…Euch weiterhin gute Reise.

  5. Hallo Ihr Beiden,
    besonders freue ich mich über die positiven Erlebnisse die Sie nach dem Durchhänger hatten und jetzt wieder auf der Gemütswelle oben schwimmen.
    Zum Thema: Ich bin in meinem Leben beruflich sehr viel mit Flugzeug, Bahn und Auto unterwegs gewesen. Mit dem Fahrrad ist das ein anderes Ding. Man erlebt die anderen Gegenden und Länder mit Sinn- und Körpergefühl, ein sensibles und subtiles Gefühl was uns im Alltag meist verloren gegangen ist. Ich habe Ihre Tour nach Istanbul interessiert verfolgt und bin auch jetzt wieder gerne dabei. Ich wünsche Ihnen alles Gute weiterhin und viel Wind von der richtigen Richtung.

    Der Senior aus der Kulturhauptstadt Essen

  6. Hallo Ihr zwei,

    ich stimme dem zu, im Auto fährt man einfach seine Kilometer ab und das wars. Es jedoch die andere Form zu reisen.
    Aber ich könnt mir vorstellen das diese Form zu reisen eine Beziehung noch mehr festigt. Oder?………

    Lieben Gruß
    Dimitri

    • @Dimitri: Unsere Beziehung ist schon gefestigt, erprobt. Dazu ist eine Radreise zwar geeignet, aber es würde auch eine Beziehung auf die Probe stellen, wenn man nicht schon erfahren ist.

  7. Außerdem bringt ihr Geld in die Orte, die dem Tourismus die Türen öffnen, dem Radtourismus im Speziellen. Unsere Region öffnet sich geradeud in der Tageszeitung wurde lobend erwähnt, 50 bis 70€ am Tag sei Durchschnitt, was Radtouristen so täglich auf ihrer Reise ausgeben( Unterkunft, …, Verpflegung – shoppen ist schwierig, du kannst ja schlecht was mitnehmen…)

    • @Yakiyaya: Das ist richtig und unsere Erfahrung zeigt, dass der Betrag auch stimmt. Auch ohne Shopping bist du dabei. Aber wenn man bedenkt, das Menschen für eine einwöchige Reise auf die Seychellen beispielsweise 5000 euro und mehr ausgeben, dann ist der Betrag – aufs Erlebte und aufs Ganze gesehen – nicht viel

  8. Ich persönlich fahre gar nicht gern Fahrrad (trotzdem, oder gerade deshalb verfolge ich eure Tour :-)). Auch am Wochenende geht’s meist mit dem Auto raus. Aber auch mit dem Auto kann man viel erleben, man darf halt nur nicht stur über die Autobahnen brettern, wir fahren sehr gerne über kleine Strassen durch kleine verträumte Ortschaften und genießen die Landschaft. Ja, ich kann mir vorstellen, dass das Erleben einer Fahrt mit dem Fahrrad intensiver ist und ich würde es auch gerne mal probieren, aber noch ist mein Günter (das ist mein innerer Schweinehund) zu groß :-). Vielleicht motiviert mich eure Tour ja weiterhin, mal mehr mit dem Radl zu fahren. Wenn ich eure Berichte lese und die Fotos sehe, kribbelt es schon ein wenig…

    Viele Grüsse
    Guido

    • @guido: Unsere Erfahrung mit dem Reisen und Erleben ist ganz einfach auf folgenden Nenner zu bringen: je langsamer desto intensiver. Zu Fuß erlebt man schlichtweg das Meiste, mit dem Fahrrad ist es auch ok, Auto und Eisenbahn ist oftmals schon grenzwertig und per Flugzeug ist es nur ein Inselspringen von einem Ort zum anderen – oftmals ohne Bezug. Ich würde es mal per pedes oder Velo probieren….

  9. Das sehe ich ganz genauso wie Toni und Du. Das genau ist es, was mir an einer Radreise gefällt und mir etwas gibt, das ich „Leben atmen“ nennen kann! Zieht es euch rein, nehmt ab dabei, habt Glücksgefühle, und atmet, atmet, atmet…. Umarmung Manu

  10. Eine stets aufs Neue erfrischende Beruchterstattung!
    Persönlich freue ich mich jedes Jahr auf das radlerfreundliche Finnland. Allein die Anreise auf dem Frachtschiff ist immer wieder ein Höhepunkt. Euch beiden wünsche ich weiterhin stramme Waden und eine dicke Hornhaut suf dem Gesäss!
    ingo in Wollomoos

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