Archiv für den Monat: Juni 2024
Nach einer Woche Spanien
Auf nach lleida
Tagesetappe: 26.06.2024
Tag | Höhe ↑ (in m) | Höhe ↓ (in m) | Strecke (in km) |
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26.06.2024 | 1.037 | 951 | 76,06 |
Aktivität am 26.6.2024
Tagesgalerie 26.06.2024
Arme Schweine
Das Iberico Schwein 
Saragossa verlassen, nun in Richtung Lleida
Wir sind nun circa 30 km von Saragossa entfernt. Wir bewegen uns stetig bergauf. Komoot wollte uns wieder auf 20 km Schotterweg führen. Das haben wir verworfen und folgen nun einfach der Verbindungsstraße zwischen Saragossa und Lleida. 
Es hat wenig Verkehr und wir haben rechts und links von der Fahrbahn einen bequemen Seitenstreifen, auf dem wir gut radeln können.

Adios Saragossa
Tagesgalerie 25.06.2024
Saragossa ist über 2000 Jahre alt
Die Sache mit dem Internet
Wir waren in 2012 und auch in 2014 schon mal in Spanien mit dem Fahrrad. 2012 sind wir im südlichen Teil geradelt, um anschließend nach Marrakesch weiter zu kommen. 2014 sind wir von Lissabon kommend im nördlichen Teil Spanien unterwegs gewesen.
Vor zehn Jahren sah unsere Radtour noch ganz anders aus als heute: wir hatten nicht ständig Internet und wenn wir es hatten, hatte es nur wenig Mehrwert für uns.
Jetzt zehn Jahre später machen wir sozusagen alles mit dem Internet. Wir planen die Route, wir buchen die Züge, wir finden Hotels, wir erfahren Neues über die Sehenswürdigkeiten, und vieles weitere mehr.
Ich tue mich jetzt schwer, mich daran zu erinnern, wie wir vor gut zehn Jahren hier unterwegs waren, wie wir die Routen fanden und Übernachtungen finden konnten.
Die Routenplanung damals hatten wir noch mit Kartenmaterial und Papier. Ich hatte stets bei den Fahrradreisen 3-4 kg Kartenmaterial dabei. Das alles brauche ich nicht mehr. Mir fällt es bisweilen sehr schwer, mich daran zu erinnern, wie wir vor zehn Jahren überhaupt so eine Reise durchführen konnten.
Für unsere Fahrrad reisen ist das Internet also in der Summe ein Segen.
Und dann das. Wir sitzen in einem schattigen Café und trinken Wasser. Am Nebentisch sitzen drei Jugendliche. Ich beobachte diese drei eine knappe Stunde lang. Deren einzige Beschäftigung besteht darin, auf den Smartphones zu schauen, zu wischen und zu interagieren.
Was erleben die denn eigentlich von der Wirklichkeit? Ich meine damit die wirkliche Wirklichkeit und nicht die virtuelle Wirklichkeit.
Das Internet kann so viel Gutes bewerkstelligen und wird aber auch von so vielen Menschen für so viel Blödsinn genutzt. 
Das Bildschirmfoto zeigt die App Google Maps, die uns dabei hilft, die nächste Sehenswürdigkeit anzusteuern. 

Wir sind in Saragossa 
Weil jeder Tag zählt
Während wir durch die Weite Spaniens radeln, sehen wir neben der ungewöhnlichen Landschaft große Vieh- und Schlachthöfe. Die Rinder schauen aus riesigen Laufställen heraus, es ist meist schwarzes Fleckvieh, so wie wir es in Deutschland sehen. Eine Rinne mit Abwasser läuft seitlich am Stall vorbei. Es stehen LKWs bereit, um die Tiere anzuliefern oder das bereits verarbeitete Fleisch abzuholen. Alles soweit ok – aber doch schaut es so unerträglich unwürdig aus.
Wir Menschen, die Krönung der Schöpfung, behandeln Nutzvieh so, als ob es Amazon Lagerware wäre, aus dem man beliebig bestellt und entnimmt. Der Geruch ist unbeschreiblich- zuviele Tiere gibt es dort. Abseits von Stadt und Autobahn, aus dem Blick- und Riechfeld des Menschen errichtet. Der Natur an sich ergeht es nicht besser als dem Tier – Felder über Felder mit monotonem Getreide, wo ein Fluss in der Nähe, da Mais Mais Mais. Schrecklich, wenn man es genau betrachtet.
Angesichts dessen, was ich hier wie woanders an Zerstörung sehe, finde ich es an der Zeit, dass der Einzelne über eine bessere Zukunft nachdenkt und, was er/sie/es im Einzelnen besser machen kann.
Das Sprichwort „Unwissen schützt vor Strafe nicht“, kann hier gelten.
Vielleicht bin ich eine Träumerin, aber von allem Weniger (vor allem billige Fleischprodukte) und ein sorgsamer und des Menschen würdiger Umgang mit den Ressource Tier und Natur, das wünsche ich mir, angesichts des Leids vor meinen Augen.
Wenn die Menschen von ihren Mobiltelefonen wieder aufblicken würden, ja ich glaube… sie wären erschrocken. Was ist nur aus uns geworden?


Tagesetappe: 24.06.2024
Tag | Höhe ↑ (in m) | Höhe ↓ (in m) | Strecke (in km) |
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24.06.2024 | 865 | 1.148 | 78,76 |