Auf heiligen Spuren: Francigena

Bereits gestern in Siena sind uns einige Pilger mit großen und schweren Rucksäcken aufgefallen. Auch vereinzelt haben wir Fahrradfahrer mit Gepäck gesehen. Ist auch klar, denn hier ist der heilige Pilgerweg via Francigena. 

Die Beschilderung ist vorbildlich. Es wird eine Route für Fußgänger, für Fahrradfahrer sowie für Autofahrer ausgeschildert.

Aber leider führen viele Passagen auf der Teerstraße. Vor allem für Fußpilger eine Qual.

Italiens Fieberkurve

Wir sind zwei Menschen, die Italien vor Covid-19 viel bereist haben. Schon in jungen Jahren waren wir hier oft zu Gast, nicht mit dem Fahrrad, aber wir kannten bereits viele Teile dieses Landes. Mir ist während dieser laufenden Pandemie etwas aufgefallen. Früher war es so, dass je mehr Touristen eine Region hatte, desto nerviger, lauter und quirliger waren die einheimischen ItalienerInnen. Es war, wie wenn sie gegen die Massen der Touristen anschreien, angeben, anrennen, übertönen müssten. Wie im Fieber kamen die Städte, die Regionen, die Bevölkerung nicht zur Ruhe, nicht einmal nachts um halb vier. 

Vor einem Jahr, mit fehlenden Fremden im Land, sind sie stiller geworden, die Temperatur des Temperaments war gesunken auf ein, wie ich finde, normales Niveau. Jetzt, wo alles wieder im Begriff ist, hochzufahren, merkt man, dass die Menschen wirklich genervt sind gegenüber dieser wieder steigenden Touristenwelle. Vielleicht merken sie jetzt erst, dass das Tempo zu hoch und die Touristenmassen (speziell aus Asien, Amerika und Russland) zu viel waren, zu viel werden, zu viel sind. Sowohl für das Land als auch für die Menschen. Können sie aber gar keinen anderen Weg mehr gehen, als wieder „Fieber“ zu bekommen? Oder finden sie vielleicht, dass sie nicht mehr so viel davon brauchen und trotzdem genug haben? Es bleibt spannend…

Tagesetappe: 21.07.2021

Tag Höhe ↑ (in m) Höhe ↓ (in m) Strecke (in km)
21.07.2021 882 725 42,38