Für uns Fahrradfahrer ist es schwierig

Denn alle Straßen führen immer wieder zurück auf die Autobahn. Uns bleibt dann meist nur ein Schotterweg oder eine große Umfahrung, um nicht die Autobahn zu gelangen.

Auch sind die Dörfer oder Städtchen soweit verteilt, dass wir oftmals 20-30 km fahren, um wieder in die Zivilisation zurück zu kommen. Die Orte sind meist so klein, dass nur wenige Bauern darin wohnen.

Für uns ist es also schwer, Übernachtungen oder auch etwas zu essen zu finden. 

In jedem Auto sitzt ein ganzes Leben

Seit ein paar Tagen geht mir dieser Satz nicht aus dem Kopf. Während ich so vor mich hinradele in dieser spanischen, kargen und monotonen Landschaft, denke ich über das Leben der Menschen nach.

Immer, wenn ein Auto vorbeifährt, kommt mir der Gedanke, dass dort ein Mensch (oder mehrere) sitzen, die wie ich, geboren, aufgewachsen sind, und gerade in diversen Phasen ihres Lebens stecken, in jenem Augenblick, in dem sich unsere Wege kreuzen.

In Madrid sind es täglich tausende und Abertausende Menschen gewesen, die meinen Weg kreuzten. Wie klein scheinen mir da meine Sorgen, stelle ich mir vor, dass wir alle in spätestens 100 Jahren tot sein werden. Und so gab es Milliarden von Menschen, die in den Jahrtausenden gelebt gelitten geliebt und doch gestorben sind.

Und doch ist das Leben eines Menschen für den Einzelnen bedeutend und groß. Ich finde es wichtig, auch einmal über den eigenen Tellerrand hinaus zu blicken und sich zwar als Individuum anzusehen aber auch als kleinen Teil der gesamten Menschheit.

Darum zählt für Jeden jeder Tag, den man gestalten kann, gestalten muss, für sich allein und gleichzeitig für alle.